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TRGS 905 - Verzeichnis krebserzeugender, keimzellmutagener oder reproduktionstoxischer Stoffe
Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)

Vom 14. März 2016
(GMBl. Nr. 19 vom 03.05.2016 S. 378; 07.04.2017 S. 372 17; 26.03.2018 S. 259 18; 26.02.2020 S. 200 20; 24.06.2021 S. 899 21)



Archiv: 2005, 2014
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Bek. d. BMAS v. 14.3.2016 - IIIb 3 - 35125 - 5 -

Gemäß § 20 Absatz 4 der Gefahrstoffverordnung macht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die anliegende vom Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS) und Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) beschlossene Technische Regel bekannt. Die TRGS 905 "Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe" wird wie folgt neu gefasst und ersetzt die TRGS 905 Ausgabe März 2014 (GMBl 2014, S. 510-522 [Nr. 24].

Hinweis zu Anpassungen:


Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, einschließlich deren Einstufung und Kennzeichnung, wieder. Sie werden vom

Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)

aufgestellt und von ihm der Entwicklung entsprechend angepasst. Die TRGS werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Gemeinsamen Ministerialblatt bekannt gegeben.

Diese TRGS konkretisiert im Rahmen ihres Anwendungsbereichs Anforderungen der Gefahrstoffverordnung. Bei Einhaltung der Technischen Regeln kann der Arbeitgeber insoweit davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnung erfüllt sind. Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, muss er damit mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Gesundheitsschutz für die Beschäftigten erreichen.

1 Hinweise auf Vorschriften der Gefahrstoffverordnung 18

(1) Diese TRGS enthält ein Verzeichnis von Stoffen, die auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse gemäß § 2 Absatz 3 Nr. 3 GefStoffV als krebserzeugend, keimzellmutagen oder reproduktionstoxisch der Kategorien 1A, 1B oder 2 entsprechend den Kriterien des Anhangs I der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP-Verordnung) eingestuft wurden. Die TRGS 905 führt Stoffe auf, die nicht im Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.1 der CLP-Verordnung genannt sind, sowie Stoffe, für die der AGS eine von der CLP-Verordnung abweichende Einstufung beschlossen hat.

(2) Ergänzende Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden, keimzellmutagenen und reproduktionstoxischen Gefahrstoffen der Kategorie 1A oder 1B sind im § 10 GefStoffV festgelegt.

(3) Im Abschnitt 15 des Sicherheitsdatenblattes im zu den in der Liste nach Nummer 3 genannten Stoffen oder deren Gemische oder Gemische mit in der Liste nach Nummer 4 genannten Stoffen ist nach § 5 Absatz 2 GefStoffV auf die entsprechende Wirkung dieser Stoffe hinzuweisen.

(4) Für Tätigkeiten mit krebserzeugenden, keimzellmutagen und reproduktionstoxischen Gefahrstoffen gelten die Beschäftigungsbeschränkungen nach Mutterschutzgesetz bzw. Jugendarbeitsschutzgesetz.

2 Besondere Stoffgruppen

2.1 Krebserzeugende Arzneistoffe

Von krebserzeugenden Eigenschaften der Kategorien 1A und 1B ist bei therapeutischen Substanzen auszugehen, denen ein gentoxischer Wirkungsmechanismus zugrunde liegt. Erfahrungen in der Therapie mit alkylierenden Zytostatika wie Cyclophosphamid, Ethylenimin, Chlornaphazin sowie mit arsen- und teerhaltigen Salben, die über lange Zeit angewendet worden sind, bestätigen dies insofern, als bei so behandelten Patienten später Tumorneubildungen beschrieben worden sind.

2.2 Passivrauchen am Arbeitsplatz

Passivrauchen wurde nach den Kriterien der GefStoffV in Verbindung mit den dort in Bezug genommenen Richtlinien der EG bewertet, die Begründung ist als Bekanntmachung des AGS zugänglich unter www.baua.de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/Begruendungen-905-906.html. Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz werden durch das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung geregelt.

2.3 Anorganische Faserstäube (außer Asbest)

(1) Dieser Abschnitt gilt für anorganische Fasern (ausgenommen Asbest) mit einer Länge > 5 µm, einem Durchmesser < 3 µm und einem Längezu-Durchmesser-Verhältnis von > 3:1 (WHO-Fasern).

(2) Die Bewertung der WHO-Fasern erfolgt nach den Kategorien für krebserzeugende Stoffe in Anhang I der CLP-Verordnung und für glasige Fasern zusätzlich auf der Grundlage des Kanzerogenitätsindexes KI 1, der sich für die jeweils zu bewertenden WHO-Fasern aus der Differenz zwischen der Summe der Massengehalte (in v. H.) der Oxide von Natrium, Kalium, Bor, Calcium, Magnesium, Barium und dem doppelten Massengehalt (in v.H.) von Aluminiumoxid ergibt.

KI = Σ Na, K, B, Ca, Mg, Ba-Oxide - 2 x Al-Oxid

  1. Glasige WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI ≤ 30 werden in die Kategorie 1B eingestuft.
  2. Glasige WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI > 30 und < 40 werden in die Kategorie 2 eingestuft.
  3. Für glasige WHO-Fasern erfolgt keine Einstufung als krebserzeugend, wenn deren Kanzerogenitätsindex KI ≥ 40 beträgt.

(3) Die Einstufung von WHO-Fasern kann durch einen Kanzerogenitätsversuch mit intraperitonealer Applikation, vorzugsweise mit Faserstäuben in einer arbeitsplatztypischen Größenverteilung, vorgenommen werden.

  1. Wird für WHO-Fasern in einem Kanzerogenitätsversuch nach Satz 1 mit einer Dosis von 1 x 109 WHO-Fasern eine krebserzeugende Wirkung beobachtet, erfolgt eine Einstufung in Kategorie 1B. Dagegen erfolgt eine Einstufung in Kategorie 2, wenn in diesem Kanzerogenitätsversuch keine krebserzeugende Wirkung beobachtet wurde.
  2. In letzterem Fall empfiehlt es sich, zusätzlich einen Kanzerogenitätsversuch nach Satz 1 mit einer Dosis von 5 x 109 WHO-Fasern durchzuführen. Wird bei dieser Dosis eine krebserzeugende Wirkung der Faserstäube nachgewiesen, wird die Einstufung in Kategorie 2 beibehalten. Dagegen erfolgt keine Einstufung der WHO-Fasern, wenn in diesem Kanzerogenitätsversuch keine krebserzeugende Wirkung beobachtet wurde.

(4) Die Einstufung von WHO-Fasern kann auch durch Bestimmung der in vivo-Biobeständigkeit erfolgen. Danach erfolgt eine Einstufung in die Kategorie 2 der krebserzeugenden Stoffe, wenn für WHO-Fasern nach intratrachealer Instillation von 4 x 0,5 mg Fasern in einer Suspension eine Halbwertzeit von mehr als 40 Tagen ermittelt wurde. Die WHO-Fraktion der instillierten Faserprobe sollte einen mittleren geometrischen Durchmesser von 0,6 µm oder mehr aufweisen. Faserproben mit kleinerem Durchmesser können geprüft werden, falls dies mit dem geringeren Durchmesser des Ausgangsmaterials begründet werden kann. Die Halbwertzeit sollte mit der nichtlinearen exponentiellen Regression gemäß ECB/TM27 rev. 7 berechnet werden. Falls nach den dort genannten Kriterien eine biphasige Eliminationskinetik zur Beschreibung der Retentionsdaten erforderlich ist, ist die Halbwertzeit der langsamen Eliminationsphase zur Bewertung heranzuziehen. Kriterien für die Einstufung in die Kategorie 1B liegen nicht vor.

(5) WHO-Fasern aus Erionit sind in die Kategorie 1A einzustufen.

(6) Folgende Typen von WHO-Fasern, für die positive Befunde aus Tierversuchen (inhalativ, intratracheal, intrapleural, intraperitoneal) vorliegen, werden derzeit in die Kategorie 1B eingestuft:

  1. Attapulgit,
  2. Dawsonit,
  3. künstlich hergestellte anorganische einkristalline Fasern (Whisker) aus:
    1. Aluminiumoxid,
    2. Siliziumkarbid,
    3. Kaliumtitanaten.

(7) Alle anderen anorganischen Typen von WHO-Fasern werden in die Kategorie 2 eingestuft, wenn die vorliegenden tierexperimentellen Ergebnisse (einschließlich Daten zur Biobeständigkeit) für eine Einstufung in die Kategorie 1B nicht ausreichen. Dies betrifft derzeit folgende:

  1. Halloysit,
  2. Magnesiumoxidsulfat,
  3. Nemalith,
  4. Sepiolith,
  5. anorganische Faserstäube, soweit nicht erwähnt (ausgenommen Gipsfasern und Wollastonitfasern).

(8) Folgende Typen von WHO-Fasern sind derzeit nicht einzustufen:

  1. Gipsfasern,
  2. Wollastonitfasern.

3 Verzeichnis krebserzeugender, keimzellmutagener oder reproduktionstoxischer Stoffe 17 20

(1) Das Verzeichnis enthält

  1. Stoffe, die auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse als krebserzeugend, keimzellmutagen oder fortpflanzungsgefährdend der Kategorien 1A, 1B oder 2 entsprechend den Kriterien des Anhangs I der CLP-Verordnung eingestuft wurden, und die in Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.1 der CLP-Verordnung noch nicht aufgeführt sind.
  2. Stoffe die auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse als krebserzeugend, keimzellmutagen oder reproduktionstoxisch der Kategorien 1A, 1B oder 2 entsprechend den Kriterien des Anhangs I der CLP-Verordnung eingestuft wurden, für die aber in Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.1 der CLP-Verordnung abweichende Einstufungen aufgeführt sind.

(2) Das nachfolgende Verzeichnis ist eine nationale Ergänzung zu Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.1 der CLP-Verordnung; beide Listen sind zu beachten. Die in dieser TRGS enthaltenen nationalen Bewertungen durch den AGS erfolgen zum Schutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz, so dass der Arbeitgeber die erforderlichen Maßnahmen treffen kann. Zur Information der Arbeitgeber dient die Aufnahme entsprechender Hinweise in das Sicherheitsdatenblatt nach Artikel 31 in Verbindung mit Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates (REACH) in Verbindung mit § 5 GefStoffV.

(3) Die Einträge in den Spalten bedeuten:

Kkrebserzeugend
Mkeimzellmutagen
RFreproduktionstoxisch: fruchtbarkeitsgefährdend (kann Fruchtbarkeit beeinträchtigen)
RDreproduktionstoxisch: entwicklungsschädigend (Kann das Kind im Mutterleib schädigen)
1A, 1B, 2Kategorien nach Anhang I der CLP-Verordnung
-aufgrund der bei der Bewertung vorliegenden Daten konnte eine Zuordnung zu den Kategorien nach Anhang I der CLP-Verordnung nicht vorgenommen werden
Hhautresorptiv
aAbweichung von CLP-Verordnung (CLP-VO) (in Spalte aufgeführt werden nur die dortigen CMR-Bewertungen)
bBegründungen zur Bewertung dieser Stoffe wurden vom AGS erarbeitet und sind zugänglich als Bekanntmachungen des AGS unter www.baua. de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/ Begruendungen-905-906.html
cEs besteht die Möglichkeit, dass ein unter diesen Eintrag fallender Stoff nicht bioverfügbar und in diesem Fall nicht als krebserzeugend, keimzellmutagen oder reproduktionstoxisch einzustufen ist.
Entsprechende Fälle können mit einer aussagekräftigen schriftlichen Begründung der Geschäftsstelle des AGS vorgelegt werden. Ergibt die Prüfung durch den Unterausschuss III des AGS, dass der Stoff nicht bioverfügbar ist, kann bei der Festlegung der Arbeitsschutzvorschriften von der in dieser TRGS erfolgten Bewertung bezüglich der Eigenschaften K, M, RF und RD abgewichen werden.
In veröffentlichten Begründungen für die Einstufung von Stoffen in der TRGS 905 können Hinweise zur Bioverfügbarkeit enthalten sein.

Die TRGS 905 führt nur Stoffe auf, die durch andere Vorschriften nicht entsprechend geregelt sind.

Eine Gesamtliste aller als krebserzeugend, keimzellmutagen oder reproduktionstoxisch bewerteter Stoffe findet sich u.a. unter www.baua.de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/Einstufung-und-Kennzeichnung/CMR-Gesamtliste.html.

Stoffidentität 17 20 21Bewertung des AGSHarmonisierte
Einstufung
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.KMRFRDHin-
wei-
se
CLP-VO
(Anhang VI Teil 3
Tabelle 3)
(nur CMR)
1-Allyloxy-2,3-epoxypropan203-442-4106-92-31B-2-a, bCarc. 2; H351
Muta. 2; H341
Repr. 2; H361f
Arsenige Säure36465-76-61AA
Arzneistoffe, krebserzeugende; siehe Nummer 2.1
Azofarbstoffe mit einer krebserzeugenden Aminkomponente
(Gemische von Azofarbstoffen mit einer krebserzeugenden Aminkomponente der Kategorie 1 oder 2 sind nach § 3 Absatz 2 GefStoffV und Nummer 4 der TRGS 905 entsprechend ihrem Gehalt an potenziell durch reduktive Azospaltung freisetzbarem krebserzeugenden Amin und dem Gehalt des Azofarbstoffes in der Gemisch als krebserzeugend einzustufen (H350)).
1,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C6-8-verzweigte Alkylester, C7-reich276-158-171888-89-6--21Ba, bRepr. 1B; H360D
1,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C7-9-verzweigte und lineare Alkylester271-083-068515-41-3---2B
1,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C9-11-verzweigte und lineare Alkylester271-085-168515-43-5---2b
2,2'-Bioxira215-979-11464-53-51B1B2-a, b, HCarc. 1B; H350
Muta. 1B; H340
Salze von Bipheny1-3,3',4,4'-tetrayltetraamin2
1,3-Bis (2,3epoxypropoxy)benzol202-987-5101-90-61Ba, HCarc. 2; H351
Muta. 2; H341
1,2-Bis(2methoxyethoxy)ethan203-977-3112-49-2--1B1Ba, bRepr. 1B; H360D
Repr. 2; H361f


StoffidentitätBewertung des AGSHarmonisierte
Einstufung
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.KMRFRDHin-
wei-
se
CLP-VO
(Anhang VI Teil 3
Tabelle 3.2)
(nur CMR)
Bis(pentabromphenyl)ether214-604-91163-19-52---b
Blei-Metall (gestrichen) 18
2-Brom-2-chlor-1,1,1-trifluorethan205-796-5151-67-7-1Bb
Bromethan200-825-874-96-41BaCarc. 2; H351
Bromoform200-854-675-25-22a
1,4-Butansulton216-647-91633-83-62
1-n-Butoxy-2,3-epoxypropan219-376-42426-08-6-1B--H, a, bCarc. 2; H351
Muta. 2; H341
1-tert-Butoxy-2,3-epoxypropan231-640-07665-72-7-2--H, b
Cadmium-Verbindungen (in Form atembarer Stäube/Aerosole), ausgenommen
- die nachfolgend genannten sowie
- die in Anhang VI Teil 3 der CLP-Verordnung namentlich aufgeführten, soweit sie "geringer eingestuft" sind
1Ba, c
Cadmiumcyanid208-829-1542-83-61Ba, HCarc. 2; H351
Cadmiumdiformiat224-729-04464-23-71BaCarc. 2; H351
Cadmiumhexafluorosilicat(2-)241-084-017010-21-81BaCarc. 2; H351
Cadmiumiodid232-223-67790-80-91BaCarc. 2; H351
4,4'-Carbonimidoylbis(N,N-dimethylanilin)207-762-5492-80-81B2--a, bCarc. 2; H351
4,4'-Carbonimidoylbis(N,N-dimethylanilin)-Hydrochlorid219-567-22465-27-21B2--b
Chlorfluormethan (R 31)209-803-2593-70-41B
3-Chlor-2-methylpropen209-251-2563-47-32a
1-Chlor-2-nitrobenzol201-854-988-73-32-2
4-Chlorotoluidin s. auch Nummer 4202-441-695-69-21A2--a, HCarc. 1B; H350
Muta. 2; H341


StoffidentitätBewertung des AGSHarmonisierte
Einstufung
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.KMRFRDHinwei-
se
CLP-VO
(Anhang VI Teil 3
Tabelle 3.2)
(nur CMR)
4-Chlorotoluidin-Hydrochlorid221-627-83165-93-31A2--a, HCarc. 1B; H350
Muta. 2; H341
5-Chlorotoluidin202-452-695-79-42
α-Chlortoluol202-853-6100-44-71B2-2a, bCarc. 1B; H350
α-Chlortoluole-Gemisch1Ab
Cobalt-Verbindungen (in Form atembarer Stäube/Aerosole), ausgenommen die in dieser Liste bzw. in Anhang VI Teil 3 der CLP-Verordnung namentlich aufgeführten Cobaltverbindungen, Cobalthaltigen Spinellen und organischen Cobalt-Sikkativenb, c
Cobaltoxid (in Form atembarer Stäube/Aerosole)215-154-61307-96-62---a, b
Cobaltsulfid (in Form atembarer Stäube/Aerosole)215-273-31317-42-62---a, b
Dibutylphthalat (DBP)201-557-484-74-2--1B1Ba, bRepr. 1B; H360D
Repr. 2; H361f
Dichloracetylen7572-29-41BaCarc. 2; H351
1,2-Dichlormethoxyethan255-500-341683-62-9-2--b
1,3-Dichlorpropen (cis- und trans-)208-826-5542-75-61B2--a, H
2,2-Dichlor-1,1,1-trifluorethan (R 123)206-190-3306-83-22---b
Dicyclohexylnitrosamin (DCHNA)947-92-2-2--b
1,1-Difluorethen (R 1132a)200-867-775-38-72
Diglycidylether218-802-62238-07-52
N,N-Dimethylacetamid204-826-4127-19-521Ba, b, HRepr. 1B; H360D
Dimethylhydrogenphosphit212-783-8868-85-92
Dinitronaphthaline (alle Isomeren)248-484-427478-34-82
C.I. Direct Blue 218277-272-473070-37-82---


StoffidentitätBewertung des AGSHarmonisierte
Einstufung
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.KMRFRDHinwei-
se
CLP-VO
(Anhang VI Teil 3
Tabelle 3.2)
(nur CMR)
1,2-Epoxybutan203-438-2106-88-71Ba, HCarc. 2; H351
1-Epoxyethy1-3,4-epoxycyclohexan203-437-7106-87-61Ba, b, HCarc. 2; H351
Ethen200-815-374-85-1-2--a, b
Ethylenthiohamstoff (ETU)202-506-996-45-72-aRepr. 1B; H360D
Faserstäube, anorganische (außer Asbest); siehe Nummer 2.3b
1,1,2,3,4,4-Hexachlor-1,3-butadien201-765-587-68-32
Holzstaub (ausgenommen Hartholzstaub, siehe dazu TRGS 906)2
Lindan200-401-258-89-92-a, b, H
Techn. ("Polymeres") MDI (pMDI) (in Form atembarer Aerosole, A-Fraktion)9016-87-92---b
N-Methylolchloracetamid220-598-92832-19-1-2--b
Morpholin-4-carbonylchlorid239-213-015159-40-71BaCarc. 2; H351
2-Nitro-4-aminophenol204-316-1119-34-62
2-Nitropphenylendiamin226-164-55307-14-22
Nitropyrene (Mono-, Di-, Tri-, Tetra-) (Isomere)226-868-25522-43-02
Olaquindox245-832-723696-28-821B2-b
Oxidationsbitumen: Dampf und Aerosol bei der Heißverarbeitung von Oxidationsbitumen1B2--H, DFG
Ozon233-069-210028-15-62---
Passivrauchen (siehe auch Nummer 2.2)1A2-1Ab
Pentachlorphenol201-778-687-86-51B2-1Ba, b, HCarc. 2; H351
Salze von Pentachlorphenol1Ba, HCarc. 2; H351
Polychlorierte Biphenyle215-648-11336-36-321B1BH, a, b
iso-Propylglycidylether223-672-94016-14-2-2--H, b
Steroidhormone:b
Androgene2-1A1Bb
Anabolika2-1A1Bb
Schwache Androgene--22b


StoffidentitätBewertung des AGSHarmonisierte
Einstufung
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.KMRFRDHinwei-
se
CLP-VO
(Anhang VI Teil 3
Tabelle 3.2)
(nur CMR)
Glucocorticoide--21Ab
Estrogene2-1A2b
Gestagene2-1A1Bb
Schwache Gestagene/Estrogene--22b
1,1,2,2-Tetrachlorethan201-197-879-34-522--a
Tetrachlorethylen204-825-9127-18-42--2a3Carc. 2; H351
α,α,α,4-Tetrachlortoluol226-009-15216-25-11B-1B-a, H, bCarc. 1B; H350
Repr. 2; H361f
N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6-yldiaminhydrochlorid und N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6-diaminmonohydrochlorid, Verbindung mit Zinkdichlorid200-614-0
233-353-6
65-61-2
10127-02-3
-2--b
[(Tolyloxymethyl]oxiran247-711-426447-14-322aMuta. 2; H341
2,3,4-Trichlorbutlen219-397-92431-50-71BaCarc. 2; H351
Trichlormethan200-663-867-66-31B2-2a, b, HCarc. 2; H351
Repr. 2, H361d
1,2,3-Trichlorpropan s. auch Nummer 4202-486-196-18-41B21B-a, H, bCarc. 2; H351
Trimethylphosphat208-144-8512-56-121B
2,4,7-Trinitrofluorenon204-965-0129-79-32
2,4,6-Trinitrotoluol (und Isomeren in technischen Gemischen)204-289-6118-96-72a, H
Tris(2-chlorethyl)phosphat204-118-5115-96-81B-1B-a, bCarc. 2; H351
Repr. 1B; H360F
1,3,5-Tris(oxiranylmethyl)-1,3,5-triazin-2,4,6(1H,3H,5H)-trion219-514-32451-62-9-1B2-a, bMuta. 1B; H340
4-Vinylcyclohexen202-848-9100-40-32-2
2,4-Xylidin202-440-095-68-12a, H

4 Verzeichnis krebserzeugender Stoffe Kategorien 1A oder 1B mit stoffspezifischen Konzentrationsgrenzen für die Einstufung von Gemische dieser Stoffe

(1) Gemische sind als krebserzeugend Kategorie 1A oder 1B im Sinne des § 2 Absatz 3 der GefStoffV anzusehen, sofern der Massengehalt - bei gasförmigen Stoffen der Volumengehalt - an einem krebserzeugenden Stoff gleich oder größer als 0,1 vom Hundert beträgt, soweit nicht in Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.1 der CLP-Verordnung andere stoffspezifische Konzentrationsgrenzen festgelegt sind. Abweichend von Satz 1 gelten für die im nachfolgenden Verzeichnis genannten krebserzeugenden Stoffe die jeweils zugeordneten besonderen Gehaltsgrenzen für den Massengehalt in dem Gemisch in Hundertteilen.

(2) Das nachfolgende Verzeichnis ist eine nationale Ergänzung zu Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.1 der CLP-Verordnung; beide Listen sind zu beachten. Die in dieser TRGS enthaltenen nationalen Bewertungen durch den AGS erfolgen zum Schutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz, so dass der Arbeitgeber die erforderlichen Maßnahmen treffen kann. Zur Information der Arbeitgeber dient die Aufnahme entsprechender Hinweise in das Sicherheitsdatenblatt nach Artikel 31 in Verbindung mit Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates (REACH) in Verbindung mit § 5 GefStoffV.

Stoffidentität
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.Konzentrations-
grenzen in %
4-Aminobiphenyl202-177-192-67-10,01
Salze von 4-Aminobiphenyl0,01
6-Amino-2-ethoxynaphthalin0,01
Salze von Benzidin208-519-6
208-520-1
244-236-4
252-984-8
531-85-1
531-86-2
21136-70-9
36341-27-2
0,01
Benzo[a]pyren200-028-550-32-80,005
Bis(chlormethyl)ether208-832-8542-88-10,0005
4,4'-Biotoluidin204-358-0119-93-70,05
Salze von 4,4'-Biotoluidin210-322-5
265-294-7
277-985-0
612-82-8
64969-36-4
74753-18-7
0,05
2,4-Butansulton214-325-21121-03-50,01
Chlormethylmethylether203-480-1107-30-20,01
4-Chlorotoluidin s. auch Nummer 3202-441-695-69-20,01
2,2'-Dichlordiethylsulfid505-60-20,01
3,3'-Dimethoxybenzidin204-355-4119-90-40,05
Salze von 3,3'-Dimethoxybenzidin0,05
Dimethylcarbamoylchlorid201-208-679-44-70,0005
Dimethylnitrosamin200-549-862-75-90,0001
Hexamethylphosphorsäuretriamid211-653-8680-31-90,0005
6-Methoxymtoluidin204-419-1120-71-80,01
N-Methylbis(2-chlorethyl)amin200-120-551-75-20,01
Salze von 2-Naphthylamin209-030-0
210-313-6
553-00-4
612-52-2
0,01
4-Nitrobiphenyl202-204-792-93-30,01
N-Nitrosodinbutylamin213-101-1924-16-30,0001
N-Nitrosodiethylamin200-226-155-18-50,0001
Nitrosodipropylamin210-698-0621-64-70,0001
N-Nitrosodi-i-propylamin601-77-40,0005
N-Nitrosoethylphenylamin612-64-60,0001
2,2'-(Nitrosoimino)bisethanol214-237-41116-54-70,0005
N-Nitrosomethylethylamin10595-95-60,0001
N-Nitrosomethylphenylamin210-366-5614-00-60,0001
N-Nitrosomorpholin59-89-20,0001
N-Nitrosopiperidin202-886-6100-75-40,0001
N-Nitrosopyrrolidin213-218-8930-55-20,0005
2,3,7,8-Tetrachlordibenzopdioxin217-122-71746-01-60,0000002
Tetranitromethan208-094-7509-14-80,001
4-o-Tolylazo-o-toluidin202-591-297-56-30,01
1,2,3-Trichlorpropan s. auch Nummer 3202-486-196-18-40,01
α,α,α-Trichlortoluol202-634-598-07-70,01

5 Verzeichnis der CAS-Nummern 21

CAS-Nr.BezeichnungVerzeichnis
in Nummer
50-32-8Benzo[a]pyren4
51-75-2N-Methyl-bis(2-chlorethyl)amin4
55-18-5N-Nitrosodiethylamin4
58-89-9Lindan3
59-89-2N-Nitrosomorpholin4
62-75-9Dimethylnitrosamin4
65-61-2N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6-yldiaminhydrochlorid3
67-66-3Trichlormethan3
74-85-1Ethen3
74-96-4Bromethan3
75-25-2Bromoform3
75-38-71,1-Difluorethen (R 1132a)3
79-34-51,1,2,2-Tetrachlorethan3
79-44-7Dimethylcarbamoylchlorid4
84-74-2Dibutylphthalat (DBP)3
87-68-31,1,2,3,4,4-Hexachlor-1,3-butadien3
87-86-5Pentachlorphenol3
88-73-31 -Chlor-2-nitrobenzol3
92-67-14-Aminobiphenyl4
92-93-34-Nitrobiphenyl4
95-68-12,4-Xylidin3
95-69-24-Chlor-o-toluidin3, 4
95-79-45-Chlor-o-toluidin3
96-18-41,2,3-Trichlorpropan3, 4
96-45-7Ethylenthioharnstoff3
97-56-34-o-Tolylazo-o-toluidin4
98-07-7α,α,α-Trichlor-toluol4
100-40-34-Vinylcyclohexen3


CAS-Nr.BezeichnungVerzeichnis
in Nummer
100-44-7α-Chlortoluol3
100-75-4N-Nitrosopiperidin4
101-90-61,3-Bis(2,3-epoxypropoxy)benzol3
106-87-61-Epoxyethyl-3,4-epoxycyclohexan3
106-88-71,2-Epoxybutan3
106-92-31-Allyloxy-2,3-epoxypropan3
107-30-2Chlormethylmethylether4
112-49-21,2-Bis(2-methoxyethoxy)ethan3
115-96-8Tris(2-chlorethyl)phosphat3
118-96-72,4,6-Trinitrotoluol3
119-90-43,3'-Dimethoxybenzidin4
119-34-62-Nitro-4-aminophenol3
119-93-74,4'-Biotoluidin4
120-71-86-Methoxymtoluidin4
127-18-4Tetrachlorethylen3
127-19-5N,N-Dimethylacetamid3
129-79-32,4,7-Trinitrofluorenon3
151-67-72-Brom-2-chlor-1,1,1-trifluorethan3
306-83-22,2-Dichlor-1,1,1-trifluorethan (R 123)3
492-80-84,4'-Carbonimidoylbis(N,N-dimethylanilin)3
505-60-22,2'-Dichlordiethylsulfid4
509-14-8Tetranitromethan4
512-56-1Trimethylphosphat3
531-85-1Salze von Benzidin4
531-86-2Salze von Benzidin4
542-75-61,3-Dichlorpropen3
542-83-6Cadmiumcyanid3
542-88-1Bis(chlormethyl)ether4
553-00-4Salze von 2-Naphthylamin4
563-47-33-Chlor-2-methylpropen3
593-70-4Chlorfluormethan (R 31)3
601-77-4N-Nitrosodiipropylamin4
612-52-2Salze von 2-Naphthylamin4
612-64-6N-Nitrosoethylphenylamin4
612-82-8Salze von 4,4'-Biotoluidin4
621-64-7Nitrosodipropylamin4
614-00-6N-Nitrosomethylphenylamin4
680-31-9Hexamethylphosphorsäuretriamid4
868-85-9Dimethylhydrogenphosphit3
924-16-3N-Nitrosodinbutylamin4
930-55-2N-Nitrosopyrrolidin4
947-92-2Dicyclohexylnitrosamin (DCHNA)3
1116-54-72,2'-(Nitrosoimino)bisethanol4


CAS-Nr.BezeichnungVerzeichnis
in Nummer
1121-03-52,4-Butansulton4
1163-19-5Bis(pentabromphenyl)ether3
1307-96-6Cobaltoxid3
1317-42-6Cobaltsulfid3
1336-36-3Polychlorierte Biphenyle3
1464-53-52,2'-Bioxiran3
1633-83-61,4-Butansulton3
1746-01-62,3,7,8-Tetrachlordibenzopdioxin4
2238-07-5Diglycidylether3
2426-08-61-n-Butoxy-2,3-epoxypropan3
2431-50-72,3,4-Trichlorbut-1-en3
2451-62-91,3,5-Tris(oxiranylmethyl)-1,3,5-triazin-2,4,6(1H,3H,5H)-trion3
2465-27-24,4'-Carbonimidoylbis(N, N-dimethylanilin)-Hydrochlorid3
2832-19-1N-Methylolchloracetamid3
3165-93-34-Chlorotoluidiniumchlorid3
4016-14-2iso-Propylglycidylether3
4464-23-7Cadmiumdiformiat3
5216-25-1α,α,α,4-Tetrachlortoluol3
5307-14-22-Nitropphenylendiamin3
5522-43-0Nitropyrene3
7572-29-4Dichloracetylen3
7665-72-71-tert-Butoxy-2,3-epoxypropan3
7790-80-9Cadmiumiodid3
9016-87-9Techn. MDI (in Form atembarer Aerosole) (unter "4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat")3
10028-15-6Ozon3
10127-02-3N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6-diaminmonohydrochlorid, Verbindung mit Zinkdichlorid3
10595-95-6N-Nitrosomethylethylamin4
15159-40-7Morpholin-4-carbonylchlorid3
17010-21-8Cadmiumhexafluorosilicat(2-)3
21136-70-9Salze von Benzidin4
23696-28-8Olaquindox3
26447-14-3[(Tolyloxymethyl]oxiran3
27478-34-8Dinitronaphthaline3
36341-27-2Salze von Benzidin4
36465-76-6Arsenige Säure3
41683-62-91,2-Dichlormethoxyethan3
64969-36-4Salze von 4,4'-Biotoluidin4
68515-41-31,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C7-9-verzweigte und lineare Alkylester3
68515-43-51,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C9-11-verzweigte und lineare Alkylester3
71888-89-61,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C6-8-verzweigte Alkylester, C7-reich3
73070-37-8C.I. Direct Blue 2183
74753-18-7Salze von 4,4'-Biotoluidin4

1) Die Nutzung des Kanzerogenitätsindexes KI zur Einstufung von WHO-Fasern als krebserzeugend kann dazu führen, dass WHO-Fasern mit einem KI kleiner 40 als krebserzeugend eingestuft werden, obwohl ein Kanzerogenitätsversuch nach Absatz 3 oder die Bestimmung der in-vivo-Biobeständigkeit nach Absatz 4 nicht zu einer Einstufung als krebserzeugend führen. Das bedeutet, dass WHO-Fasern, für die lediglich ein KI Index unter 40 vorliegt, vorsorglich als krebserzeugend einzustufen sind, obwohl weitere Prüfungen diese Einstufung widerlegen könnten.

Der KI ist jedoch ein preiswerter Test, mit dem alte Wollen, die vor 1996 eingebaut wurden, im Zweifelsfalle auf Kanzerogenität untersucht werden können. Alte Wollen mit WHO-Fasern, die einen KI größer 40 aufweisen, können aufgrund des KI-Indexes als nicht krebserzeugend eingestuft werden. Für die Beurteilung alter Mineralwolle und die Festlegung von Schutzmaßnahmen im Rahmen von Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten ist die TRGS 521 heranzuziehen.

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