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TRGS 614 - Verwendungsbeschränkungen für Azofarbstoffe, die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können
Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)

Ausgabe: März 2001
(BArbBl. 3/2001 S. 129)



Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geben den Stand der sicherheitstechnischen, arbeitsmedizinischen, hygienischen sowie arbeitswissenschaftlichen Anforderungen an Gefahrstoffe hinsichtlich Inverkehrbringen und Umgang wieder. Sie werden vom

Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)

aufgestellt und von ihm der Entwicklung entsprechend angepasst.

Die TRGS werden vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung im Bundesarbeitsblatt (BArbBl.) bekanntgegeben

Diese TRGS enthält Verwendungsbeschränkungen für Azofarbstoffe, die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können, sowie begründete Ausnahmeregelungen.

Hinsichtlich des Anwendungsbereichs der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sowie allgemein geltender Begriffsbestimmungen wird auf die §§ 2 und 3 GefStoffV hingewiesen.

1 Anwendungsbereich

(1) Diese Regel schränkt die Verwendung von Azofarbstoffen ein, die in folgende krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können:

 CAS-Nr.EG-/ EINECS-Nr.
Biphenyl-4-ylamin92-67-1202-177-1
Benzidin92-87-5202-199-1
4-Chlor-o-toluidin95-69-2202-441-6
2-Naphthylamin9 1-59-8202-080-4
4-o-Tolylazo-o-toluidin97-56-3202-591-2
2-Amino-4-nitrotoluol99-55-8202-765-8
4-Chloranilin106-47-8203-401-0
2,4-Diaminoanisol615-05-4210-406- 1
4,4'-Diaminodiphenylmethan101-77-9202-974-4
3,3'-Dichlorbenzidin91-94-1202-109-0
3,3'-Dimethoxybenzidin119-90-4204-335-4
4,4'-Bi-o-toluidin119-93-7204-358-0
4,4'-Methylendi-o-toluidin838-88-0212-658-8
p-Kresidin120-71-8204-419-1
2,2'-Dichlor-4,4'-methylendianilin101-14-4202-918-9
4,4'-Oxydianilin101-80-4202-977-0
4,4'-Thiodianilin139-65-1205-370-9
o-Toluidin95-53-4202-429-0
4-Methyl-m-phenylendiamin95-80-7202-453-1
2,4,5-Trimethylanilin137-17-7205-282-0
4-Aminoazobenzol60-09-3200-453-6
2-Methoxyanilin90-04-0201-963-1
4-Amino-3-fluorphenol*)399-95-1-
6-Amino-2-ethoxynaphthalin*)--
*) Azofarbstoffe, die in dieses Amin spalten können, sind nicht bekannt.
Auf den analytischen Nachweis kann verzichtet werden.

(2) Anlage 1 enthält eine Übersicht über Alternativbezeichnungen der genannten Amine mit den Einstufungen als krebserzeugend gemäß TRGS 905 bzw. Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG.

(3) Eine Auflistung der betroffenen Azofarbstoffe kann beim VCI, Fachausschuss Farbstoffe und organische Pigmente, Postfach 111943, 60054 Frankfurt, angefordert werden und ist im Intemet zugänglich (www.vci.de unter "Chemikalienmanagement" Rubrik "Chemikaliensicherheit").

2 Begriffsbestimmung und Stoffcharakteristik

(1) Azofarbstoffe im Sinne dieser TRGS sind im Anwendungsmedium lösliche Farbstoffe, die durch reduktive Aufspaltung einer oder mehrerer Azogruppen (-N=N-) eines der unter Nummer 1 genannten krebserzeugenden aromatischen Amine bilden können.

(2) Azofarbstoffe entstehen durch Kupplung von diazotierten Arylaminen mit geeigneten Kupplungskomponenten. Durch reduktive Spaltung der Azogruppierung, zum Beispiel durch chemische Reduktionsmittel, Darmbakterien, Azoreduktasen der Leber oder extrahepatischer Gewebe, können die unter Nummer 1 genannten krebserzeugenden aromatischen Amine wieder freigesetzt werden.

(3) Die Möglichkeit zur reduktiven Spaltung gibt Anlass zu dem Verdacht, dass Azofarbstoffe, die eines der unter Nummer 1 genannten krebserzeugenden aromatischen Amine freisetzen können, ein krebserzeugendes Potential besitzen. Die bei einigen Vertretern dieser Farbstoffklasse beobachteten krebserzeugenden Wirkungen im Tierversuch werden auf die mögliche Freisetzung dieser Arylamine und deren nachfolgende metabolische Aktivierung zurückgeführt.

(4) Eine Gefährdung ist möglich, wenn Azofarbstoffe vom Körper aufgenommen und resorbiert werden. Die Aufnahme dieser Farbstoffen in den menschlichen Körper ist durch Einatmen und Verschlucken von Stäuben und Aerosolen sowie durch Hautkontakt möglich. Das Expositionsrisiko über die Haut muss besonders bei solchen Arbeitsgängen beachtet werden, bei denen Azofarbstoffe einer reduktiven Spaltung unterzogen werden und bei denen krebserzeugende aromatische Amine in unterschiedlichem Umfang auftreten können, z.B. beim Färben, Drucken, Farbstoffabziehen nach Fehlfärbungen, Reinigen der Färbeapparatur oder der Ansatzbehälter (vgl. Nummer 2 Abs. 2)

3 Verwendung von Azofarbstoffen, die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können

(1) Azofarbstoffe, die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können, eignen sich für die Einfärbung verschiedener Substrate wie synthetische und natürliche Textilfasern, Leder, Papier, Mineralöle und Wachse.

(2) In der Bundesrepublik Deutschland werden nach Kenntnis des AGS derzeit jedoch nur noch für einen Verwendungsbereich Azofarbstoffe technisch benötigt bzw. hergestellt, die in das krebserzeugende o-Toluidin gespalten werden können: zum Markieren von Mineralöl entsprechend der Verordnung und Spezifikation des Bundesfinanzministeriums im Mineralölsteuergesetz. Zu diesem Zweck wird ein Flüssigfarbstoff, der aus zwei Komponenten (CAS-Nummern 56358-09-9 und 57712-94-4) besteht, benötigt bzw. hergestellt. Ferner wird für den Export - ebenfalls für das Anfärben von Mineralöl - ein Farbstoff mit der Colour Index Bezeichnung CI. Solvent Red 215 (CAS-Nr. 85203-90-3) hergestellt, bei dessen reduktiver Spaltung ebenfalls o-Toluidin entstehen kann. Für das gleiche Einsatzgebiet wird der genannte Flüssigfarbstoff (CAS-Nummer 56358-09-9) auch in die Bundesrepublik Deutschland importiert. Darüber hinaus werden nach Kenntnis des AGS aus benachbarten EG-Ländern Mineralöle importiert, die nach den dortigen Vorschriften mit Azofarbstoffen angefärbt sind, die ebenfalls in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können. Diese Farbstoffe sind wie folgt zu charakterisieren:

C.I. Generic NameCAS-Reg.-Nr.Mögliches Spaltprodukt
Solvent Red 2485-83-6o-Toluidin
Solvent Red 16492257-31-3o-Toluidin
Solvent Red 21585203-90-3o-Toluidin

(3) Azofarbstoffe, die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können, werden als Farbstoffe oder Farbstoff-Zubereitungen oder aber in Form gefärbter Erzeugnisse importiert. Sofern es sich bei diesen Erzeugnissen um Bedarfsgegenstände im Sinne der Bedarfsgegenständeverordnung handelt, sind die in dieser Verordnung geregelten Import- und Vermarktungsverbote zu beachten.

4 Verwendungsverbote

(1) Die Bedarfsgegenständeverordnung schreibt vor, dass bei dem gewerbsmäßigen Herstellen und Behandeln der in Anlage 1 Nr. 7 der Bedarfsgegenständeverordnung aufgeführten Bedarfsgegenstände bestimmte dort genannte Azofarbstoffe nicht verwendet werden dürfen.

(2) Darüber hinaus dürfen zur Erfüllung der §§ 16 Abs. 2 und 36 Abs. 2 der Gefahrstoffverordnung Azofarbstoffe im Sinne von Nummer 2 Abs. 1 dieser TRGS und deren Zubereitungen sowie Zwischen- und Fertigerzeugnisse, die mit diesen Farbstoffen bzw. deren Zubereitungen gefärbt sind, nicht verwendet werden. Dieses Verbot gilt auch für gefärbte Erzeugnisse, die nicht von der Bedarfsgegenständeverordnung erfasst werden.

(3) Das Verbot gilt nicht für die unter Nummer 3 Abs. 2 genannten Azofarbstoffe, sofern sie für die Markierung von steuerbegünstigten Mineralölen verwendet werden (Begründung s. Anlage 2 zur TRGS 614).

5 Ersatzstoffe

(1) Mit Ausnahme der unter Nummer 4 Abs. 3 genannten Farbstoffe und Einsatzbereiche sind nach Kenntnis des AGS für die Einfärbung der verschiedensten Substrate wie synthetische und natürliche Textilfasern, Leder, Papier und Wachse, Ersatzstoffe für Azofarbstoffe, die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können, in ausreichender Zahl vorhanden.

(2) Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin informiert die Verwender über neue Stoffe, für die im Anmeldeverfahren keine gefährlichen Eigenschaften erkannt worden sind, die eine Einstufung oder Kennzeichnung erforderlich machen, und für die auch keine Anhaltspunkte toxischer Wirkung festgestellt wurden, die Anlass zur Besorgnis geben könnten. Eine entsprechende Veröffentlichung über Farbmittel ist in den Amtlichen Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 3/1998 (Internet: http://www.baua.de.) erfolgt.

(3) Der Einsatz von Ersatzstoffen nach Absatz 1 und 2 ist entsprechend TRGS 440 " Ermitteln und Beurteilen von Gefährdungen durch Gefahrstoffe am Arbeitsplatz: Vorgehensweise (-Ermittlungspflichten-)" wirtschaftlich vertretbar und damit zumutbar.

6 Besondere Maßnahmen für die Verwendung von Azofarbstoffen für die Markierung von Mineralölen gemäß Nummer 3 Abs. 2

Die Azofarbstoffe sollten nur in nicht staubfähiger Form vermarktet und appliziert werden. Als Schutzmaßnahme kommt vorzugsweise das Tragen geeigneter Handschuhe in Betracht, um den Hautkontakt zu vermeiden. Informationen zur Eignung von Schutzhandschuhen sind dem Sicherheitsdatenblatt zu entnehmen oder beim Lieferanten/Hersteller zu erfragen.


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Alternativbezeichnungen für die Amine in Nummer 1 Abs. 1 der TRGS 614 Anlage 1
zu TRGS 614


Nr.Name
(Lt. Annex zu
RL 67/548/EWG)
CAS-Nr.Index-Nr.EG Nr.Alternativbezeichnungen/
Trivialnamen
TRGS
905
67/548/
EWG
1Biphenyl-4-ylamin92-67-1612-072-00-6202-177-14-Aminobiphenyl; Carc. Cat. 1 R45
 p-Biphenylamin;
4-Aminodiphenylp-Phenylanilin;
p-Aminodiphenyl(1,1,-Biphenyl)-4-amin;
 p-Xenylamin
2Benzidin92-87-5612-042-00-2202-199-11,1'-Biphenyl-4,4'-diamin; Carc. Cat. 1 R45
4,4'-Diaminobiphenyl;
p-Diaminobiphenyl;
4,4'-Diphenylendiamin;
4,4'-Bisanilin;
C.I. Azoic Diazo
Component 112
34-Chlor-o-tolnidin95-69-2 202-441-64-Chlor-2-methylanilin;Carc. Cat. 1 
 2-Amino-5-chlortoluol;
4-Chlor-2-toluidin3-Chlor-6-aminotoluol;
p-Chlor-o-toluidin5-Chlor-2-aminotoluol;
 2-Methyl-4-Chloranilin;
 4-Chlor-2-methylbenzolamin
42-Naphthylamin91-59-8612-022-00-3202-080-4β-Naphthylamin; Carc. Cat. 1 R45
o-Naphthylamin2-Aminonaphthalin;
 2-Naphthalenamin
54-o-Tolylazo-o-toluidin97-56-3611-006-00-3202-591-22,3-Dimethyl-4- aminoazobenzol; Carc. Cat. 2 R45
o-Aminoazotoluol2-2-Aminoazotoluol;
 Methyl-4-((2-methylphenyl) azo)benzolamin;
 Oil Yellow 021
62-Amino-4-nitrotoluol99-55-8 202-765-85-Nitro-2-toluidin;Carc. Cat. 3 
 5-Nitro-o-toluidin;
o-Amino-p-nitrotoluol2-Methyl-5-nitroanilin;
 2-Methyl-5-nitrobenzolamin;
 1-Amino-2-methyl- 5-nitro-benzol;
CI. Azoic Diazo
 Component 012
74-Chloranilin106-47-8612-637-00-9203-401-04-Aminochlorbenzol; Carc. Cat. 2 R45
 4-Chlorbenzolamin;
p-Chloranilin4-Chlorphenylamin;
 1-Amino-4-chlorbenzol
82,4-Diaminoanisol615-05-4 210-406-1m-Diaminoanisol;Carc. Cat. 2 
1,3-Diamino-4-methoxybenzol;
4-Methoxy-m -phenylendiamin;
4-Methoxy-1,3-benzoldiamin;
3-Amino-4-methoxyanilin;
2-Am ino-4-anisidin;
4-Amino-o-anisidin;
CI. Oxidation Base 012
94,4'-Diaminodiphenylmethan101-77-9612-051-00-1202-974-44,4'-Methylendianilin; Carc. Cat. 2 R45
 p,p'-Methylendianilin;
p,p'-Diaminodiphenylmethan4-(4-Aminobenzyl)anilin;
 4,4'-Methylenbisbenzolamin;
 4,4'-Diaminodiphenylmethan;
 Bis-(4-Aminophenyl)methan;
 MDA
103,3'-Dichlorbenzidin91-94-1612-068-00-4202-109-03,3'-Dichlorobiphenyl-4,4'-ylenediamin; Carc. Cat. 2R45
o,o'-DichlorbenzidinDichlorbenzidin [nicht eindeutig]
 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminobiphenyl;
 4,4'-Diamino-3,3'-dichlorbiphenyl;
 3,3'-Dichlor-(1,1, -biphenyl)-4,4'-diamin
113,3'-Dimethoxybenzidin119-90-4612-036-00-X204-355-4o-Dianisidin; Carc. Cat. 2 R45
Dianisidin [nicht eindeutig];
4,4'-Bis-o-anisidin;
3,3'-Dimethoxy-
4,4'-diaminobiphenyl;
4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxybiphenyl;
CI. Disperse Black 006
124,4'-Bi-o-toluidin119-93-7612-041-00-7204-358-0o-Tolidin; Carc. Cat. 2 R45
 3,3'-Tolidin;
3,3'-Dimethylbenzidin3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminobiphenyl;
 4,4'-Diamino-3,3'-dimethylbiphenyl;
 3,3'-Dimethyl-(1,1,- biphenyl)-4,4-diamin;
CI. Azoic Diazo Component 113
134,4'-Methylen.di.o-toluidin838-88-0612-085-00-7212-658-82,2'-Dimethyl- Carc. Cat. 2 R45
 4,4'-Methylendianilin;
3,3'-Dimethyl-4,4' -diaminodiphenylmethan4,4'-Methylen-bis(o-toluidin)
14p-Kresidin120-71-8 204-419-11 -Amino-2-methoxy- 5-methylbenzol;GeffStV 
2-Methoxy-5-methylanilin;
3-Amino-p-kresolmethylether;
3-Amino-4-methoxytoluol;
4-Methyl-2-aminoanisol;
5-Methyl-o-anisidin
152,2'-Dichlor-4,4'-methylen- dianilin101-14-4612-078-00-9202-918-9Bis(3-chlor-4-aminophenyl) methan; Carc. Cat. 2 R45
4,4'-Methylen- bis(chloranilin)Bis(4-amino-3-chlorphenyl) methan;
 Methylen-bis (3-chloro-4-aminobenzo1);
 3,3'-Dichlor-4,4'-diamino diphenylmethan;
 4,4'-Methylen- bis(2-chloranilin)
164,4'-Oxydianilin101-80-4 202-977-04,4'-Diamino- diphenylether;Carc. Cat. 2 
 4,4'-Diamino- diphenyloxid;
p,p'-Oxidianilin;Bis(4-aminophenyl)ether;
 Oxybis(4-aminobenzol)
174,4'-Thiodianilin139-65-1205-370-9 Thiodianilin [nicht eindeutig];Carc.Cat. 2 
 Bis(4-aminophenyl)sulfid;
p,p'-Thiodianilin4,4'-Diaminophenylsulfid
18o-Toluidin95-53-4612-091-00-X202-429-0o-Methylanilin; Carc. Cat. 2 R45
2-Methylanilin;
o-Tolylamin;
1 -Amino-2-methylbenzol;
o-Aminotoluol;
2-Methylbenzolamin
194-Methyl-m-phenylendiamin95-80-7612-099-00-3202-453-1m-Toluylendiamin; Carc. Cat. 2 R45
m-Toluylendiamin2,4-Toluylendiamin;
2,4-Diaminotoluol;
2,4-TDA;
1,3-Diamino-4 -methylbenzol;
2,4-Diamino-1 -methylbenzol;
Tolamin-2,4;
C.I. Oxidation Base 035
202,4,5-Trimethylanhlin137-17-7 205-282-0PseudocumidinCarc. Cat. 2 
214.Aminoazobenzol60-09-3611-008-00-4200-453-64-Benzolazoanilin; Carc. Cat. 2 R45
p-Aminodiphenylimid;p-Aminoazobenzol
4-(Phenylazo)benzolamin;
4-(Phenylazo)anilin;
CI. Solvent Yellow 001;
Anilingelb
222.Methoxyanilin90-04-0612-035-00-4201-963-12-Anisidin; Carc. Cat. 2 R45
o-Anisidin2-Methoxybenzamin;
o-Methoxyphenylamin;
o-Aminoanisol;
2-Aminoanisol;
Orthosin;
1 -Amino-2-methoxybenzol;
2-Methoxy-1-aminobenzol;
2-Aminophenol-methylether
234-Amino-3-fluorphenol1399-95-1604-028-00-X402-230-02-Fluor-4-hydroxyanilin Carc. Cat. 2 R45
246-Amino-2- ethoxynaphthalin 1   2-Ethoxy-6-aminonaphthalinGeffStV 
1) Azofarbstoffe, die in dieses Amin spalten können, sind nicht bekannt. Auf den analytischen Nachweis kann verzichtet werden.

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 Farbstoffe zur Markierung von MineralölenAnlage 2
zur TRGS 614

(1) Das Mineralölsteuergesetz schrieb in seiner ursprünglichen Fassung von 1964 zur Markierung von steuerbegünstigten Mineralölen den Farbstoff 4-Amino-azobenzol => 2-Ethylamino-Naphthalin, nach C.I.-Nomenklatur: Solvent Red 19, vor.

(2) Solvent Red 19 ist ein Pulverfarbstoff. Seine Verarbeitung ist mit den bekannten Nachteilen verbunden, die bei der Handhabung von Pulverfarbstoffen entstehen, z.B.:

(3) Mit der Zulassung von modifizierten Farbstoffen wurde das Mineralölsteuergesetz 1977 den aktuellen technischen und gewerbehygienischen Erfordernissen angepaßt. Seit diesem Zeitpunkt werden Flüssigfarbstoffe verwendet und verarbeitet.

(4) Diese Farbstoffe unterscheiden sich von Solvent Red 19 dadurch, dass in das Farbstoffmolekül längere, zum Teil verzweigte aliphatische Reste eingeführt wurden. Aufgrund ihrer chemischen Struktur sind sie im unverdünnten Zustand (viskose) Öle und besitzen hervorragende Löslichkeit in Kohlenwasserstoffen. Sie können daher problemlos in einer Flüssigformulierung hergestellt und verarbeitet werden.

(5) Sowohl bei der Herstellung als auch bei der Anwendung dieser Neuentwicklung konnte somit gegenüber dem pulverförmigen Solvent Red 19 das Expositionsrisiko drastisch vermindert werden.

(6) Die Flüssigfarbstoffe besitzen folgende technologischen Vorteile gegenüber Pulverfarbstoffen:


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