umwelt-online: Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen mit gefährlichen Gütern (6)
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 Sauerstoffgabe & gesteuerte Beatmung Anhang 3

Erstickung

Erstickung (Asphyxie) führt zu einem Sauerstoffmangel im Blut. Sie kann neben der Vergiftung durch Chemikalien viele andere Ursachen haben. Vergiftungsfolgen können sein:

Diagnose

Gefahren des Sauerstoffes

Bei Sauerstoffbehandlung sollte immer funkärztlicher Rat angefordert werden. Längerfristige Sauerstoffbehandlung sollte nur in einem Krankenhaus an Land mit der Möglichkeit einer Blutgas-Analyse vorgenommen werden. Deshalb sind alle Fälle, die eine längere Sauerstoffbehandlung erfordern, baldmöglichst in ein Krankenhaus an Land zu überstellen.

Sauerstoff-Beatmungsgeräte

Sauerstoffgeräte mit Ventil und Beatmungsbeutel sind vorrangig bei Personen mit Atemstillstand einzusetzen. Sie sind nur zur Anwendung durch geübtes Personal vorgesehen. Es gibt eine Reihe von Herstellern solcher Geräte, und die Handhabung muss entsprechend den Herstelleranweisungen für das an Bord befindliche spezielle Modell trainiert werden.

Die Grundbestandteile der Ausrüstung sind korrekt nach den Herstelleranweisungen zusammengesetzt und einsatzbereit zu lagern. Es sind dies üblicherweise:

Die Sauerstoffzufuhr muss folgende Teile enthalten:

Bemerkung: Bei ordnungsgemäßem Betrieb des Gerätes ist das Strömen des Sauerstoffs in der Leitung zu hören. Wenn der Zylinder leer ist, oder der Schlauch für die Sauerstoffzufuhr geknickt ist, erhält das Unfallopfer nur Luft (21 % Sauerstoff). Das entspricht etwa der einfachen Mund-zu-Mund-Beatmung.

Einführung eines GUEDEL-TUBUS

Dieser Tubus ist bei einem bewusstlosen Unfallopfer einzusetzen. Wählen Sie die geeignete Größe aus; männliche Personen brauchen üblicherweise das größte Format. Die Funktion des Tubus ist die Sicherstellung einer ungestörten Luftpassage zwischen Lippen und hinterer Rachenwand.

Sauerstoff für Unfallopfer mit Atemstillstand

Sauerstoff für Unfallopfer mit Atemschwierigkeiten

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Störungen des Bewusstseins durch Chemikalien 

Anhang 4

Einige Chemikalien können, insbesondere bei Inhalation, schnell auf das Gehirn einwirken, wobei sie entweder eine Herabsetzung des Bewusstseins (Koma) oder eine toxische Geistesverwirrung (siehe Tafel 6) verursachen können. Längerer Hautkontakt oder versehentliches Verschlucken können dieselben Wirkungen haben, wenn auch mit einem mehr schrittweisen Eintreten.

Die Symptome verschwinden üblicherweise sehr schnell, wenn das Unfallopfer aus der schadstoffbelasteten Umgebung entfernt wird.

Andere Ursachen von Bewusstlosigkeit können sein:

Unmittelbare Lebensgefahr besteht bei Versagen oder Behinderung der Atmung.

Diagnose

Symptome und Anzeichen sind u.a.:

Achten Sie auf alle Anzeichen von Atemschwierigkeit, deren Ursache liegen kann in:

keine Gabe von Alkohol, keine Morphin-Injektion, keine sonstigen Mittel zur Anregung!

Die stabile Seitenlage

Drehen Sie das Unfallopfer mit dem Gesicht nach unten, den Kopf nach einer Seite; unter den Kopf sollten keine Kissen gelegt werden.

Bringen Sie den Arm, der Ihnen am nächsten liegt, in eine rechtwinklige Position zum Körper, Ellenbogen gebeugt und Handfläche nach oben.
Ziehen Sie den entfernteren Arm über die Brust, und legen Sie die Fläche der Hand auf die Ihnen zugewandte Schulter.
Greifen Sie das entferntere Bein kurz oberhalb des Knies, und ziehen Sie es hoch, wobei der Fuß auf dem Boden bleibt.
Mit Ihrer anderen Hand an der entfernteren Schulter ziehen Sie an dem Bein, um das Unfallopfer zu sich auf die Seite zu rollen.
Richten Sie das obere Bein so aus, dass Hüfte und Knie rechtwinklig abgebeugt sind.
Beugen Sie den Kopf zurück um sicherzustellen, dass die Atemwege offen bleiben.
 GUIDELINES FOR RESUSCITATION:
European Resuscitation Council 1996


Bewusstlose Unfallopfer:

Weitere Probleme, die nach 12 Stunden Bewusstlosigkeit entstehen:

Nach 48 Stunden Bewusstlosigkeit bewegen Sie die Gelenke der Gliedmaßen mindestens einmal täglich:

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 Krämpfe (Muskelstarre, Zuckungen) durch Chemikalien Anhang 5

Chemisch verursachte Krämpfe können bei Vergiftungen durch Stoffe auftreten, die direkt das Gehirn reizen. Sie können sich durch geistige Unruhe ankündigen.

Krämpfe sind eine unwillkürliche Zusammenziehung der Muskeln. Es gibt im Schweregrad die Varianten vom Muskelzittern bis zur umfassenden Verspannung des gesamten Körpers. Während eines Krampfanfalls ist das Unfallopfer oft kurzzeitig bewusstlos und anschließend unter Kopfschmerzen verwirrt- üblicherweise folgt dann Schlaf. In schweren Fällen erlangt das Unfallopfer zwischen den Anfällen nicht mehr das Bewusstsein.

Krämpfe können nach Vergiftung jederzeit einsetzen und sich zu verschiedenen Zeiten wiederholen. Je häufiger und länger die Anfälle sind, desto größer ist die Lebensgefahr. Nach einer Belastung durch bestimmte Chemikalien können Krämpfe mit stundenlanger Verzögerung eintreten, besonders nach Hautkontakt.

Das Hauptrisiko der Krämpfe besteht in der Atmungsstörung (mit der Folge unzureichender Sauerstoffversorgung der Gewebe).

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 Geistige Verwirrung durch Vergiftung Anhang 6

Geistige Verwirrung wird hier der Zustand genannt, in dem ein Unfallopfer nach Vergiftung durch eine Chemikalie, einschließlich Alkohol und verbotene Stoffe, unzurechnungsfähig und desorientiert ist. Sogar Halluzinationen (Hören von Stimmen und/oder Erblicken beängstigender Bilder) können sich infolge entweder der direkten Wirkung einer Chemikalie auf das Gehirn, z.B. bei chlorierten Kohlenwasserstoffen, oder der indirekten bei schwerer Funktionsstörung lebenswichtiger Organe, z.B. Herz, Leber oder Nieren, einstellen.

Diagnose

Achten Sie auf Anzeichen von

und behandeln Sie entsprechend.

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Augenkontakt mit Chemikalien  Anhang 7

Bei einem Chemikalienunfall kann eine Anfärbung des Auges mit Fluorescein zur Erkennung von Hornhaut- oder Bindehautschäden nach medizinischer Beratung sinnvoll sein.

Holen sie funkärztlichen Rat ein

Wenden Sie die antibiotische Augensalbe alle zwei Stunden an, und bedecken Sie das Auge mit einem sterilen Augenverband. Fixieren Sie ihn sicher mit einem Heftpflaster.

Die Behandlung sollte noch 24 Stunden nach Abklingen der Entzündung und hergestellter Weißfärbung des Augapfels fortgeführt werden.

Wenden Sie nach 48 Stunden den Papierstreifen mit Fluorescein nach obigem Schema erneut an. Wenn sich immer noch eine Fläche anfärbt, dann verabreichen Sie die antibiotische Augensalbe erneut, legen Sie den sterilen Verband auf, und verlegen Sie dringend das Unfallopfer in ein Krankenhaus mit Einrichtungen zur Augenbehandlung.

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Hautkontakt mit Chemikalien  Anhang 8

ei Kontakt mit der Haut, den Augen oder den Schleimhäuten Verbrennungen verursachen. Diese ähneln sehr den Verbrennungen durch Feuer oder elektrischen Strom.

Darüber hinaus können die Chemikalien über die Haut aufgenommen werden und allgemeine Vergiftungssymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen Atemschwierigkeit, Krämpfe und teilweisen Bewusstseinsverlust hervorrufen.

Diagnose

Je nach Art der Chemikalie, der Kontaktstelle und der Kontaktdauer können Symptome und Anzeichen u.a. folgende sein:

Reinigung

In allen Fällen von Hautkontakt ist eine Reinigung durchzuführen.

Weitere Anweisungen:Tafel 8

Behandlung

Bei Kontakt mit Fluorwasserstoffsäure oder Fluorwasserstoff:Tafel 16
Bei Kontakt mit sonstigen Stoffen: Tafel 8

Im allgemeinen sind Verbrennungen nach Abschluss der Reinigung wie folgt zu behandeln:

Bei sehr starken Schmerzen, die nicht durch Paracetamol zu lindern sind, injizieren Sie nach ärztlicher Anweisung 10 mg Morphinsulfat und 10 mg Metoclopramid intramuskulär.

Weitere Anweisungen zur
Schmerzlinderung:
Tafel 13

Bei großflächigen Brandwunden (d.h. eine Fläche von mehr als dem 9-fachen einer Handtellerfläche) geben Sie alle zehn Minuten ein volles Glas Wasser (vorzugsweise Lösung oraler Rehydrierungs-Salze - ORS) zum Ersatz des Flüssigkeitsverlustes.

Weitere Anweisungen zum
Flüssigkeitsersatz:
Anhang 13


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