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Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL):
Anlage XII - Beschlüsse über die Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) Enzalutamid
Vom 20. Februar 2014
(BAnz. AT vom 20.03.2014 B3; 06.07.2015 B3)
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 20. Februar 2014 beschlossen, die Richtlinie über die Verordnung von Arzneimitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Arzneimittel-Richtlinie) in der Fassung vom 18. Dezember 2008/22. Januar 2009 (BAnz. Nr. 49a vom 31. März 2009), zuletzt geändert am 6. Februar 2014 (BAnz AT 27.02.2014 B3), wie folgt zu ändern:
I.
Die Anlage XII wird in alphabetischer Reihenfolge um den Wirkstoff Enzalutamid wie folgt ergänzt:
Zugelassenes Anwendungsgebiet:
Enzalutamid (Xtandi®) ist angezeigt zur Behandlung erwachsener Männer mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom, deren Erkrankung während oder nach einer Chemotherapie mit Docetaxel fortschreitet.
1. Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Die zweckmäßige Vergleichstherapie für Enzalutamid zur Behandlung des metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms bei erwachsenen Männern, deren Erkrankung während oder nach einer Chemotherapie mit Docetaxel fortschreitet, ist Best-Supportive-Care (z.B. adäquate Schmerztherapie).
Als Best-Supportive-Care wird die Therapie verstanden, die eine bestmögliche, patientenindividuell optimierte, unterstützende Behandlung zur Linderung von Symptomen und Verbesserung der Lebensqualität gewährleistet.
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Best-Supportive-Care: Hinweis für einen beträchtlichen Zusatznutzen
Tabelle 1: Studienergebnisse 1 nach Endpunkten
Enzalutamid N = 800 | Best-Supportive-Care N = 399 | Intervention vs. Kontrolle | |
Mortalität | |||
Gesamtüberleben | |||
Median: 18,4 Monate | Median: 13,6 Monate | HR: 0,63 [95 %-KI: 0,53; 0,75] AD: 4,8 Monate | p < 0,001 |
Morbidität | |||
Zeit bis zur ersten skelettbezogenen Komplikation | |||
Median: 16,7 Monate | Median: 13,3 Monate | HR: 0,69 [95 %-KI: 0,57; 0,84] AD: 3,4 Monate | p < 0,001 |
Zeit bis zur Schmerzprogression | |||
25 %-Quantil 2: 11,0 Monate | 25 %-Quantil: 4,6 Monate | HR: 0,56 [95 %-KI: 0,41; 0,78] | p < 0,001 |
Enzalutamid N = 800 | Best-Supportive-Care N = 399 | Intervention vs. Kontrolle | |
Änderung der Schmerzintensität | |||
MD 3: -0,99 [95 %-KI: -1,29; -0,69] SMD: -0,48 [95 %-KI: -0,62; -0,34] | |||
Gesundheitsbezogene Lebensqualität | |||
Keine verwertbaren Ergebnisse | |||
Nebenwirkungen | |||
SUE | |||
Anteil: 33,5 % | Anteil: 38,6 % | RR: 0,87 [95 %-KI: 0,74; 1,02] | p = 0,08 |
Median (TTE): n. e. | Median (TTE): 7,8 Monate | HR: 0,51 [95 %-KI: 0,42; 0,63] | p < 0,001 |
Therapieabbruch wegen UE | |||
Anteil: 16 % | Anteil: 18,3 % | RR: 0,87 [95 %-KI: 0,67; 1,14] | p = 0,325 |
Schwere UE (CTCAE-Grad > 3) | |||
Anteil: 45,3 % | Anteil: 53,1 % | RR: 0,85 [95 %-KI: 0,76; 0,96] | p = 0,009 |
Median (TTE): 12,6 Monate | Median (TTE): 4,2 Monate | HR: 0,55 [95 %-KI: 0,46; 0,66] | p < 0,001 |
Krampfanfälle | |||
Keine verwertbaren Ergebnisse |
Verwendete Abkürzungen:
n = Anzahl;
KI = Konfidenzintervall;
HR = Hazard Ratio;
AD = Absolute Differenz;
RR = Relatives Risiko;
(S)UE = (Schwerwiegende) Unerwünschte Ereignisse;
CTCAE = Common Terminology Criteria for Adverse Events;
n. b. = nicht bestimmbar;
SMD = standardisierte Mittelwertdifferenz;
n. e. = nicht erreicht;
TTE = Time To Event
2. Anzahl der Patienten bzw. Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen
ca. 6.300 4
3. Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Anwendung
Die Vorgaben der Fachinformation sind zu berücksichtigen. Die europäische Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) stellt die Inhalte der Fachinformation zu Enzalutamid (Xtandi°) unter folgendem Link frei zugänglich zur Verfügung (letzter Zugriff: 9. Januar 2014):
http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/documentlibrary/EPAR_-_Productinformation/human/002639/ WC500144996.pdf
Die Einleitung und Überwachung der Behandlung mit Enzalutamid soll nur durch in der Therapie von Patienten mit Prostatakarzinom erfahrene Fachärzte für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sowie Fachärzte für Urologie und weitere an der Onkologie-Vereinbarung teilnehmende Ärzte anderer Fachgruppen erfolgen.
Patienten mit einem ECOG Performance-Status > 2 wurden in der AFFIRM-Studie nicht untersucht.
4. Therapiekosten
Behandlungsdauer:
Bezeichnung der Therapie | Behandlungsmodus | Anzahl Behandlungen pro Patient pro Jahr | Behandlungsdauer je Behandlung (Tage) | Behandlungstage ro Patient pro Jahr |
Zu bewertendes Arzneimittel | ||||
Enzalutamid | kontinuierlich, 1 x 160 mg täglich | kontinuierlich | 365 | 365 |
BSC | kontinuierlich, patientenindividuell unterschiedlich | kontinuierlich | 365 | 365 |
Bezeichnung der Therapie | Behandlungsmodus | Anzahl Behandlungen pro Patient pro Jahr | Behandlungsdauer je Behandlung (Tage) | Behandlungstage pro Patient pro Jahr |
Zweckmäßige Vergleichstherapie | ||||
BSC | kontinuierlich, patientenindividuell unterschiedlich | kontinuierlich | 365 | 365 |
Verbrauch:
Bezeichnung der Therapie | Wirkstärke (mg) | Menge pro Packung (Tabletten) 5 | Jahresdurchschnittsverbrauch (Tabletten) |
Zu bewertendes Arzneimittel | |||
Enzalutamid | 40 | 112 | 1460 |
BSC | patientenindividuell unterschiedlich | ||
Zweckmäßige Vergleichstherapie | |||
BSC | patientenindividuell unterschiedlich |
Kosten:
Kosten der Arzneimittel:
Bezeichnung der Therapie | Kosten (Apothekenabgabepreis) 5 | Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte |
Zu bewertendes Arzneimittel | ||
Enzalutamid | 4.614,47 Euro 6 | 4.389,59 Euro [1,80 Euro 7; 223,08 Euro 8] |
BSC | patientenindividuell unterschiedlich | |
Zweckmäßige Vergleichstherapie | ||
BSC | patientenindividuell unterschiedlich |
Stand Lauer-Taxe: 15. Januar 2014
Kosten für zusätzlich notwendige GKV-Leistungen:
keine
Jahrestherapiekosten:
Bezeichnung der Therapie | Jahrestherapiekosten pro Patient |
Zu bewertendes Arzneimittel | |
Enzalutamid | 57.221,44 Euro |
BSC | patientenindividuell unterschiedlich |
Zweckmäßige Vergleichstherapie | |
BSC | patientenindividuell unterschiedlich |
Neu zugelassenes Anwendungsgebiet vom 28. November 2014:
(06.07.2015 B3)
Enzalutamid (Xtandi®) ist angezeigt zur Behandlung erwachsener Männer mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom mit asymptomatischem oder mild symptomatischem Verlauf nach Versagen der Androgenentzugstherapie, bei denen eine Chemotherapie klinisch noch nicht indiziert ist (siehe Abschnitt 5.1). 9
1. Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Für Enzalutamid zur Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms bei erwachsenen Männern mit asymptomatischem oder mild symptomatischem Verlauf der Erkrankung nach Versagen der Androgenentzugstherapie, bei denen eine Chemotherapie noch nicht klinisch indiziert ist, ist die zweckmäßige Vergleichstherapie:
Das abwartende Vorgehen unter Beibehaltung der bestehenden konventionellen Androgendeprivation
oder gegebenenfalls
die kombinierte, maximale Androgenblockade mit einem nichtsteroidalen Antiandrogen (Flutamid, Bicalutamid) oder
Abirateronacetat unter Beibehaltung der bestehenden Androgendeprivation.
Erläuterung:
Unter konventioneller Androgenentzugstherapie wird im Rahmen des vorliegenden Anwendungsgebietes die operative Kastration oder die medikamentöse Kastration durch Therapie durch LHRH-Analoga oder GnRH-Antagonisten verstanden.
Bei Krankheitsprogression trotz einer konventionellen Androgenentzugstherapie stellt die kombinierte, maximale Androgenblockade eine mögliche Therapieoption dar, deren Einsatz jedoch aufgrund der zu erwartenden höheren Nebenwirkungen gegenüber der geringen Überlebensverlängerung sorgfältig mit dem Patienten abzuwägen ist. Bei der Erkrankung des metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms handelt es sich um eine palliative Therapiesituation.
Dem Erhalt der Lebensqualität und der Symptomenkontrolle kommen daher besondere Bedeutung zu.
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber dem abwartenden Vorgehen unter Beibehaltung der bestehenden konventionellen Androgendeprivation:
Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen.
Studienergebnisse der PREVAIL-Studie nach Endpunkten 10:
Endpunktkategorie Endpunkt | Enzalutamid + ADT | Abwartendes Vorgehen + ADT | Enzalutamid vs. abw. Vorgehen | ||
N | Mediane Zeit bis zum Ereignis in Monaten [95 %-KI] Patienten mit Ereignis n (%) | N | Mediane Zeit bis zum Ereignis in Monaten [95 %-KI]
| HR [95 %-KI] a p-Wert | |
Mortalität | |||||
Gesamtüberleben | |||||
Gesamtpopulation (Datenschnitt vom 16.09.2013) | 872 | 32,4 [30,1; n. e.]
241 (27,6) | 845 | 30,2 [28,0; n. e.]
299 (35,4) | 0,71 [0,60; 0,84] p < 0,001 |
Gesamtpopulation (Datenschnitt vom 15.01.2014) | 872 | n. e. [31,7; n. e.]
299 (34,3) | 845 | 31,0 [28,9; n. e.]
357 (42,2) | 0,73 [0,63; 0,85] k. A. |
Gesamtpopulation (Datenschnitt vom 01.06.2014) | 872 | 35,3 [32,2; n. e.]
368 (42,2) | 845 | 31,3 [28,8; 34,2]
416 (49,2) | 0,77 [0,67; 0,88] p = 0,0002 |
Morbidität | |||||
Zeit bis zur ersten skelettbezogenen Komplikation | |||||
Gesamtscore | 872 | 31,1 [29,5; n. e.]
278 (31,9) | 845 | 31,3 [23,9; n. e.]
309 (36,6) | 0,72 [0,61; 0,84] p < 0,001 |
Bestrahlung des Knochens | 872 | n. e. [31,1; n. e.]
181 (20,8) | 845 | 31,3 [31,3; n. e.]
208 (24,6) | 0,69 [0,57; 0,84] p < 0,001 |
Knochenoperation | 872 | n. e. [n. e.; n. e.]
11 (1,3) | 845 | n. e. [n. e.; n. e.]
11 (1,3) | 0,81 [0,35; 1,88] p = 0,63 |
pathologische Knochenfraktur | 872 | n. e. [n. e.; n. e.]
39 (4,5) | 845 | n. e. [n. e.; n. e.]
31 (3,7) | 1,00 [0,63; 1,61] p = 0,98 |
Rückenmarkkompression | 872 | n. e. [n. e.; n. e.]
39 (4,5) | 845 | n. e. [n. e.; n. e.]
40 (4,7) | 0,79 [0,51; 1,22] p = 0,28 |
Änderung der antineoplastischen Therapie gegen Knochenschmerz | 872 | n. e. [n. e.; n. e.]
16 (1,8) | 845 | n. e. [n. e.; n. e.]
29 (3,4) | 0,45 [0,25; 0,83] p = 0,01 |
Radiografisches progressionsfreies Überleben | |||||
Datenschnitt vom 06.05.2012 | 832 | n. e. [13,8; n. e.]
118 (14,2) | 801 | 3,9 [3,7; 5,4]
321 (40,1) | 0,19 [0,15; 0,23] p < 0,0001 |
Schmerz (BPI-SF) | |||||
keine verwertbaren Daten | |||||
Zeit bis zum Beginn einer Opiattherapie | |||||
872 | n. e. [22,5; n. e.]
330 (37,8) | 845 | 15,7 [12,1; 21,5]
307 (36,3) | 0,57 [0,49; 0,67] p < 0,001 | |
Gesundheitszustand (EQ-5D VAS) | |||||
keine verwertbaren Daten | |||||
gesundheitsbezogene Lebensqualität | |||||
Zeit bis zur Verschlechterung (FACT-P) | |||||
Gesamtscore b | 872 | 11,3 [11,1; 13,9]
456 (52,3) | 845 | 5,6 [5,5; 5,6]
409 (48,4) | 0,62 [0,54; 0,72] p < 0,001 |
physisches Wohlbefinden c | 872 | 8,7 [8,3; 11, 1]
542 (62,2) | 845 | 5,6 [5,5; 5,6]
409 (48,4) | 0,75 [0,65; 0,85] p < 0,001 |
soziales Wohlbefinden c | 872 | 24,9 [16,5; n. e.]
369 (42,3) | 845 | 8,5 [6,0; 13,8]
316 (37,4) | 0,73 [0,62; 0,86] p < 0,001 |
emotionales Wohlbefinden c | 872 | 19,4 [16,6; 24,9]
369 (42,3) | 845 | 11,0 [8,2; 11,4]
295 (34,9) | 0,66 [0,57; 0,78] p < 0,001 |
funktionales Wohlbefinden c | 872 | 8,5 [8,3; 11, 1]
514 (58,9) | 845 | 3,1 [2,9; 5,6]
425 (50,3) | 0,71 [0,62; 0,81] p < 0,001 |
PCaspezifische Subskala c | 872 | 5,7 [5,6; 8,3]
565 (64,8) | 845 | 2,8 [2,8; 3,0]
480 (56,8) | 0,69 [0,60; 0,78] p < 0,001 |
Nebenwirkungen | |||||
Gesamtrate UE | |||||
871 | 0,79 [0,62; 0,89]
844 (96,9) | 844 | 0,76 [0,66; 0,89]
787 (93,2) | ||
schwere UE (CTCAE-Grad > 3) | |||||
871 | 22,3 [19,0; 28,3]
374 (42,9) | 844 | 13,3 [11,1; 18,2]
313 (37,1) | 0,66 [0,57; 0,77] p < 0,001 | |
SUE | |||||
871 | n. e. [28,3; n. e.]
279 (32,0) | 844 | 23,3 [16,1; n. e.]
226 (26,8) | 0,63 [0,53; 0,76] p < 0,001 | |
Abbruch wegen UE | |||||
871 | n. e. [n. e.; n. e.]
148 (17,0) | 844 | n. e. [21,1; n. e.]
216 (25,6) | 0,35 [0,28; 0,44] p < 0,001 | |
Hitzewallungen | |||||
871 | n. e. [n. e.; n. e.]
174 (20,0) | 844 | n. e. [n. e.; n. e.]
67 (7,9) | 2,29 [1,73; 3,05] p < 0,001 |
Verwendete Abkürzungen:
ADT: Androgendeprivationstherapie;
BPI-SF: Brief Pain Inventory - Short Form;
CTCAE: Common Terminology Criteria for Adverse Events;
EQ-5D: European Quality of Life - 5 Dimensions;
FACT-P: Functional Assessment of Cancer Therapy - Prostate;
HR: Hazard Ratio;
k. A.: keine Angabe;
KI: Konfidenzintervall;
N: Anzahl ausgewerteter Patienten;
n: Anzahl Patienten mit Ereignis;
n. e.: nicht erreicht;
SUE: schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis;
UE: unerwünschtes Ereignis;
VAS: visuelle Analogskala;
vs.: versus
2. Anzahl der Patienten bzw. Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen
ca. 15.000 bis 28.800 Patienten
3. Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Anwendung
Die Vorgaben der Fachinformation sind zu berücksichtigen. Die europäische Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) stellt die Inhalte der Fachinformation zu Xtandi® (Wirkstoff: Enzalutamid) unter folgendem Link frei zugänglich zur Verfügung (letzter Zugriff: 8. Mai 2015):
http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/002639/ WC500144996.pdf
Die Einleitung und Überwachung der Behandlung mit Enzalutamid soll nur durch in der Therapie von Patienten mit Prostatakarzinom erfahrene Fachärzte für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sowie Fachärzte für Urologie und weitere an der Onkologie-Vereinbarung teilnehmende Ärzte anderer Fachgruppen erfolgen.
Eine medikamentöse Kastration mit einem LHRH-Analogon soll während der Behandlung von Patienten, die nicht chirurgisch kastriert sind, fortgeführt werden.
Therapiekosten Behandlungsdauer:
Bezeichnung der Therapie | Behandlungsmodus | Anzahl Behandlungen pro Patient pro Jahr | Behandlungsdauer je Behandlung (Tage) 11 | Behandlungstage pro Patient pro Jahr |
Zu bewertendes Arzneimittel | ||||
Enzalutamid | kontinuierlich, 4 x 40 mg täglich | kontinuierlich | 365 | 365 |
LHRH-Analogon 12 | alle 1 - 6 Monate | kontinuierlich | 2-12 | 365 |
Zweckmäßige Vergleichstherapie | ||||
Konventionelle Androgendeprivation | ||||
LHRH-Analogon | alle 1 - 6 Monate | kontinuierlich | 2-12 | 365 |
Maximale Androgenblockade | ||||
Bicalutamid | kontinuierlich, 1 x 50 mg täglich | kontinuierlich | 365 | 365 |
Flutamid | kontinuierlich, 3 x 250 mg täglich | kontinuierlich | 365 | 365 |
Abirateronacetat | kontinuierlich, 4 x 250 mg täglich | kontinuierlich | 365 | 365 |
Prednison/Prednisolon | kontinuierlich, 1 x 10 mg täglich | kontinuierlich | 365 | 365 |
Verbrauch:
Bezeichnung der Therapie | Wirkstärke (mg) | Menge pro Packung (Tabletten) | Jahresdurchschnittsverbrauch |
Zu bewertendes Arzneimittel | |||
Enzalutamid | 40 | 112 | 1.460 Tabletten |
LHRH-Analogon | 3,6 - 41,7 | 1 - 3 Fertigspritzen | 2 - 12 Anwendungen |
Zweckmäßige Vergleichstherapie | |||
Konventionelle Androgendeprivation | |||
LHRH-Analogon | 3,6 - 41,7 | 1 - 3 Fertigspritzen | 2 - 12 Anwendungen |
Maximale Androgenblockade | |||
Bicalutamid
Flutamid | 50
250 | 90
84 | 365 Tabletten
1.095 Tabletten |
Abirateronacetat
| 250
10 | 120
100 | 1.460 Tabletten
365 Tabletten |
Kosten:
Kosten der Arzneimittel:
Bezeichnung der Therapie | Kosten (Apothekenabgabepreis) | Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte |
Zu bewertendes Arzneimittel | ||
Enzalutamid | 4059,30 Euro 13 | 3828,98 Euro [1,77 Euro 7; 228,55 Euro 8] |
LHRH-Analogon | 547,46 Euro - 838,15 Euro | 515,99 Euro - 790,58 Euro [1,77 Euro 7; 29,70 Euro 8 bis 45,80 Euro 8) |
Zweckmäßige Vergleichstherapie Konventionelle Androgendeprivation | ||
LHRH-Analogon | 547,46 Euro - 838,15 Euro | 515,99 Euro - 790,58 Euro [1,77 Euro 7; 29,70 Euro 8 bis 45,80 Euro 8) |
Maximale Androgenblockade | ||
Bicalutamid | 167,30 Euro 14 | 153,17 Euro [1,77 Euro 7; 12,36 Euro 8] |
Flutamid | 37,33 Euro 14 | 33,48 Euro [1,77 Euro 7; 2,08 Euro 8] |
Abirateronacetat | 4102,13 Euro 13 | 4100,36 Euro [1,77 Euro 7] |
Prednisolon | 17,48 Euro 14 | 15,20 Euro [1,77 Euro 7; 0,51 Euro 8] |
Stand Lauer-Taxe: 15. Mai 2015
Kosten für zusätzlich notwendige GKV-Leistungen:
keine
Jahrestherapiekosten:
Bezeichnung der Therapie | Jahrestherapiekosten pro Patient |
Zu bewertendes Arzneimittel | |
Enzalutamid | 49913,49 Euro |
LHRH-Analogon | 1.581,16 Euro - 2.063,96 Euro |
Zweckmäßige Vergleichstherapie | |
Konventionelle Androgendeprivation | |
LHRH-Analogon | 1.581,16 Euro - 2.063,96 Euro |
Maximale Androgenblockade | |
Bicalutamid | 621,19 Euro |
Flutamid | 436,44 Euro |
Abirateronacetat | 49887,71 Euro |
Prednisolon | 55,48 Euro |
II.
Der Beschluss tritt mit Wirkung vom Tag seiner Veröffentlichung im Internet auf den Internetseiten des Gemeinsamen Bundesausschusses am 20. Februar 2014 in Kraft.
1) Daten der AFFIRM-Studie aus der Nutzenbewertung des IQWiG von Enzalutamid (A13-33).
2) Das 25 %-Quantil ist der Zeitpunkt, zu dem 25 % der Patienten ein Ereignis haben (Kaplan-Meier-Schätzer). Die mediane Zeit bis zum Ereignis konnte nicht geschätzt werden, da zum Auswertezeitpunkt weniger als 50 % der Patienten im Enzalutamidarm ein Ereignis hatten.
3) Mittelwertdifferenz Woche 13 minus Ausgangswert.
4) Anzahl gemäß Berechnungen des pharmazeutischen Unternehmers.
5) jeweils größte Packung
6) In der Lauer-Taxe als Apothekenabgabepreis (AVP) auf der Basis von Herstellerangaben ausgewiesener Preis.
9) Fachinformation zu Enzalutamid (Xtandi®), Stand: Januar 2015.
10) Ergebnisse der PREVAIL-Studie aus der IQWiG-Dossierbewertung (A14-48). Die Ergebnisse beziehen sich auf den Datenschnitt vom 16.09.2013, sofern nicht anders angegeben.
11) Dargestellt ist die Anzahl der Tage pro Jahr an denen eine Anwendung erfolgt.
12) LHRH-Analoga: Leuprorelin, Buserelin, Goserelin oder Triptorelin (Histrelin ist in Deutschland außer Vertrieb und wird daher nicht berücksichtigt).
13) Taxe-Verkaufspreis (zusammengesetzt aus dem Erstattungsbetrag zuzüglich der Großhandels- und Apothekenzuschläge und der Mehrwertsteuer).
14) Festbetrag.
a) Cox-Regressionsmodell ohne Adjustierung für weitere Kovariablen
b) Eine Verminderung des Scores um >10 Punkte wurde als Verschlechterung angesehen
c) Eine Verminderung des Scores um > 3 Punkte wurde als Verschlechterung angesehen
ENDE |