Für einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die
Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an.
Regelwerk, EU 2003, Chemikalien - EU Bund

Richtlinie 2003/82/EG der Kommission vom 11. September 2003 zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates hinsichtlich der Standardsätze für besondere Gefahren und Sicherheitshinweise für Pflanzenschutzmittel

(Text von Bedeutung für den EWR)

(ABl. Nr. L 228 vom 12.09.2003 S. 11aufgehoben)



aufgehoben

Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften -

gestützt auf den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft,

gestützt auf die Richtlinie 91/414/EWG des Rates vom 15. Juli 1991 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln 1, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2003/81/EG der Kommission 2, insbesondere auf Artikel 16 und Artikel 18 Absatz 2,

in Erwägung nachstehender Gründe:

(1) Gemäß der Richtlinie 67/548/EWG des Rates vom 27. Juni 1967 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe 3, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2001/59/EG der Kommission 4, dürfen gefährliche Stoffe nur in den Verkehr gebracht werden, wenn ihre Etikettierung Standardsätze für besondere Gefahren ( R-Sätze) und Standardsätze für Sicherheitshinweise im Hinblick auf die sichere Anwendung des Stoffes ( S-Sätze) aufweist.

(2) Gemäß der Richtlinie 91/414/EWG muss jedes Pflanzenschutzmittel auf der Grundlage einer in jedem Mitgliedstaat durchzuführenden Bewertung zugelassen werden. Der Richtlinie zufolge müssen die Mitgliedstaaten darüber hinaus vorschreiben, dass Wirkstoffe nur in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sie gemäß der Richtlinie 67/548/EWG eingestuft, verpackt und gekennzeichnet sind.

(3) Die Richtlinie 1999/45/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. Mai 1999 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen 5, geändert durch die Richtlinie 2001/60/EG der Kommission 6, gilt für Pflanzenschutzmittel. Gemäß der Richtlinie gelten die Bestimmungen für alle Zubereitungen, die ab dem 30. Juli 2004 in den Regelungsbereich der Richtlinie 91/414/EG fallen.

(4) Gemäß der Richtlinie 91/414/EWG müssen alle Verpackungen von Pflanzenschutzmitteln bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Kennzeichnung erfüllen; unter anderem muss die Verpackung mit Hilfe von geeigneten Standardsätzen, die aus den in Anhang IV der Richtlinie aufgeführten Standardsätzen ausgewählt werden, die Art der besonderen Gefahren für Menschen, Tiere oder die Umwelt ausweisen. Da dieser Anhang noch nicht erstellt worden ist, sollte eine Liste solcher Standardsätze in Anhang IV der genannten Richtlinie aufgenommen werden.

(5) Die Richtlinie 91/414/EWG legt außerdem fest, dass die Verpackungen von Pflanzenschutzmitteln Sicherheitshinweise für den Schutz von Menschen, Tieren und Umwelt in Form von geeigneten Standardsätzen aufweisen müssen, die aus den in Anhang V der Richtlinie aufgeführten Standardsätzen ausgewählt werden. Da dieser Anhang noch nicht erstellt worden ist, sollte eine Liste solcher Standardsätze in Anhang V der genannten Richtlinie aufgenommen werden.

(6) Gemäß der Richtlinie 1999/45/EG sind die darin enthaltenen allgemeinen Grundsätze für die Einstufung und Kennzeichnung von Zubereitungen gemäß den Kriterien in Anhang VI der Richtlinie 67/548/EWG anzuwenden. Diese Kriterien in Anhang VI der Richtlinie 67/548/ EWG, die auf den intrinsischen Eigenschaften eines Stoffes beruhen, ermöglichen nicht immer eine ausreichende Beschreibung der besonderen Risiken, die während der Anwendung der Pflanzenschutzmittel in der Praxis entstehen können. Die in die Anhänge IV und V der Richtlinie 91/414/EWG aufzunehmenden Standardsätze für besondere Gefahren und Sicherheitshinweise sollten daher eine angemessene Beschreibung der besonderen Risiken, die bei Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auftreten können, sowie der zu treffenden Sicherheitsvorkehrungen ermöglichen.

(7) Die in die Anhänge IV und V der Richtlinie 91/414/ EWG aufzunehmenden Standardsätze für besondere Gefahren und Sicherheitshinweise sollten vor dem Hintergrund der Bewertung des/der betreffenden Wirkstoffs/Wirkstoffe der Pflanzenschutzmittel durch die Mitgliedstaaten gemäß der Richtlinie zugewiesen werden. Den Mitgliedstaaten sollte daher nach Aufnahme eines bestimmten Wirkstoffs in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG ein ausreichender Zeitraum eingeräumt werden, um bei der Erteilung einer Zulassung oder Überprüfung bestehender Zulassungen die Bestimmungen der Anhänge IV und V der Richtlinie umzusetzen.

(8) Die harmonisierten Sätze in den Anhängen IV und V bilden die Grundlage für die ergänzenden und besonderen Anleitungen für die Verwendung gemäß Artikel 16 Absatz 1 Buchstaben k), l), m) und n).

(9) Auch für die Einstufung und Kennzeichnung von Pflanzenschutzmitteln, die mikrobielle Wirkstoffe enthalten, sollte eine harmonisierte Regelung geschaffen werden.

(10) Die in dieser Richtlinie vorgesehenen Maßnahmen entsprechen der Stellungnahme des Ständigen Ausschusses für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit

- hat folgende Richtlinie erlassen:

Artikel 1

Der Text in den Anhängen I und II der vorliegenden Richtlinie wird als Anhänge IV und V in die Richtlinie 91/414/EWG eingefügt.

Artikel 2

Die Mitgliedstaaten setzen die Rechts- und Verwaltungsvorschriften in Kraft, die erforderlich sind, um Artikel 1 dieser Richtlinie spätestens bis zum 30. Juli 2004 nachzukommen. Sie setzen die Kommission unverzüglich davon in Kenntnis.

Wenn die Mitgliedstaaten diese Vorschriften erlassen, nehmen sie in den Vorschriften selbst oder durch einen Hinweis bei der amtlichen Veröffentlichung auf diese Richtlinie Bezug. Die Mitgliedstaaten regeln die Einzelheiten der Bezugnahme.

Artikel 3

Die Mitgliedstaaten überprüfen die Zulassung jedes einzelnen Pflanzenschutzmittels, das ausschließlich Wirkstoffe enthält, die in Anhang III dieser Richtlinie aufgeführt sind.

Die Mitgliedstaaten setzen die Bestimmungen der Anhänge IV und V der Richtlinie 91/414/EWG für jeden der in Anhang III der vorliegenden Richtlinie aufgeführten Wirkstoffe bis zu dem im Zeitplan des Anhangs genannten jeweiligen Umsetzungsdatum um.

Enthält ein Pflanzenschutzmittel mehrere Wirkstoffe, für die unterschiedliche Umsetzungsdaten gelten, so ist das späteste Datum Ausschlag gebend.

Artikel 4

Diese Richtlinie ist an die Mitgliedstaaten gerichtet.

.

  Anhang I

Anhang IV
Standardsätze für besondere Gefahren für Menschen oder die Umwelt gemäß
Artikel 16

- wie eingefügt -

.

  Anhang II

Anhang V
Standardsätze für Sicherheitshinweise zum Schutz des Menschen oder der Umwelt
gemäß Artikel 16

- wie eingefügt -

.

Zeitplan der Umsetzungsmassnahmen in den Mitgliedstaaten für zur Verwendung in
Pflanzenschutzmitteln zugelassene Wirkstoffe
 
Anhang III
Nr. Wirkstoffname Aufnahme in die Richtlinie Datum der Umsetzung (*)
1 Imazalil Richtlinie 97/73/EG der Kommission (Amtsblatt L 353 vom 24.12.1997 S. 26) 30. Juli 2004
2 Azoxystrobin Richtlinie 98/47/EG der Kommission (Amtsblatt L 191 vom 07.07.1998 S. 50) 30. Juli 2004
3 Kresoxim-methyl Richtlinie 1999/1/EG der Kommission (Amtsblatt L 21 vom 28.01.1999 S. 21) 30. Juli 2004
4 Spiroxamin Richtlinie 1999/73/EG der Kommission (Amtsblatt L 206 vom 05.08.1999 S. 16) 30. Juli 2004
5 Azimsulfuron Richtlinie 1999/80/EG der Kommission (Amtsblatt L 210 vom 10.08.1999 S. 13) 30. Juli 2004
6 Fluroxypyr Richtlinie 2000/10/EG der Kommission (Amtsblatt L 57 vom 02.03.2000 S. 28) 1. Dezember 2004
7 Metsulfuron-methyl Richtlinie 2000/49/EG der Kommission (Amtsblatt L 197 vom 08.08.2000 S. 32) 1. Juli 2005
8 Prohexadion-calcium Richtlinie 2000/50/EG der Kommission (Amtsblatt L 198 vom 04.08.2000 S. 39) 30. Juli 2004
9 Triasulfuron Richtlinie 2000/66/EG der Kommission (Amtsblatt L 276 vom 28.10.2000 S. 35) 1. August 2005
10 Esfenvalerat Richtlinie 2000/67/EG der Kommission (Amtsblatt L 276 vom 28.10.2000 S. 38) 1. August 2005
11 Bentazon Richtlinie 2000/68/EG der Kommission (Amtsblatt L 276 vom 28.10.2000 S. 41). 1. August 2005
12 lambda-Cyhalothrin Richtlinie 2000/80/EG der Kommission (Amtsblatt L 309 vom 09.12.2000, S. 14) 1. Januar 2006
13 KBR 2738 (Fenhexamid) Richtlinie 2001/28/EG der Kommission (Amtsblatt L 113 vom 24.04.2001 S. 5) 30. Juli 2004
14 Amitrol Richtlinie 2001/21/EG der Kommission (Amtsblatt L 69 vom 10.03.2001 S. 17) 1. Januar 2006
15 Deiquat Richtlinie 2001/21/EG 1. Januar 2006
16 Pyridat Richtlinie 2001/21/EG 1. Januar 2006
17 Thiabendazol Richtlinie 2001/21/EG 1. Januar 2006
18 Paecilomyces fumosoroseus Richtlinie 2001/47/EG der Kommission (Amtsblatt L 175 vom 28.06.2001 S. 21) 30. Juli 2004
19 DPX KE 459 (Flupyrsulfuron-methyl) Richtlinie 2001/49/EG der Kommission (Amtsblatt L 176 vom 29.06.2001 S. 61) 30. Juli 2004
20 Acibenzolar-s-methyl Richtlinie 2001/87/EG der Kommission (Amtsblatt L 276 vom 19.10.2001 S. 17) 30. Juli 2004
21 Cyclanilid Richtlinie 2001/87/EG 30. Juli 2004
22 Eisen-(III)-phosphat Richtlinie 2001/87/EG 30. Juli 2004
23 Pymetrozin Richtlinie 2001/87/EG 30. Juli 2004
24 Pyraflufen-ethyl Richtlinie 2001/87/EG 30. Juli 2004
25 Glyphosat Richtlinie 2001/99/EG der Kommission (Amtsblatt L 304 vom 21.11.2001 S. 14). 1. Juli 2006
26 Thifensulfuron-methyl Richtlinie 2001/99/EG 1. Juli 2006
27 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) Richtlinie 2001/103/EG der Kommission (Amtsblatt L 313 vom 30.11.2001 S. 37) 1. Oktober 2006
28 Isoproturon Richtlinie 2002/18/EG der Kommission (Amtsblatt L 55 vom 26.02.2002 S. 29) 1. Januar 2007
29 Ethofumesat Richtlinie 2002/37/EG der Kommission (Amtsblatt L 117 vom 04.05.2002 S. 10) 28. Februar 2007
30 Iprovalicarb Richtlinie 2002/48/EG der Kommission (Amtsblatt L 148 vom 06.06.2002 S. 19) 30. Juli 2004
31 Prosulfuron Richtlinie 2002/48/EG 30. Juli 2004
32 Sulfosulfuron Richtlinie 2002/48/EG 30. Juli 2004
33 Cinidon-ethyl Richtlinie 2002/64/EG der Kommission (Amtsblatt L 189 vom 18.07.2002 S. 27) 30. Juli 2004
34 Cyhalofop-butyl Richtlinie 2002/64/EG 30. Juli 2004
35 Famoxadon Richtlinie 2002/64/EG 30. Juli 2004
36 Florasulam Richtlinie 2002/64/EG 30. Juli 2004
37 Metalaxyl-M Richtlinie 2002/64/EG 30. Juli 2004
38 Picolinafen Richtlinie 2002/64/EG 30. Juli 2004
39 Flumioxazin Richtlinie 2002/81/EG der Kommission (Amtsblatt L 276 vom 12.10.2002 S. 28) 30. Juli 2004
40 Deltamethrin Richtlinie 2003/5/EG der Kommission (Amtsblatt L 8 vom 14.01.2003 S. 7) 31. Oktober 2007
41 Imazamox Richtlinie 2003/23/EG der Kommission (Amtsblatt L 81 vom 28.03.2003 S. 39) 31. Dezember 2004
42 Oxasulfuron Richtlinie 2003/23/EG 31. Dezember 2004
43 Ethoxysulfuron Richtlinie 2003/23/EG 31. Dezember 2004
44 Foramsulfuron Richtlinie 2003/23/EG 31. Dezember 2004
45 Oxadiargyl Richtlinie 2003/23/EG 31. Dezember 2004
46 Cyazofamid Richtlinie 2003/23/EG 31. Dezember 2004
47 2,4-DB Richtlinie 2003/31/EG der Kommission (Amtsblatt L 101 vom 23.04.2003 S. 3) 31. Dezember 2007
48 beta-Cyfluthrin Richtlinie 2003/31/EG 31. Dezember 2007
49 Cyfluthrin Richtlinie 2003/31/EG 31. Dezember 2007
50 Iprodion Richtlinie 2003/31/EG 31. Dezember 2007
51 Linuron Richtlinie 2003/31/EG 31. Dezember 2007
52 Maleinsäurehydrazid Richtlinie 2003/31/EG 31. Dezember 2007
53 Pendimethalin Richtlinie 2003/31/EG 31. Dezember 2007
54 Propineb Richtlinie 2003/39/EG der Kommission (Amtsblatt L 124 vom 20.05.2003 S. 30) 31. März 2008
55 Propyzamid Richtlinie 2003/39/EG 31. März 2008
56 Mecoprop Richtlinie 2003/70/EG der Kommission (Amtsblatt L 184 vom 23.07.2003 S. 9) 31. Mai 2008
57 Mecoprop-P Richtlinie 2003/70/EG 31. Mai 2008
58 Propiconazol Richtlinie 2003/70/EG 31. Mai 2008
59 Trifloxystrobin Richtlinie 2003/68/EG der Kommission (Amtsblatt L 177 vom 16.07.2003 S. 12) 31. März 2005
60 Carfentrazon-ethyl Richtlinie 2003/68/EG 31. März 2005
61 Mesotrion Richtlinie 2003/68/EG 31. März 2005
62 Fenamidon Richtlinie 2003/68/EG 31. März 2005
63 Isoxaflutol Richtlinie 2003/68/EG 31. März 2005

(*) Enthält ein Pflanzenschutzmittel mehrere Wirkstoffe, für die unterschiedliche Daten gelten, so ist das späteste Datum Ausschlag gebend.

1) ABl. L 230 vom 19.08.1991 S. 1.

2) ABl. L 224 vom 06.09.2003 S. 29.

3) ABl. 196 vom 16.08.1967 S. 1.

4) ABl. L 225 vom 21.08.2001 S. 1.

5) ABl. L 200 vom 30.07.1999 S. 1.

6

umwelt-online - Demo-Version


(Stand: 24.11.2020)

Alle vollständigen Texte in der aktuellen Fassung im Jahresabonnement
Nutzungsgebühr: 90.- € netto (Grundlizenz)

(derzeit ca. 7200 Titel s.Übersicht - keine Unterteilung in Fachbereiche)

Preise & Bestellung

Die Zugangskennung wird kurzfristig übermittelt

? Fragen ?
Abonnentenzugang/Volltextversion