KAS-61 Leitfaden - Einstufung von Abfällen gemäß Anhang I der Störfall-Verordnung - Kommission für Anlagensicherheit (KAS) (3/4)
Für einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an. Regelwerk | Zurück zu Seite 2 |
6.10 Kapitel 10 - Abfälle aus thermischen Prozessen
6.10.1 Gruppe 10 01 - Abfälle aus Kraftwerken und anderen Verbrennungsanlagen (außer 19)
Abfallart 10 01 04* - Filterstäube und Kesselstaub aus Ölfeuerung
In Abfällen können vergleichsweise hohe Schwermetallgehalte, insbesondere Vanadium und Nickel, festgestellt werden. Die Abfälle werden aufgrund der Vanadium- und Quecksilbergehalte als Aquatic Chronic 2 mit H411 eingestuft. In der Regel werden die Quecksilber-Konzentrationen zur Einstufung des Abfalls als akut toxisch nicht erreicht.
10 01 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstäube und Kesselstaub aus der Ölfeuerung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstäube und Kesselstaub aus der Ölfeuerung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstäube und Kesselstaub aus der Ölfeuerung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 10 01 09* - Schwefelsäure
Schwefelsäure entsteht bei einigen kombinierten Entschwefelungs- und Entstickungsverfahren (z.B. DESONOX-Verfahren) als Reaktionsprodukt. In der ca. 70 %-igen Schwefelsäure sind nur in geringen Spuren Verunreinigungen enthalten. Daher ist der Abfall keiner Gefahrenkategorie nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 10 01 13* - Filterstäube aus emulgierten, als Brennstoffe verwendeten Kohlenwasserstoffen
Für die Abfallart liegen keine Daten zur Zusammensetzung vor. Die Einstufung kann nur vorgenommen werden, wenn Art und Menge der als Brennstoff eingesetzten Kohlenwasserstoffe bekannt sind. Hier ist eine Einzelfallentscheidung zu treffen. In der Regel ist der Abfall aufgrund der Kohlenwasserstoffe als Aquatic Chronic 2 mit H411 einzustufen, was der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) nach Störfall-Verordnung entspricht. Weiterhin ist zu prüfen, inwieweit der Abfall den Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) und E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung entspricht.
10 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstäube aus emulgierten, als Brennstoffe verwendeten Kohlenwasserstoffen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstäube aus emulgierten, als Brennstoffe verwendeten Kohlenwasserstoffen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstäube aus emulgierten, als Brennstoffe verwendeten Kohlenwasserstoffen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X 1 | X |
1 ist im Einzelfall zu prüfen
Abfallart 10 01 14* - Rost- und Kesselasche, Schlacken und Kesselstaub aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten
Prägend für diese Abfälle sind u. a. Kupfer- und Bleiverbindungen, z.B. Oxide. Insbesondere aufgrund der enthaltenen Kupferverbindungen, ist der Abfall als Aquatic Chronic 2 mit H411 einzustufen und damit der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Rost- und Kesselasche, Schlacken und Kesselstaub aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Rost- und Kesselasche, Schlacken und Kesselstaub aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Rost- und Kesselasche, Schlacken und Kesselstaub aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 10 01 16* - Filterstäube aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei der Mitverbrennung von Abfällen enthalten die meist in Gewebe- und Elektrofiltern abgeschiedenen, feinkörnigen Filterstäube Schwermetalle, Übergangsmetalle und deren Verbindungen, die überwiegend als leichtlösliche Salze vorliegen. Dies sind insbesondere Chloride, Bromide oder Sulfate. Sie können jedoch auch als Oxide vorkommen. Darüber hinaus können auch flüchtige Schwermetalle in elementarer Form, z.B. Quecksilber, vorliegen. Unter bestimmten Bedingungen können organische Chlorverbindungen (z.B. Dioxine, Chlorbenzole, PCB) entstehen. Die organischen Schadstoffe liegen im Allgemeinen nicht in gefahrenrelevanter Konzentration vor. Der Abfall wird insbesondere aufgrund der Kupfer-, Blei- und Zinkgehalte als Aquatic Chronic 2 mit H411 eingestuft und damit der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) nach Störfall-Verordnung zugeordnet.
10 01 16* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstäube aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 16* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstäube aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 16* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstäube aus der Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 10 01 18* - Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Unter dieser Abfallart werden verschiedenartige Abfälle wie Abwässer, Schlämme und Stäube aus der Rauchgasentschwefelung entsorgt. Meist reagieren Kalziumverbindungen wie Kalk oder Kalkmilch nach verschiedenen Verfahren mit den Schadstoffen im Rauchgas. Die festen Rückstände enthalten u. a. hohe Gehalte an Sulfaten Sulfiten und Chloriden. Die entstandenen Calciumverbindungen weisen in Bezug auf die Störfall-Verordnung keine relevanten Gefahren auf. Es können aber auch flüchtige Schwermetalle und Schwermetallverbindungen sowie organische Verbindungen (z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) vorhanden sein. Die flüssigen Abfälle enthalten als Schadstoffe im allgemeinen Säuren wie Salz- oder Schwefelsäure, die in Bezug auf die Störfall-Verordnung nicht als relevant zu betrachten sind. Aufgrund der vergleichsweise hohen Gehalte an Schwermetallen bzw. Schwermetallverbindungen, insbesondere an Kupfer, Blei, Zink und Quecksilber, ist der Abfall als Aquatic Chronic 2 mit H411 einzustufen und damit der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 01 18* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 18* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 18* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 10 01 20* - Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Abwässer aus der nassen Rauchgasreinigung werden i.d.R. in der eigenen Behandlungsanlage durch Neutralisation und Fällung gereinigt. Nach dem Abfiltrieren verbleibt Filterkuchen als Abfall zurück, der unter anderem Metallhydroxide, Chloride, Fluoride, Sulfate, Phosphate, Silikate und organische Bestandteile (z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) enthält.
Der Abfall wird insbesondere aufgrund der Quecksilber-, Kupfer- und Zinkgehalte als Aquatic Chronic 2 mit H411 eingestuft und damit der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) nach Störfall-Verordnung zugeordnet.
10 01 20* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 20* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 20* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 10 01 22* - wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung, die gefährliche Stoffe enthalten
Regelmäßig werden die rauchgasseitigen Kessel, z.B. unter Einsatz von wässrigen Säuren oder Laugen, gereinigt und dabei u. a. anhaftende Filterstäube entfernt. Die dabei anfallenden Schlämme und Suspensionen enthalten neben Säuren und Laugen auch Schwermetalle (z.B. Kupfer und Zink) und deren Verbindungen in relevanten Konzentrationen. Der Abfall wird insbesondere aufgrund der Gehalte an Zink-, Kupfer-, Blei- und Quecksilberverbindungen als Aquatic Chronic 2 mit H411 eingestuft und damit der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) nach Störfall-Verordnung zugeordnet.
10 01 22* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 22* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 01 22* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
6.10.2 Gruppe 10 02 - Abfälle aus der Eisen- und Stahlindustrie
Abfallart 10 02 07* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Stahlwerksstäube, Gichtgasstäube und Stäube aus Sinteranlagen fallen unter diese Abfallart. Je nach Anfallstelle können die Stäube unterschiedlich hohe Schwermetallgehalte, z.B. an Zink, Blei, Cadmium und Nickel, aufweisen, die im Allgemeinen als Oxide vorliegen. In Einzelfällen können auch organische Schadstoffe, z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, in vergleichsweise hohen Konzentrationen enthalten sein.
Viele der Schwermetalloxide sind als Aquatic Acute 1 mit H400 bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft. Aufgrund der Zink- und Bleigehalte wird der Abfall der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) zugeordnet.
10 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 02 11* - ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Ölhaltige Abfälle aus der Aufbereitung von wässrigen Kühlmitteln können unter dieser Abfallart entsorgt werden. Stahlwalzemulsionen werden zur Kühlung eingesetzt und enthalten neben dem Hauptbestandteil Wasser maximal insgesamt ca. 6 % Öle sowie verschiedene Additive. Die Kühlmittel kommen mit Hydraulik- und Getriebeölen, z.B. am Walzgerüst, und dem Walzöl auf der Bandoberfläche in Kontakt. Diese Abfälle enthalten Mineralöle, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 02 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 02 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 02 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 10 02 13* - Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei der nassen Abgasreinigung fallen Schlämme und Filterkuchen an, die eine den Stäuben vergleichbare Zusammensetzung aufweisen (siehe Abfallschlüssel 10 02 07*). In Einzelfällen können auch organische Schadstoffe, z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, in vergleichsweise hohen Konzentrationen enthalten sein.
Viele der enthaltenen Schwermetallverbindungen sind als Aquatic Acute 1 mit H400 bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft. Aufgrund der Zink- und Bleigehalte wird der Abfall der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) zugeordnet.
10 02 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 02 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 02 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
6.10.3 Gruppe 10 03 - Abfälle aus der thermischen Aluminium-Metallurgie
Abfallart 10 03 04* - Schlacken aus der Erstschmelze
Wenn bei der Primärherstellung von Aluminium das geschmolzene Metall in Kontakt mit Luft kommt, bildet sich Erstschlacke. Diese Schlacken bestehen im Wesentlichen aus Aluminiumoxid und metallischem Aluminium sowie weiteren Aluminiumverbindungen, z.B. Carbide, Nitride und Phosphide. Aufgrund der Verunreinigungen der eingesetzten Stoffe können auch weitere Metalloxide enthalten sein, die in der Regel nicht die gefahrenrelevanten Konzentrationen erreichen.
Das metallische und meist fein verteilte Aluminium reagiert mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff. Aluminiumphosphid setzt bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin frei. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 % ist der Abfall den Gefahrenkategorien O2 und O3 sowie ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Kilogramm pro Minute der Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 03 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlacken aus der Erstschmelze | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlacken aus der Erstschmelze | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlacken aus der Erstschmelze | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2,3 | X2 |
1 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
3 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/min pro kg Abfall
Abfallart 10 03 08* - Salzschlacken aus der Zweitschmelze
Aus aluminiumhaltigen Abfällen und Schrotten wird Aluminium in der Zweitschmelze in Drehtrommelöfen gewonnen. Dabei wird ein Schmelzsalz zugesetzt, das auf der Schmelze schwimmt und das Metall vor Oxidation schützt sowie Verunreinigungen aus den Vorstoffen aufnimmt. Die resultierende Salzschlacke besteht im Wesentlichen aus Natrium- bzw. Kaliumchlorid, Aluminiumoxid, Aluminium, Kaliumdioxid und Metalloxiden, z.B. aus den Legierungsbestandteilen der Vorstoffe wie Kupfer, Zink, Nickel und Blei. Die genannten Metalloxide sind als gewässergefährdend eingestuft. Insbesondere Kupfergehalte ab 0,25 % führen zu einer Abfalleinstufung als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) .
Außerdem können in Spuren Carbide, Nitride und Phosphide enthalten sein, die teilweise in Kontakt mit Wasser entzündbare bzw. akut toxische Gase bilden können. Das metallische und meist fein verteilte Aluminium reagiert mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff. Aluminiumphosphid setzt bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin frei. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 % ist der Abfall den Gefahrenkategorien O2 und O3 sowie ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Kilogramm pro Minute der Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Salzschlacken aus der Zweitschmelze | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Salzschlacken aus der Zweitschmelze | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Salzschlacken aus der Zweitschmelze | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1, 2 | X1 | X3, 4 | X3 |
1 gilt insbesondere für Kupfer-Gehalte ab 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
3 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
4 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/min pro kg Abfall
Abfallart 10 03 09* - schwarze Krätzen aus der Zweitschmelze
Wenn in der Zweitschmelze flüssiges Aluminium nicht vollständig vor Oxidation geschützt werden kann, wird die entstehende Oxidhaut abgekrätzt. Die abgekühlte Krätze besteht im Wesentlichen aus metallischem Aluminium und Aluminiumoxid sowie in Abhängigkeit vom Verfahren auch aus Schmelzsalzen. Die schwarze Farbe geht auf Kohlenstoff zurück, der aus Verunreinigungen des Vormaterials stammt, z.B. Fette, Lacke, Kunststoffe. Außerdem können in Spuren auch Carbide, Nitride und Phosphide enthalten sein, die teilweise in Kontakt mit Wasser entzündbare bzw. akut toxische Gase bilden können.
Das metallische und meist fein verteilte Aluminium reagiert mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff. Aluminiumpulver ist zudem als Pyr. Sol. 1 mit H250 eingestuft, was der Gefahrenkategorie P7 (Pyrophore Flüssigkeiten/Feststoffe) nach Störfall-Verordnung entspricht. Aluminiumphosphid setzt bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin frei. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 % ist der Abfall den Gefahrenkategorien O2 und O3 sowie ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Minute und pro Kilogramm der Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 03 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
schwarze Krätzen aus der Zweitschmelze | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
schwarze Krätzen aus der Zweitschmelze | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
10 03 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
schwarze Krätzen aus der Zweitschmelze | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1, 4 | X4 | X2, 3 | X2 |
1 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
3 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/min pro kg Abfall
4 gilt insbesondere für Kupfer-Gehalte ab 0,25 %
Abfallart 10 03 15* - Abschaum, der entzündlich ist oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlichen Mengen abgibt
Die im Abschaum enthaltenen Stoffe (Aluminium, Phosphide, Nitride, Carbide) können mit Wasser zu Wasserstoff, Phosphin, Acetylen und Ammoniak reagieren. Diese freigesetzten Gase sind zum Teil entzündbar bzw. akut toxisch. Krätzen und Abschaum aus der Sekundärmetallurgie oder aus Gießereien werden in der Praxis auch unter dieser Abfallart entsorgt und können vergleichsweise hohe Gehalte insbesondere an Kupfer bzw. Zink aufweisen. Die Oxide dieser Metalle sind als gewässergefährdend eingestuft. Insbesondere Kupfergehalte ab 0,25 % führen zu einer Abfalleinstufung als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) .
Das metallische und meist fein verteilte Aluminium reagiert mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff. Aluminiumpulver ist zudem als Pyr. Sol. 1 mit H250 eingestuft, was der Gefahrenkategorie P7 (Pyrophore Flüssigkeiten/Feststoffe) nach Störfall-Verordnung entspricht. Aluminiumphosphid setzt bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin frei. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 % ist der Abfall den Gefahrenkategorien O2 und O3 sowie ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Minute und pro Kilogramm der Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 03 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abschaum, der entzündlich ist oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgibt | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abschaum, der entzündlich ist oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgibt | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
10 03 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abschaum, der entzündlich ist oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgibt | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1,2 | X1 | X3,4 | X3 |
1 gilt insbesondere für Kupfer-Gehalte ab 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
3 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
4 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/min pro kg Abfall
Abfallart 10 03 17* - teerhaltige Abfälle aus der Anodenherstellung
Hauptbestandteile von Rohanoden für die Aluminiumherstellung sind Petrolkoks, Steinkohlenteerpech und Restanoden. Die Anodenmasse wird bei ca. 165 °C vermengt, im Vakuum verdichtet und abgeformt. Anschließend werden die Rohanoden in offenen Ringkammerbrennöfen für ca. 2 Wochen bei 1270 °C gebrannt. Die dabei anfallenden Abfälle enthalten Kohlenteer.
Da die Einstufung der relevanten Komponente Kohlenteer als akut und chronisch gewässergefährdend Kategorie 1 von der EU-Kommission zurückgezogen und in Anhang VI der CLP-Verordnung gestrichen wurde [siehe 14. Änderungsverordnung (Delegierte Verordnung (EU) 2020/217 vom 04.10.2019) zum 01.12.2019, Erwägungsgrund 8, Tabelle 3 in Anhang VI der CLP-Verordnung (s. Index-Nr. 648-055-00-5)], ist der Abfall nicht in eine der Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung einzustufen.
Abfallart 10 03 19* - Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält
Filterstäube aus der trockenen Abgasreinigung weisen abhängig von den verschiedenen Prozessstufen unterschiedliche Zusammensetzungen auf. Filterstäube aus der Primärschmelze können neben Aluminiumoxid insbesondere Kryolith, metallisches Aluminium, Carbide, Phosphide, Nitride und Fluoride sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten. Stäube aus der Sekundärherstellung von Aluminium können außerdem hohe Salzgehalte aufweisen und Filterstäube aus der Vorbehandlung von Schrotten können Verunreinigungen des Vormaterials wie Lacke und Öle bzw. deren thermische Zersetzungsprodukte, z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, enthalten. Die Konzentration an organischen Stoffen im Abfall führt in der Regel nicht zu einer Zuordnung zu den Gefahrenkategorien der Störfallverordnung. Im Bereich der Sekundärherstellung können zudem Metalle und deren Verbindungen für die Abfalleinstufung relevant sein.
Viele Metalloxide, z.B. von Kupfer, Zink, Nickel und Blei sind als gewässergefährdend eingestuft. Insbesondere Kupfergehalte ab 0,25 % führen zu einer Abfalleinstufung als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) . Wenn die Filterstäube aus dem Bereich der Schmelzflusselektrolyse stammen, sind die Abfälle aufgrund des Kryolith-Gehaltes ab 25 % als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) einzustufen. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Außerdem bilden Phosphide bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin, so dass der Abfall ab einem Aluminiumphosphid-Gehalte von 0,3 % den Gefahrenkategorien O2 und O3 der Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
10 03 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1, 2 | X1, 4 | X3 | X3 |
1 gilt insbesondere für Kupfer-Gehalte ab 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
3 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
4 gilt für Abfälle aus dem Bereich der Schmelzflusselektrolyse ab einem Kryolith-Gehalt von 25 %
Abfallart 10 03 21* - andere Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub), die gefährliche Stoffe enthalten
Im Allgemeinen stammen diese Abfälle aus Verfahren, die dem Herstellungsprozess vor- oder nachgeschaltet sind, z.B. aus der Abluftreinigung der Vorbehandlungsstufen (wie Mahlen von Bauxit) oder aus der mechanischen Zerkleinerung von Schlacken und Krätzen in Kugelmühlen zur Rückgewinnung von Inhaltsstoffen (Salze, Aluminium, Aluminiumoxid). Entsprechend unterschiedlich ist die Zusammensetzung dieser Abfälle, die im Einzelfall zu bewerten sind. Handelt es sich um Stäube aus der Salzschlacken- oder Krätzenaufbereitung können neben Metalloxiden insbesondere metallisches Aluminium, Salze sowie Carbide, Phosphide und Nitride enthalten sein.
In der Regel liegen die Metalle bzw. Metallverbindungen nicht in gefahrenrelevanten Konzentrationen im Abfall vor. Allerdings kann bei Kontakt mit Wasser fein verteiltes Aluminium zur Bildung von Wasserstoff führen und aus Aluminiumphosphid das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin entstehen. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und ab 0,3 % ist der Abfall den Gefahrenkategorien O2 und O3 der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Minute pro Kilogramm ist die Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) zutreffend.
10 03 21* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub), die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 21* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub), die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 21* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub), die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2, 3 | X2 |
1 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
3 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/min pro kg Abfall
Abfallart 10 03 23* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Es werden Filterstäube (siehe Abfallschlüssel 10 03 19*) sowie andere feste Abfälle aus der Abluftreinigung unter dieser Abfallart entsorgt. Je nach Anfallstelle können in wechselnden Konzentrationen metallisches Aluminium, Carbide, Nitride, Phosphide sowie Kryolith und Schwermetalloxide im Abfall enthalten sein. Aus der thermischen Zersetzung von organischen Substanzen, z.B. Ölen, Lacken und Kunststoffen aus dem Vormaterial bei der Sekundäraluminium-Gewinnung können außerdem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Dioxine vorliegen. Die Konzentration an organischen Stoffen im Abfall führt in der Regel nicht zu einer Zuordnung zu den Gefahrenkategorien der Störfallverordnung.
Viele Metalloxide, z.B. von Kupfer, Zink, Nickel und Blei sind als gewässergefährdend eingestuft. Insbesondere Kupfergehalte ab 0,25 % führen zu einer Abfalleinstufung als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) . Wenn die festen Abfälle aus dem Bereich der Schmelzflusselektrolyse stammen, sind die Abfälle aufgrund des Kryolith-Gehaltes ab 25 % als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) einzustufen. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Außerdem bilden Phosphide bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin, so dass der Abfall ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 % den Gefahrenkategorien O2 und O3 der Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
10 03 23* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 23* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 23* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1,2 | X1,4 | X3 | X3 |
1 gilt insbesondere für Kupfer-Gehalte ab 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
3 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
4 gilt für Abfälle aus dem Bereich der Schmelzflusselektrolyse ab einem Kryolith-Gehalt von 25 %
Abfallart 10 03 25* - Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Werden Nassabscheider zur Reinigung der Abgase eingesetzt, entstehen Schlämme und Filterkuchen. Gefährliche Abfälle entstehen dabei insbesondere bei der Reinigung von Abgasen aus Schmelzprozessen bei der Primär- und Sekundärerzeugung von Aluminium. Mit Wasser reaktive Partikel aus metallischem Aluminium oder Nitriden und Carbiden sollten nicht mehr vorliegen. Je nach Anfallstelle enthalten die Abfälle als gefährliche Inhaltsstoffe Kryolith, Metalloxide sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder Dioxine. Die Konzentration an organischen Stoffen im Abfall führt in der Regel nicht zu einer Zuordnung zu den Gefahrenkategorien der Störfallverordnung.
Viele Metallverbindungen, z.B. von Kupfer, Zink, Nickel und Blei sind als gewässergefährdend eingestuft. Insbesondere Kupfergehalte ab 0,25 % führen zu einer Abfalleinstufung als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) . Wenn die festen Abfälle aus dem Bereich der Schmelzflusselektrolyse stammen, sind die Abfälle aufgrund des Kryolith-Gehaltes ab 25 % als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) einzustufen.
10 03 25* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 25* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 25* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1, 2 |
1 gilt insbesondere für Kupfer-Gehalte ab 0,25 %
2 gilt für Abfälle aus dem Bereich der Schmelzflusselektrolyse ab einem Kryolith-Gehalt von 25 %
Abfallart 10 03 27* - ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwässer, die offen zur Oberflächenkühlung eingesetzt werden, können abhängig von der Prozessstufe und Prozessführung mit Ölen und anderen Schmierstoffen verunreinigt sein, z.B. beim Warm- oder Kaltwalzen von Aluminium. Die Kühlwässer werden in der Regel im Kreislauf geführt und dabei behandelt, z.B. kann das enthaltene Öl über Ölabscheider abgetrennt werden. Diese Abfälle enthalten Mineralöle, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sein können. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 03 27* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 27* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 27* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 10 03 29* - gefährliche Stoffe enthaltende Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen
Aus Salzschlacken und Krätzen werden nach verschiedenen Verfahren insbesondere das metallische Aluminium, die Salze und teilweise die enthaltene Tonerde zurückgewonnen. Je nach Verfahren kann die Zusammensetzung der dabei anfallenden Rückstände sehr unterschiedlich sein, so dass im Einzelfall über die zutreffenden Gefahrenmerkmale der Abfälle zu entscheiden ist. Als gefährliche Komponenten sind dabei insbesondere reaktive Partikel aus Aluminium sowie mit Wasser reagierende Stoffe, insbesondere Phosphide, zu beachten.
Das metallische und meist fein verteilte Aluminium reagiert mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff. Aluminiumphosphid setzt bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin frei. Aluminiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 % ist der Abfall den Gefahrenkategorien O2 und O3 sowie ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Minute pro Kilogramm der Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 03 29* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gefährliche Stoffe enthaltende Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 29* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gefährliche Stoffe enthaltende Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 03 29* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gefährliche Stoffe enthaltende Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2, 3 | X2 |
1 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
2 gilt ab einem Aluminiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
3 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/min pro kg Abfall
6.10.4 Gruppe 10 04 - Abfälle aus der thermischen Bleimetallurgie
Abfallart 10 04 01* - Schlacken (Erst- und Zweitschmelze)
Abhängig vom Verfahren und den eingesetzten Rohstoffen bei der primären Bleierzeugung bzw. den Recyclingstoffen bei der Sekundär-Bleierzeugung (z.B. Bleibatterien im Schachtofen) weisen die Schlacken unterschiedliche Zusammensetzungen auf. Die Schlacken enthalten in der Regel die in der Metallschmelze nicht löslichen oder sich bildenden Metalloxide bzw. oxidischen Verbindungen sowie die eingeschlossenen oder bei der Schlackenabtrennung mitgerissenen Metalle. Relevant sind insbesondere die Elemente Blei und Zink und deren Verbindungen sowie Zinn, Kupfer, Arsen und Antimon und deren Verbindungen. Vor allem aufgrund der Blei- und Zinkgehalte werden die Bleischlacken als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft.
10 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlacken (Erst- und Zweitschmelze) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlacken (Erst- und Zweitschmelze) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlacken (Erst- und Zweitschmelze) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 04 02* - Krätzen und Abschaum (Erst- und Zweitschmelze)
Krätzen und Abschaum bilden sich, wenn das flüssige Metall beim Schmelzen oder Warmhalten oxidiert, z.B. durch Kontakt mit Luftsauerstoff. Diese Krätzen werden regelmäßig abgezogen und enthalten neben den Metallen der Schmelze auch die entsprechenden Metalloxide. Die metallreichen Krätzen und Abschäume werden häufig in den Prozess zurückgeführt oder in entsprechenden Sekundärhütten recycelt. Im Vergleich zu den Schlacken ist der Anteil an Metallen und Metalloxiden höher und der Abfall ist in der Regel allein aufgrund der Bleikonzentration als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) einzustufen.
10 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Krätzen und Abschaum (Erst- und Zweitschmelze) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Krätzen und Abschaum (Erst- und Zweitschmelze) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Krätzen und Abschaum (Erst- und Zweitschmelze) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 04 03* - Calciumarsenat
Calciumarsenat kann bei der Bleiherstellung, -verarbeitung oder -raffination anfallen. Ein Abfall aus diesem Herkunftsbereich ist mit einer Arsenatkonzentration von 2,5 % bis 25 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen und ab einer Arsenatkonzentration von 25 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend). Arsenatkonzentration ab 28 % im Abfall bewirken eine Einstufung als akut toxisch, Kategorie 3 mit H331 (inhalativ), so dass die Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) zutrifft.
10 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Calciumarsenat | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X |
10 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Calciumarsenat | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Calciumarsenat | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 04 04* - Filterstaub
Filterstäube fallen bei der Abgasreinigung in verschiedenen Prozessstufen sowohl bei der Primär- als auch bei der Sekundärerzeugung von Blei an. Beispiele sind die Rohstoffvorbehandlung, die verschiedenen Röst- und Schmelzprozesse oder die Raffination. Die Stäube enthalten neben den Metallen (z.B. Blei, Zink, Arsen, Antimon, Cadmium) und ihren Verbindungen auch organische Stoffe, z.B. aus Blei-Batteriegehäusen in der Sekundärmetallurgie. Abhängig von den jeweiligen Prozessen und eingesetzten Rohstoffen können die Filterstäube sehr unterschiedliche Metall-Zusammensetzungen aufweisen. Insbesondere Filterstäube aus Sekundär-Bleiprozessen und der Bleiraffination weisen neben Blei hohe Zink-, Antimon- und Cadmiumgehalte auf. Stäube aus Direktschmelzprozessen können Arsen in Konzentrationen zwischen 5 % und < 10 % enthalten. Die Filterstäube werden wegen der hohen Metallgehalte meist in den Prozess zurückgeführt.
Allein aufgrund der Bleigehalte ist der Abfall in der Regel als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) bzw. als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) einzustufen. Bleigehalte im Abfall von 0,25 % bis 2,5 % bewirken dabei die Zuordnung zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend). Ab einer Bleikonzentration von 2,5 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Liegt der Cadmiumgehalt zwischen 4 % und < 20 % ist der Abfall als akut toxisch, Kategorie 3 mit H331 und ab Cadmiumgehalten von 20 % als akut toxisch, Kategorie 2 mit H330 einzustufen, d. h. der Abfall ist dann der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 04 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 04 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 4 %
Abfallart 10 04 05* - andere Teilchen und Staub
Im Allgemeinen stammen diese Abfälle nicht aus thermischen Prozessen, sondern meist aus vor- oder nachgeschalteten Verfahren, z.B. aus der Abluftreinigung der mechanischen Vorbehandlungsstufen in der Primär- und Sekundärmetallurgie (beispielsweise Mahlen, Brechen, Schreddern, Sieben). Auch Kehricht wird unter dieser Abfallart entsorgt. Neben den mineralischen Bestandteilen wie Sand oder Verunreinigungen aus dem Vormaterial können Metalle (z.B. Blei, Zink, Arsen, Antimon und Cadmium) und deren Verbindungen (z.B. Oxide und Oxoverbindungen, Sulfide) enthalten sein. Da die Abfälle nach Art und Zusammensetzung sehr unterschiedlich sein können, ist eine Einzelfallentscheidung zur Bestimmung der Gefahrenmerkmale erforderlich. Dabei sind insbesondere die gewässergefährdenden Abfalleigenschaften zu überprüfen. Nur in Ausnahmefällen sind Abfälle mit akut toxischen Eigenschaften zu erwarten.
Bleigehalte im Abfall von 0,25 % bis 2,5 % bewirken die Zuordnung zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend). Ab einer Bleikonzentration von 2,5 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Cadmiumgehalte ab 4 % führen zu einer Zuordnung des Abfalls in die Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch).
10 04 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Teilchen und Staub | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 04 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Teilchen und Staub | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Teilchen und Staub | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 4 %
Abfallart 10 04 06* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung
Es handelt sich beispielsweise um Stäube, die bei der Reinigung von Kesselzügen oder als Filterstäube bei der trockenen Abgasreinigung anfallen. Die Zusammensetzung ist mit den Filterstäuben (siehe Abfallschlüssel 10 04 04*) vergleichbar.
Allein aufgrund der Bleigehalte ist der Abfall in der Regel als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) einzustufen. Bleigehalte im Abfall von 0,25 % bis 2,5 % bewirken dabei die Zuordnung zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend). Ab einer Bleikonzentration von 2,5 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Liegt der Cadmiumgehalt zwischen 4 % und < 20 % ist der Abfall als akut toxisch, Kategorie 3 mit H331 und ab Cadmiumgehalten von 20 % als akut toxisch, Kategorie 2 mit H330 einzustufen, d. h. der Abfall ist dann der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 04 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 04 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 4 %
Abfallart 10 04 07* - Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung
Werden Nassabscheider zur Reinigung der Abgase eingesetzt, entstehen Filterschlämme. Nassabscheider werden insbesondere in den Bereichen Metall-Schmelze und -Raffination verwendet. Das Abwasser aus der Abgasbehandlung wird im Allgemeinen durch Neutralisation und Fällung gereinigt und die anfallenden Filterkuchen unter dieser Abfallart entsorgt. Je nach Herkunft sind diese Abfälle mit Metallen und Metalloxiden bzw. den Metallhydroxiden und Metallsulfiden belastet.
Die Abfälle werden aufgrund der Cadmium-, Blei- und Zinkgehalte als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft.
Liegt der Cadmiumgehalt zwischen 4 % und < 20 % ist der Abfall als akut toxisch, Kategorie 3 mit H331 und ab Cadmiumgehalten von 20 % als akut toxisch, Kategorie 2 mit H330 einzustufen, d. h. der Abfall ist dann der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 04 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 04 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 4 %
Abfallart 10 04 09* - ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwässer, die offen zur Oberflächenkühlung eingesetzt werden, z.B. beim Kaltwalzen von Blei können abhängig von der Prozessstufe und Prozessführung mit Ölen und anderen Schmierstoffen verunreinigt sein. Die Kühlwässer werden in der Regel im Kreislauf geführt und dabei behandelt, z.B. kann das enthaltene Öl über Ölabscheider abgetrennt werden. Diese Abfälle enthalten Mineralöle, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 04 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 04 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
6.10.5 Gruppe 10 05 - Abfälle aus der thermischen Zinkmetallurgie
Abfallart 10 05 03* - Filterstaub
Filterstäube fallen bei der Abgasreinigung in verschiedenen Prozessstufen sowohl bei der thermischen Primär- als auch bei der Sekundärerzeugung von Zink an, z.B. bei der Rohstoffvorbehandlung, den verschiedenen Röstprozessen oder der Raffination. Die Stäube enthalten Metalle (z.B. Zink, Blei, Arsen, Antimon, Cadmium) und deren Verbindungen. Abhängig von den jeweiligen Prozessen und eingesetzten Rohstoffen können die Filterstäube sehr unterschiedliche Metall-Zusammensetzungen aufweisen. Die Filterstäube werden wegen der hohen Zinkgehalte meist in den Prozess zurückgeführt.
Aufgrund der Zink- und Bleigehalte wird der Abfall als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft. Liegt der Cadmiumgehalt zwischen 4 % und < 20 % ist der Abfall als akut toxisch, Kategorie 3 mit H331 und ab Cadmiumgehalten von 20 % als akut toxisch, Kategorie 2 mit H330 einzustufen, d. h. der Abfall ist dann der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 4 %
Abfallart 10 05 05* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung
Es handelt sich beispielsweise um Filterstäube, die bei der trockenen Abgasreinigung anfallen oder um gebrauchtes Filtermaterial. Die Zusammensetzung dieser Abfälle ist mit den Filterstäuben (siehe Abfallschlüssel 10 05 03*) vergleichbar.
Aufgrund der hohen Zink- und Bleigehalte wird der Abfall als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft. Liegt der Cadmiumgehalt zwischen 4 % und < 20 % ist der Abfall als akut toxisch, Kategorie 3 mit H331 und ab Cadmiumgehalten von 20 % als akut toxisch, Kategorie 2 mit H330 einzustufen, d. h. der Abfall ist dann der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 05 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 05 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 05 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 4 %
Abfallart 10 05 06* - Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung
Werden Nassabscheider zur Reinigung der Abgase eingesetzt, entstehen Filterschlämme. Nassabscheider werden insbesondere in den Bereichen Metall-Schmelze und -Raffination verwendet. Das Abwasser aus der Abgasbehandlung wird im Allgemeinen durch Neutralisation und Fällung gereinigt und die anfallenden Filterkuchen unter dieser Abfallart entsorgt. Je nach Herkunft sind diese Abfälle mit Metallen und Metalloxiden bzw. Metallhydroxiden und Metallsulfiden belastet. In der thermischen Zinkmetallurgie sind insbesondere die Metalle Zink, Blei und Cadmium sowie deren Verbindungen zu beachten.
Die Abfälle werden aufgrund der Zink- und Bleigehalte als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft. Liegt der Cadmiumgehalt zwischen 4 % und < 20 % ist der Abfall als akut toxisch, Kategorie 3 mit H331 und ab Cadmiumgehalten von 20 % als akut toxisch, Kategorie 2 mit H330 einzustufen, d. h. der Abfall ist dann der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 4 %
Abfallart 10 05 08* - ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwässer, die offen zur Oberflächenkühlung eingesetzt werden, z.B. beim Warm- oder Kaltwalzen von Zink, können abhängig von der Prozessstufe und Prozessführung mit Ölen und anderen Schmierstoffen verunreinigt sein. Die Kühlwässer werden in der Regel im Kreislauf geführt und dabei behandelt, z.B. kann das enthaltene Öl über Ölabscheider abgetrennt werden. Diese Abfälle enthalten Mineralöle, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 05 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 05 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 05 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 10 05 10* - Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben
Krätzen und Abschaum können fein verteiltes Zink in metallischer Form enthalten, das mit Wasser unter Wasserstoffbildung reagiert. Ein Abfall, der dieser Abfallart zugeordnet ist, gibt hochentzündlichen Wasserstoff in gefährlichen Mengen ab. Deshalb erfolgt die Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase). Außerdem sind Krätzen und Abschaum mit Zinkgehalten von 2,5 % bis < 25 % als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) und ab 25 % als Aquatic Acute 1 mit H400 und Aquatic Chronic 1 mit H410(E1) einzustufen. Zinkstaub ist als Pyr. Sol. 1 mit H250 eingestuft, was der Gefahrenkategorie P7 (Pyrophore Flüssigkeiten/Feststoffe) nach Störfall-Verordnung entspricht.
10 05 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 05 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
10 05 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 | X |
1 gilt für Zinkgehalte ab 25 %
2 gilt für Zinkgehalte von 2,5 % bis < 25 %
6.10.6 Gruppe 10 06 - Abfälle aus der thermischen Kupfermetallurgie
Abfallart 10 06 03* - Filterstaub
Filterstäube fallen in der thermischen Primär- und Sekundär-Kupfermetallurgie in verschiedenen Prozessen an, z.B. bei der Aufbereitung von Erzen und Sekundärmaterial, in der Schmelzanlage, im Konverter-Bereich und bei der Raffination. Je nach Prozess, Ofentyp und Einsatzmaterial schwankt die Zusammensetzung der Filterstäube deutlich. Als gefahrenrelevante Schadstoffe sind insbesondere Metalle (z.B. Kupfer, Blei, Zink und Arsen) und deren Verbindungen (z.B. Oxide, Sulfide) enthalten.
Aufgrund der Kupfer-, Zink- und Bleigehalte wird der Abfall als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft.
10 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 06 06* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung
Es handelt sich beispielsweise um Filterstäube, die bei der trockenen Abgasreinigung anfallen oder um verbrauchtes Filtermaterial. Die Zusammensetzung dieser Abfälle ist mit den Filterstäuben (siehe Abfallschlüssel 10 06 03*) vergleichbar.
Der Abfall wird aufgrund der Kupfer-, Zink- und Bleigehalte als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft.
10 06 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 06 07* - Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung
Werden Nassabscheider zur Reinigung der Abgase eingesetzt, entstehen Filterschlämme. Nassabscheider werden insbesondere in den Bereichen Metall-Schmelze und -Raffination verwendet. Das Abwasser aus der Abgasbehandlung wird im Allgemeinen durch Neutralisation und Fällung gereinigt und die anfallenden Filterkuchen unter dieser Abfallart entsorgt. Je nach Herkunft sind diese Abfälle mit Metallen und Metalloxiden bzw. den Metallhydroxiden und Metallsulfiden belastet. In der thermischen Kupfermetallurgie sind insbesondere die Metalle Kupfer, Zink, Blei, Cadmium und Arsen und deren Verbindungen zu beachten.
Die Abfälle werden aufgrund der Kupfer-, Zink- und Bleigehalte als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft.
10 06 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 06 09* - ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwässer, die offen zur Oberflächenkühlung eingesetzt werden, z.B. beim Warm- oder Kaltwalzen von Kupfer, können abhängig von der Prozessstufe und Prozessführung mit Ölen und anderen Schmierstoffen verunreinigt sein. Die Kühlwässer werden in der Regel im Kreislauf geführt und dabei behandelt, z.B. kann das enthaltene Öl über Ölabscheider abgetrennt werden. Diese Abfälle enthalten Mineralöle, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 06 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 06 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
6.10.7 Gruppe 10 07 - Abfälle aus der thermischen Silber-, Gold- und Platinmetallurgie
Abfallart 10 07 07* - ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwässer, die offen zur Oberflächenkühlung eingesetzt werden, z.B. beim Warm- oder Kaltwalzen von Edelmetallen, können abhängig von der Prozessstufe und Prozessführung mit Ölen und anderen Schmierstoffen verunreinigt sein. Die Kühlwässer werden in der Regel im Kreislauf geführt und dabei behandelt, z.B. kann das enthaltene Öl über Ölabscheider abgetrennt werden. Diese Abfälle enthalten Mineralöle, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 07 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 07 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 07 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
6.10.8 Gruppe 10 08 - Abfälle aus sonstiger thermischer Nichteisenmetallurgie
Abfallart 10 08 08* - Salzschlacken (Erst- und Zweitschmelze)
Salzschlacken fallen an, wenn im Schmelzofen des Primär- oder Sekundärprozesses das flüssige Metall durch eine Salzdecke vor Oxidation und Abbrand geschützt werden muss. Dabei können auch Verunreinigungen des Metalls in die Schlacke übergehen. Die in Bezug auf die Störfall-Verordnung relevanten gefährlichen Eigenschaften werden dabei im Wesentlichen von den in Salzschlacken enthaltenen Metalle oder deren Verbindungen (z.B. Oxide oder in geringerem Ausmaß Nitride und Phosphide) verursacht. Es sind hier insbesondere Abfälle aus der Herstellung von Alkali- und Erdalkalimetallen von Bedeutung.
In Deutschland wird insbesondere Magnesium in größeren Mengen aus Magnesiumschrotten hergestellt, wozu vorwiegend Neuschrotte eingesetzt werden. Bei der Magnesiumherstellung fallen Salzschlacken im Raffinationsofen an. Magnesium-Salzschlacken können aus den eingesetzten Neuschrotten neben Aluminium z.B. auch Zink enthalten und in Kontakt mit Wasser entzündbare Gase, Kategorie 1 (Wasserstoff, Phosphin) und akut toxische Gase (Phosphin) freisetzen (O2 bzw. O3).
Zinkgehalte ab 2,5 % bis zu 25 % im Abfall bewirken eine Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend). Höhere Zinkgehalte sind beim Magnesiumrecycling nicht zu erwarten. Magnesiumphosphid setzt bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin frei. Magnesiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und ab 0,3 % fällt der Abfall in die Gefahrenkategorie O3. Ab einem Magnesiumphosphid-Gehalt von 3 % sowie ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Kilogramm in einer Minute ist der Abfall der Gefahrenkategorien O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Salzschlacken mit einem sehr hohen Magnesium-Anteil von über 75 % fallen im Allgemeinen nicht in die Gefahrenkategorie O2.
Die Konzentrationsgrenzen für Magnesiumphosphid ergeben sich aus der stöchiometrischen Berechnung der erforderlichen Menge dieses reaktiven Stoffs, um daraus einen Liter des akut toxischen Gases bzw. 10 Liter des entzündbaren Gases zu erzeugen. Dabei wird das Volumen von einem Mol des betreffenden Gases bei Standarddruck und Standardtemperatur berücksichtigt.
10 08 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Salzschlacken (Erst- und Zweitschmelze) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Salzschlacken (Erst- und Zweitschmelze) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Salzschlacken (Erst- und Zweitschmelze) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 | X3 | X4 |
1 gilt ab einem Magnesiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
2 gilt insbesondere für Zink-Gehalte ab 2,5 %
3 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/kg Abfall bzw. ab einem Magnesiumphosphid-Gehalt von 3 %
4 gilt ab einem Magnesiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
Abfallart 10 08 10* - Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben
Krätzen und Abschaum, insbesondere aus der Herstellung von Alkali- und Erdalkalimetallen können fein verteiltes Metall aus der Schmelze enthalten. Metalle wie Natrium, Kalium und Magnesium reagieren mit Wasser unter Entwicklung von Wasserstoff, einem entzündbaren Gas der Kategorie 1 (O2). Einige Metalle bilden bei Luftkontakt neben den Oxiden auch Nitride, die meist in geringer Menge vorliegen. Zudem können in geringen Konzentrationen Phosphide im Abfall enthalten sein, die bei Kontakt mit Wasser das akut toxische sowie entzündbare Gas Phosphin freisetzen (O3 bzw. O2).
In Deutschland wird insbesondere Magnesium in größeren Mengen aus Magnesiumschrotten hergestellt, wobei vorwiegend Neuschrotte eingesetzt werden. Magnesiumpulver ist als Pyr. Sol. 1 mit H250 eingestuft, was der Gefahrenkategorie P7 (Pyrophore Flüssigkeiten/Feststoffe) nach Störfall-Verordnung entspricht. Magnesiumphosphid setzt bei Kontakt mit Wasser das entzündbare und akut toxische Gas Phosphin frei. Magnesiumphosphid-Gehalte ab 0,25 % führen zur Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) . Ab einem Magnesiumphosphid-Gehalt von 0,3 % ist der Abfall den Gefahrenkategorien O2 und O3 sowie ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 Liter pro Kilogramm der Gefahrenkategorie O2 (reagiert mit Wasser unter Bildung entzündbarer Gase) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Die Konzentrationsgrenzen für Magnesiumphosphid ergeben sich aus der stöchiometrischen Berechnung der erforderlichen Menge dieses reaktiven Stoffs, um daraus einen Liter des akut toxischen Gases bzw. 10 Liter des entzündbaren Gases zu erzeugen. Dabei wird das Volumen von einem Mol des betreffenden Gases bei Standarddruck und Standardtemperatur berücksichtigt.
10 08 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
10 08 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Krätzen und Abschaum, die entzündlich sind oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgeben | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2, 3 | X3 |
1 gilt ab einem Magnesiumphosphid-Gehalt von 0,25 %
2 gilt ab einer Wasserstoff-Entwicklungsrate von 10 l/kg Abfall
3 gilt ab einem Magnesiumphosphid-Gehalt von 0,3 %
Abfallart 10 08 12* - teerhaltige Abfälle aus der Anodenherstellung
Anoden für die sonstige Nichteisenmetall-Herstellung bestehen im Wesentlichen aus Petrolkoks, Steinkohlenteerpech und Restanoden. Die bei der Anodenherstellung anfallenden Abfälle enthalten Kohlenteer.
Da die Einstufung der relevanten Komponente Kohlenteer als akut und chronisch gewässergefährdend Kategorie 1 von der EU-Kommission zurückgezogen und in Anhang VI der CLP-Verordnung gestrichen wurde [siehe 14. Änderungsverordnung (Delegierte Verordnung (EU) 2020/217 vom 04.10.2019) zum 01.12.2019, Erwägungsgrund 8, Tabelle 3 in Anhang VI der CLP-Verordnung (s. Index-Nr. 648-055-00-5)], ist der Abfall nicht in eine der Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung einzustufen.
Abfallart 10 08 15* - Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält
Filterstäube fallen in der thermischen Nichteisen-Metallurgie in verschiedenen Prozessen an, z.B. bei der Aufbereitung von Erzen und Sekundärmaterial, in der Schmelzanlage, im Konverter-Bereich und bei der Raffination. Je nach Prozess, Ofentyp und Einsatzmaterial schwankt die Zusammensetzung der Filterstäube deutlich. Als gefahrenrelevante Schadstoffe sind insbesondere Metalle (z.B. Blei, Zink, Cadmium, Nickel, Kupfer, Kobalt, Vanadium, Arsen, Antimon) und deren Verbindungen (z.B. Oxide, Sulfide) enthalten.
Da in Deutschland neben Magnesium insbesondere Nickel und Zinn hergestellt werden, basiert die folgende Abfalleinstufung auf der thermischen Nickelerzeugung. Die im Filterstaub enthaltenen Metalle und relevanten Metallverbindungen aus der Herstellung von Magnesium und Zinn führen in der Regel nicht zu einer Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung.
Die bei der thermischen Nickelerzeugung anfallenden oxidischen bzw. sulfidischen Verbindungen von Nickel, Kupfer und Zink führen in der Regel zu einer Einstufung des Abfalls als Aquatic Acute 1 mit H400(E1) und mindestens. Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) .
10 08 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt für Abfälle aus der thermischen Nickelerzeugung
Abfallart 10 08 17* - Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Werden Nassabscheider zur Reinigung der Abgase eingesetzt, entstehen Filterschlämme. Nassabscheider werden insbesondere in den Bereichen Metall-Schmelze und -Raffination verwendet. Das Abwasser aus der Abgasbehandlung wird im Allgemeinen durch Neutralisation und Fällung gereinigt und die anfallenden Filterkuchen unter dieser Abfallart entsorgt. Je nach Herkunft ist dieser Abfall mit Metallen und Metalloxiden bzw. den Metallhydroxiden und Metallsulfiden belastet. Insbesondere die Metalle Nickel, Kupfer, Kobalt, Zink, Blei, Cadmium und Arsen und deren Verbindungen sind zu beachten. Die Bewertung der Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasreinigung ist im Einzelfall und in Abhängigkeit vom hergestellten Nichteisenmetall zu treffen, wobei die Aussagen zu den Filterstäuben (siehe Abfallschlüssel 10 08 15*) angewendet werden können.
Die folgende Abfalleinstufung bezieht sich auf die thermische Nickelmetallurgie, wobei insbesondere die Hydroxide von Nickel und Kupfer in der Regel zu einer Einstufung des Abfalls als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) führen. Bei Gehalten für Kupfer in der Größenordnung von 2,5 % bzw. für Nickel von 25 % im Abfall sollte geprüft werden, ob eine Einstufung des Abfalls als Aquatic Chronic 1 mit H410(E1) gegeben sein könnte.
Bei Cu- oder Cd-Gehalten ab jeweils 0,1 % ist zu prüfen, ob die Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) vorliegt.
10 08 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 08 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2, 3 | X3 |
1 Einzelfallprüfung bei Gehalten von Kupfer oder Cadmium jeweils ab 0,1 %
2 Einzelfallprüfung erforderlich bei Gehalten für Kupfer ab 2,5 % bzw. für Nickel ab 25 %
3 gilt für Abfälle aus der thermischen Nickelerzeugung
Abfallart 10 08 19* - ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwässer, die offen zur Oberflächenkühlung eingesetzt werden, z.B. beim Warm- oder Kaltwalzen von anderen Nichteisenmetallen, können abhängig von der Prozessstufe und Prozessführung mit Ölen und anderen Schmierstoffen verunreinigt sein. Die Kühlwässer werden in der Regel im Kreislauf geführt und dabei behandelt, z.B. kann das enthaltene Öl über Ölabscheider abgetrennt werden. Diese Abfälle enthalten Mineralöle, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 08 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 08 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
6.10.9 Gruppe 10 09 - Abfälle vom Gießen von Eisen und Stahl
Abfallart 10 09 05* - gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen
Im Eisenguss wird häufig Sand zur Herstellung von verlorenen Gießformen eingesetzt. Nicht abgegossene Gießsande können bei der Herstellung von Formen und Kernen entstehen, die im Wesentlichen Neusand, Altsand, nicht ausgehärtete Bindemittel und weitere Zusatzstoffe, z.B. Schlichten, enthalten. Die mit Bezug auf die Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenkategorien gehen dabei im Wesentlichen auf die nicht ausgehärteten organischen Bindemittel, z.B. Phenol- oder Furanharze, zurück. Der Anteil des Binders am Formsand liegt im Allgemeinen bei 40 % - 50 %. Nicht ausgehärtete Bindersysteme enthalten noch relevante Anteile an Monomeren, z.B. Phenol oder Furfurylalkohol. Beide Stoffe sind u. a. als akut toxisch in den Kategorien 3 bzw. 2, z.B. beim Einatmen, eingestuft. Phenol ist außerdem auch als chronisch gewässergefährdend, Kategorie 2 mit H411 eingestuft. Diese Stoffe können in relevanten Mengen im Gießsand vor dem Gießen enthalten sein.
Diese Abfälle sind z.B. ab einem Gehalt von 20 % Furfurylalkohol bzw. 28 % Phenol der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ab einem Phenolgehalt von 25 % trifft außerdem die Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung auf den Abfall zu. Bei Verwendung anderer Bindersysteme ist die Einordnung in die Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung entsprechend zu überprüfen, z.B. anhand der relevanten Daten aus den jeweiligen Sicherheitsdatenblättern.
10 09 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 09 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 09 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 |
1 gilt ab Phenolgehalten von 28 % bzw. ab Furfurylalkoholgehalten von 20 %
2 gilt ab Phenolgehalten von 25 %
Abfallart 10 09 07* - gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande nach dem Gießen
Die abgegossenen Gießsande sind thermisch belastet und enthalten bei Verwendung organischer Binder deren Zersetzungsprodukte, z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Die Metallgehalte sind im Allgemeinen gering. Einige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. das Benzo(a)pyren, sind u. a. sowohl akut als auch chronisch gewässergefährdend in der Kategorie 1 mit H400 bzw. H410 eingestuft. Die PAK-Gehalte erreichen i.d.R. nicht die entsprechenden Konzentrationsgrenzen zur Einstufung des Altsands als gewässergefährdend. Altsande aus Eisen- und Stahlgießereien sind in Bezug auf die Störfall-Verordnung keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 10 09 09* - Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält
In Gießereien fallen Filterstäube insbesondere bei der Reinigung von Ofenabgasen an. Außerdem entstehen Filterstäube durch die Abluftreinigung in den Bereichen Altsandaufbereitung und Formbau sowie in den Betriebsbereichen Gießen und Nachbearbeitung der Gießprodukte. Filterstäube aus dem Ofenbereich enthalten die geschmolzenen Metalle (Eisen und Legierungsbestandteile) in metallischer und oxidierter Form sowie Schmutz und Aschen aus Brenn- und Zuschlagsstoffen. Die Stäube können außerdem mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen oder Dioxinen/Furanen belastet sein. Filterstäube aus den anderen Arbeitsbereichen enthalten Feinanteile der Formsande, Eisenpartikel und Reste der ausgehärteten Bindemittel. Dieser Abfall liegt i.d.R. pulverförmig vor.
Enthalten die Filterstäube aus Eisengießereien Blei und/oder Zink ist der Abfall im Allgemeinen den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 09 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 09 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 09 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 Gilt, wenn die Abfälle Blei und/oder Zink enthalten
Abfallart 10 09 11* - andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten
In der Regel ist diese Abfallart für andere feste Abfälle als Filterstaub vorgesehen, die in Gießereien anfallen können, z.B. andere metallische Teilchen mit Anhaftungen von Metalloxiden oder Bindesystemen. Die Bewertung ist abhängig vom jeweiligen Abfall im Einzelfall durchzuführen. Metalle und Metalllegierungen in massiver Form, z.B. bestehend aus Zink oder Blei, sind nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Sollte der Abfall jedoch im Wesentlichen aus Kehricht oder anderen staubförmigen Abfällen der Gießerei bestehen, sind derartige Abfälle aufgrund der Gehalte an pulverförmigen Metallen bzw. an Metalloxiden insbesondere in Bezug auf Blei bzw. Zink den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
In Bezug auf konkrete Konzentrationsgrenzen für Blei bzw. Zink wird auf die Aussagen zur Abfallart 10 09 09 verwiesen.
10 09 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 09 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 09 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt nur für Abfälle, die im Wesentlichen aus Kehricht oder anderen staubförmigen Abfällen bestehen (s. Details zur Abfallart 10 09 09)
Abfallart 10 09 13* - Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten
Im Eisen- und Stahlguss werden neben ungefährlichen anorganischen Bindemitteln wie Bentonit auch organische Bindemittel eingesetzt, z.B. Furan- oder Phenolharzsysteme. Abfälle dieser Bindemittel können Stoffe wie Phenol oder Furfurylalkohol enthalten.
Nicht ausgehärtete Bindemittel enthalten noch relevante Anteile an Monomeren, z.B. Phenol oder Furfurylalkohol. Beide Stoffe sind u. a. als akut toxisch in den Kategorien 3 bzw. 2, z.B. beim Einatmen, eingestuft. Phenol ist außerdem auch chronisch gewässergefährdend, Kategorie 2 mit H411 eingestuft.
Diese Abfälle sind z.B. ab einem Gehalt von 20 % Furfurylalkohol bzw. 28 % Phenol der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ab einem Phenolgehalt von 25 % trifft außerdem die Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend, Kategorie Chronisch 2) der Störfall-Verordnung auf den Abfall zu.
Abweichende Einordnungen dieser Abfälle in die Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung sollten anhand der Einstufungsdaten aus den Sicherheitsdatenblättern der jeweiligen Bindemittel erfolgen.
10 09 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 09 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 09 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 |
1 gilt ab Phenolgehalten von 28 % bzw. ab Furfurylalkoholgehalten von 20 %
2 gilt ab Phenolgehalten von 25 %
Abfallart 10 09 15* - Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten
Die rissanzeigenden Substanzen arbeiten im Wesentlichen nach zwei Verfahren, die Magnetpulver-Rissprüfung (MT) und die Eindringprüfung (PT). Bei den MT-Mitteln werden sehr kleine, gefärbte Eisenoxid-Teilchen in Wasser oder Ölen (n-Paraffine) suspendiert. Die Mittel enthalten weitere Zusätze, z.B. bei wässrigen Systemen Antirostmittel oder Entschäumer. Die MT-Mittel werden als Konzentrate inklusive Zusätzen angeboten und müssen zur Anwendung mit Wasser bzw. Öl verdünnt werden. Alle Einzelkomponenten können auch einzeln bezogen und zur Anwendung gemischt werden. Die MT-Mittel, deren Einzelkomponenten und Zusatzstoffe weisen in der Regel keine nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren auf. Dies gilt auch für die PT-Prüfmittel, die im Wesentlichen aus mit Farbstoff versetzten organischen Lösemitteln wie Glykolen bestehen. Alle Prüfmittel werden auch als Fertigprodukte in Spraydosen angeboten, die gegebenenfalls unter einem anderen Abfallschlüssel, z.B. dem Abfallschlüssel 16 05 04*, zu entsorgen sind.
Wenn die rissanzeigenden Substanzen entzündbare Lösemittel enthalten sollten, ist der Abfall daraus entsprechend einzustufen. Informationen dazu sind den Sicherheitsdatenblättern der jeweiligen Substanzen zu entnehmen.
10 09 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 09 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
10 09 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt für solche Abfälle, die entsprechend eingestufte Lösemittel enthalten (siehe Sicherheitsdatenblätter der jeweiligen Produkte)
6.10.10 Gruppe 10 10 - Abfälle vom Gießen von Nichteisenmetallen
Abfallart 10 10 05* - gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen
Auch beim Gießen von Nichteisenmetallen wird das Sandgussverfahren eingesetzt oder es werden Sand-Kerne für Dauerformen verwendet. Nicht abgegossene Gießsande können bei der Herstellung von Formen und Kernen entstehen, die im Wesentlichen Neusand, Altsand, nicht ausgehärtete Bindemittel und weitere Zusatzstoffe, z.B. Schlichten, enthalten. Die mit Bezug auf die Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenkategorien gehen dabei im Wesentlichen auf die nicht ausgehärteten organischen Bindemittel, z.B. Phenol- oder Furanharze, zurück. Der Anteil des Binders am Formsand liegt im Allgemeinen bei 40 % - 50 %. Nicht ausgehärtete Bindersysteme enthalten noch relevante Anteile an Monomeren, z.B. Phenol oder Furfurylalkohol. Beide Stoffe sind u. a. als akut toxisch in den Kategorien 3 bzw. 2, z.B. beim Einatmen, eingestuft. Phenol ist außerdem auch chronisch gewässergefährdend, Kategorie 2 mit H411 eingestuft. Diese Stoffe können in relevanten Mengen im Gießsand vor dem Gießen enthalten sein.
Diese Abfälle sind ab einem Gehalt von 20 % Furfurylalkohol bzw. 28 % Phenol der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ab einem Phenolgehalt von 25 % trifft außerdem die Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend, Kategorie Chronisch 2) der Störfall-Verordnung auf den Abfall zu. Bei Verwendung anderer Bindersysteme ist die Einordnung in die Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung entsprechend zu überprüfen.
10 10 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X |
10 10 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 10 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande vor dem Gießen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab Phenolgehalten von 25 % im Abfall
Abfallart 10 10 07* - gefährliche Stoffe enthaltende Gießformen und -sande nach dem Gießen
Die abgegossenen Gießsande sind thermisch belastet und enthalten bei Verwendung organischer Binder deren Zersetzungsprodukte, z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Die Metallgehalte sind im Allgemeinen gering. Einige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe wie das Benzo(a)pyren sind u. a. sowohl akut als auch chronisch gewässergefährdend in der Kategorie 1 mit H400 bzw. H410 eingestuft. Die PAK-Gehalte erreichen i.d.R. nicht die entsprechenden Konzentrationsgrenzen zur Einstufung des Altsands als gewässergefährdend. Altsande aus Nichteisenmetallgießereien sind in Bezug auf die Störfall-Verordnung keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 10 10 09* - Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält
In Gießereien fallen Filterstäube insbesondere bei der Reinigung von Ofenabgasen an. Außerdem entstehen Filterstäube durch die Abluftreinigung in den Bereichen Altsandaufbereitung und Formbau sowie in den Betriebsbereichen Gießen und Nachbearbeitung der Gießprodukte. Filterstäube aus dem Ofenbereich enthalten die geschmolzenen Metalle (Eisen und Legierungsbestandteile) in metallischer und oxidierter Form sowie Schmutz und Aschen aus Brenn- und Zuschlagsstoffen. Die Stäube können außerdem mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen oder Dioxinen/Furanen belastet sein. Filterstäube aus den anderen Arbeitsbereichen enthalten Feinanteile der Formsande, Eisenpartikel und Reste der ausgehärteten Bindemittel. Dieser Abfall liegt i.d.R. pulverförmig vor.
Aufgrund der Gehalte an pulverförmigen Metallen (Kupfer, Blei, Zink) und deren Oxiden ist der Abfall i.d.R. den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 10 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 10 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 10 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 10 10 11* - andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten
In der Regel ist diese Abfallart für andere feste Abfälle als Filterstaub vorgesehen, die in Gießereien anfallen können, z.B. andere metallische Teilchen mit Anhaftungen von Metalloxiden oder Bindesystemen. Die Bewertung ist abhängig vom jeweiligen Abfall im Einzelfall durchzuführen. Metalle und Metalllegierungen in massiver Form, z.B. bestehend aus Kupfer, Zink, Zinn oder Blei, sind nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Sollte der Abfall jedoch im Wesentlichen aus Kehricht oder anderen staubförmigen Abfällen der Gießerei bestehen, sind derartige Abfälle aufgrund der Gehalte an pulverförmigen Metallen (Kupfer, Blei, Zink) und deren Oxiden den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 10 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 10 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 10 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Teilchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt nur für Abfälle, die im Wesentlichen aus Kehricht oder anderen staubförmigen Abfällen bestehen
Abfallart 10 10 13* - Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten
Im Nichteisenmetallguss werden neben ungefährlichen anorganischen Bindemitteln wie Bentonit auch organische Bindemittel eingesetzt, z.B. Furan- oder Phenolharzsysteme. Abfälle dieser Bindemittel können Stoffe wie Phenol oder Furfurylalkohol enthalten.
Nicht ausgehärtete Bindemittel enthalten noch relevante Anteile an Monomeren, z.B. Phenol oder Furfurylalkohol. Beide Stoffe sind u. a. als akut toxisch in den Kategorien 3 bzw. 2, z.B. beim Einatmen, eingestuft. Phenol ist außerdem auch chronisch gewässergefährdend, Kategorie 2 mit H411 eingestuft.
Diese Abfälle sind ab einem Gehalt von 20 % Furfurylalkohol bzw. 28 % Phenol der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ab einem Phenolgehalt von 25 % trifft außerdem die Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend, Kategorie Chronisch 2) der Störfall-Verordnung auf den Abfall zu.
Abweichende Einordnungen dieser Abfälle in die Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung sollten anhand der Einstufungsdaten aus den Sicherheitsdatenblättern der jeweiligen Bindemittel erfolgen.
10 10 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
10 10 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 10 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle von Bindemitteln, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 |
1 gilt ab Phenolgehalten von 28 % bzw. Furfurylalkoholgehalten von 20 %; i. A. anhand der relevanten Angaben aus den SDB der verwendeten Bindemittel zu prüfen
2 gilt ab Phenolgehalten von 25 % im Abfall; i. A. anhand der relevanten Angaben aus den SDB der verwendeten Bindemittel zu prüfen
Abfallart 10 10 15* - Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten
Die rissanzeigenden Substanzen arbeiten im Wesentlichen nach zwei Verfahren, die Magnetpulver-Rissprüfung (MT) und die Eindringprüfung (PT). Bei den MT-Mitteln werden sehr kleine, gefärbte Eisenoxid-Teilchen in Wasser oder Ölen (n-Paraffine) suspendiert. Die Mittel enthalten weitere Zusätze, z.B. bei wässrigen Systemen Antirostmittel oder Entschäumer. Die MT-Mittel werden als Konzentrate inklusive Zusätzen angeboten und müssen zur Anwendung mit Wasser bzw. Öl verdünnt werden. Alle Einzelkomponenten können auch einzeln bezogen und zur Anwendung gemischt werden. Die MT-Mittel, deren Einzelkomponenten und Zusatzstoffe weisen in der Regel keine nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren auf. Dies gilt auch für die PT-Prüfmittel, die im Wesentlichen aus mit Farbstoff versetzten organischen Lösemitteln wie Glykolen bestehen. Alle Prüfmittel werden auch als Fertigprodukte in Spraydosen angeboten, die gegebenenfalls unter einem anderen Abfallschlüssel, z.B. dem Abfallschlüssel 16 05 04*, zu entsorgen sind.
Wenn die rissanzeigenden Substanzen entzündbare Lösemittel enthalten sollten, ist der Abfall daraus entsprechend einzustufen. Informationen dazu sind den Sicherheitsdatenblättern der jeweiligen Substanzen zu entnehmen.
10 10 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 10 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
10 10 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle aus rissanzeigenden Substanzen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt für solche Abfälle, die entsprechend eingestufte Lösemittel enthalten (siehe SDB der jeweiligen Produkte)
6.10.11 Gruppe 10 11 - Abfälle aus der Herstellung von Glas und Glaserzeugnissen
Abfallart 10 11 09* - Gemengeabfall mit gefährlichen Stoffen vor dem Schmelzen
Gemengeabfälle entstehen aus Fehlchargen, Verschüttungen und enthalten teilweise Filterstäube aus dem Bereich der Gemengezubereitung. Die Hauptkomponenten beispielsweise für die Herstellung eines Kalknatronglases sind Sand, Soda, Kalk, Dolomit, Feldspat und Pottasche. Die Schadstoffe treten im Allgemeinen in geringen Konzentrationen auf und bestehen aus Metallen oder deren Verbindungen (meist Oxide). Relevant sind insbesondere Blei, Zink und Barium. Feuerfeste Borosilikat-Gläser erfordern Boroxid-Zusätze. Farbige Gläser werden durch Beimischungen von Spuren verschiedener Schwermetalloxide erreicht.
Im Allgemeinen erreichen die Schadstoffe im Abfall die Konzentrationsgrenzen zur Einordnung in die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung nicht. Bei der Herstellung von Spezialgläsern, insbesondere bleihaltiger Gläser (Blei-II-Oxid), ist der Gemengeabfall ab einem Bleigehalt von 2,5 % den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 11 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Gemengeabfall mit gefährlichen Stoffen vor dem Schmelzen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Gemengeabfall mit gefährlichen Stoffen vor dem Schmelzen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Gemengeabfall mit gefährlichen Stoffen vor dem Schmelzen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt ab Bleigehalten von 2,5 % im Abfall
Abfallart 10 11 11* - Glasabfall in kleinen Teilchen und Glasstaub, die Schwermetalle enthalten (z.B. aus Kathodenstrahlröhren)
Insbesondere bei der Herstellung von Spezialgläsern können im Abfall Schwermetalle bzw. Schwermetalloxide enthalten sein, wobei die Zusammensetzungen stark variieren. Von Bedeutung ist beispielsweise Blei-II-Oxid (PbO) als Bestandteil von Bildröhrenglas. Bei beschichteten Gläsern können Leuchtstoffe anhaften, wobei meist Sulfide, Silikate und Oxide z.B. von Zink, Cadmium, Yttrium oder den Seltenen Erden verwendet werden.
Die Bewertung dieser Abfälle ist im Einzelfall und in Abhängigkeit von der Art des Spezialglases zu treffen. Für Glas aus Elektrodenstrahlröhren (Bildschirmröhren) ist der Blei-II-Oxid-Gehalt relevant. Das Konusglas enthält ca. 20 % - 24 % PbO, Röhrenhalsglas 28 % - 30 % PbO und Glasfritten ca. 80 % PbO. Damit sind diese Glassorten den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen, da die Konzentrationsgrenze für PbO von 2,5 % erreicht und überschritten wird.
10 11 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Glasabfall in kleinen Teilchen und Glasstaub, die Schwermetalle enthalten (z.B. aus Kathodenstrahlröhren) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Glasabfall in kleinen Teilchen und Glasstaub, die Schwermetalle enthalten (z.B. aus Kathodenstrahlröhren) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Glasabfall in kleinen Teilchen und Glasstaub, die Schwermetalle enthalten (z.B. aus Kathodenstrahlröhren) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt für Spezialgläser, z.B. aus Elektrodenstrahlröhren
Abfallart 10 11 13* - Glaspolier- und Glasschleifschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten
Glaspolier- und Glasschleifschlämme entstehen bei der mechanischen Bearbeitung von Glasprodukten. Sie werden, gegebenenfalls unter Zugabe von Flockungsmitteln, aus den im Kreislauf geführten Schleifwässern abgetrennt oder zusammen mit der Schleif- oder Läpppaste ausgetragen. Gefährliche Inhaltsstoffe stammen aus den verwendeten Rohmaterialien und Beschichtungen, z.B. Metalle oder Metallverbindungen (Blei, Arsen, Cadmium, Quecksilber), oder den eingesetzten Kühl- und Schmierstoffen.
Der Abfall wird deshalb der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) zu geordnet. Ab einem Bleigehalt von 2,5 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 11 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Glaspolier- und Glasschleifschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Glaspolier- und Glasschleifschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Glaspolier- und Glasschleifschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X |
1 gilt ab Bleigehalten von 2,5 %
Abfallart 10 11 15* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei diesem Abfall handelt es sich im Allgemeinen um Filterstäube, die bei der Rohstoffaufbereitung, insbesondere bei der Gemengezubereitung, bei der trockenen Abgasreinigung im Schmelzprozess und in der Glasnachbearbeitung entstehen. Die Filterstäube aus der Rohstoffaufbereitung können gefahrenrelevante Stoffe, wie Bleioxid oder verschiedene Fluoride, enthalten. Die Filterstäube aus der Glasbearbeitung weisen in der Regel die Zusammensetzung der jeweils bearbeiteten Glassorte auf. Die Filterstäube aus dem Schmelzprozess bestehen aus Stäuben beim Gemengetransport, den flüchtigen Bestandteilen bzw. Reaktionsprodukten aus Gemenge, Glasschmelze sowie metallischen Verunreinigungen aus Brennstoffen der Heizölfeuerung wie Nickel und Vanadium. Metallische Verunreinigungen gehen auch auf den Einsatz von Altglasscherben in der Schmelze zurück. Die Zusammensetzung der Stäube hängt stark vom hergestellten Glas ab.
Im Allgemeinen ist der Abfall nicht den Gefahrenkategorien nach Anhang I der Störfall-Verordnung zuzuordnen, dies gilt insbesondere für Abfälle aus der Herstellung von Kalknatrongläsern, Borsilikatgläsern, Glaswolle und Glasfasern.
Bei der Herstellung von Spezialgläsern können relevante Schadstoffbelastungen, z.B. an Blei, Selen, Arsen, Cadmium, Nickel und Zink auftreten. Diese Abfälle könnten aufgrund der Blei- und Cadmiumgehalte der Gefahrenkategorien E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet werden.
10 11 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 ist für Abfälle aus der Herstellung von Spezialgläsern zu prüfen
Abfallart 10 11 17* - Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei der nassen Reinigung von Abgasen aus dem Schmelzprozess werden die Schadgase ausgewaschen, wobei die resultierenden Salze in Bezug auf die Störfall-Verordnung nicht gefahrenrelevant sind. Außerdem werden partikelförmige Bestandteile aus dem Rauchgas entfernt, die flüchtige Metalle und Metallverbindungen sowie Staubpartikel aus der Glasschmelze und dem Gemenge enthalten. Die Zusammensetzung der Stäube hängt stark vom hergestellten Glas ab.
Im Allgemeinen ist der Abfall nicht den Gefahrenkategorien nach Anhang I der Störfall-Verordnung zuzuordnen, was insbesondere für Abfälle aus der Herstellung von Kalknatrongläsern, Borsilikatgläsern, Glaswolle und Glasfasern gilt.
Bei der Herstellung von Spezialgläsern können relevante Schadstoffbelastungen vorliegen, insbesondere in Bezug auf die Schwermetalle Blei, Cadmium und Zink sowie auf Selen und Arsen. Diese Abfälle könnten deshalb der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet werden.
10 11 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 ist für Abfälle aus der Herstellung von Spezialgläsern zu prüfen
Abfallart 10 11 19* - feste Abfälle aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Abwässer aus der Glasindustrie sind im Allgemeinen gering belastet und stammen im Wesentlichen aus Reinigungs-, Kühl- und Abschreckvorgängen in der Produktion bzw. sind Kühl- und Abschlämmwässer aus geschlossenen Kreislaufsystemen. Auch die Abwässer aus Nass-Wäschern werden der Abwasserbehandlung zugeführt. Die Abwässer enthalten Glasfeststoffe, geringe Ölverschmutzungen und lösliche Stoffe aus der Glasherstellung, z.B. Natriumsulfat, sowie Chemikalien zur Behandlung von Kühlwassersystemen. Zur Abwasserbehandlung werden Ölabscheidung, Flotation und Sedimentation und bei Bedarf auch eine chemischphysikalische Behandlung durchgeführt. Die resultierenden festen Abfälle können als gefährliche Inhaltsstoffe Mineralölkohlenwasserstoffe und Metallverbindungen enthalten.
Die Schadstoffgehalte erreichen im Allgemeinen nicht die Konzentrationsgrenzen zur Einordnung des Abfalls in die Gefahrenkategorien nach Anhang I der Störfall-Verordnung.
Wenn Spezialgläser hergestellt werden, können erhöhte Blei-, Cadmium-, Arsen-, Nickel- oder Selengehalte festgestellt werden. Insbesondere Blei- und Cadmiumgehalte könnten zur Zuordnung des Abfalls in die Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung führen.
10 11 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 11 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 ist für Abfälle aus der Herstellung von Spezialgläsern zu prüfen
6.10.12 Gruppe 10 12 - Abfälle aus der Herstellung von Keramikerzeugnissen und keramischen Baustoffen wie Ziegeln, Fliesen, Steinzeug
Abfallart 10 12 09* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Über die Einsatz- und Brennstoffe werden Metalle in den Herstellungsprozess eingetragen. Im Feuerungsprozess können Dioxine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen. Dioxine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Metalle und deren Verbindungen werden mit dem Filterstaub ausgetragen. Der Filterstaub wird häufig in den Prozess zurückgeführt und fällt als Abfall an, wenn der Zyklus der Schadstoffanreicherung mit Blick auf die Luftemissionen zu unterbrechen ist. Im Filterstaub können sich insbesondere die vergleichsweise flüchtigen Metalle und Halbmetalle (z.B. Arsen, Cadmium, Quecksilber, Blei, Thallium und Zink) und deren Verbindungen anreichern.
Sollte der Abfall vergleichsweise hohe Metallgehalte, z.B. an Blei, Cadmium bzw. Zink und Arsen aufweisen, ist zu prüfen, ob eine Zuordnung zur Gefahrenkategorie E1 oder E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung vorliegen könnte. Bei einem Quecksilbergehalt zwischen 0,4 % und < 10 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. In der Regel sind diese Quecksilberkonzentrationen im Abfall nicht zu erwarten.
10 12 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
10 12 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 12 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X2 |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,4 % bis unter 10 %
2 ist insbesondere aufgrund von Quecksilbergehalten ab 0,001 %, Blei- und Cadmiumgehalten ab jeweils 0,01 % bzw. Arsen- und Zinkgehalten ab jeweils 0,1 % zu prüfen
Abfallart 10 12 11* - Glasurabfälle, die Schwermetalle enthalten
Glasuren bestehen wie Glas aus einem Mineralmehl, z.B. aus Kieselsäure und Alkali- bzw. Erdalkalioxiden. Die Alkali- oder Erdalkalioxide können auch durch Bor- oder Bleiverbindungen ersetzt werden. Als Füllmaterial wird häufig Aluminiumoxid zugesetzt. Diesem Grundkörper können verschiedene, meist anorganische Farbpigmente bis zu ca. 10 % zugemischt werden. Dabei handelt es sich um Verbindungen von Blei, Cadmium, Kobalt, Chrom, Nickel, Zinn und Kupfer. Die Verwendung blei- und cadmiumhaltiger Pigmente in Glasuren ist gesetzlich eingeschränkt.
Im Allgemeinen sind die Glasuren nicht den Gefahrenkategorien nach Anhang I der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Sollten jedoch blei- oder zinkhaltige Farbpigmente enthalten sein, kann der Abfall abhängig von diesen Schwermetallgehalten den Gefahrenkategorien E1 oder E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet werden.
10 12 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Glasurabfälle, die Schwermetalle enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 12 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Glasurabfälle, die Schwermetalle enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 12 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Glasurabfälle, die Schwermetalle enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 ist insbesondere aufgrund von Zinkgehalten ab 0,1 % bzw. Bleigehalten ab 0,01 % zu prüfen
6.10.13 Gruppe 10 13 - Abfälle aus der Herstellung von Zement, Branntkalk, Gips und Erzeugnissen aus diesen
Abfallart 10 13 09* - asbesthaltige Abfälle aus der Herstellung von Asbestzement
Die Einstufung für Asbest (Carc. 1A mit H350 und STOT RE 1 mit H372) entspricht keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung. Der Abfall ist damit keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Der Abfall ist damit keiner Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 10 13 12* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Über die Einsatzstoffe, Brennstoffe und Sekundärrohstoffe/-Brennstoffe (Abfälle) werden Metalle in den Herstellungsprozess eingetragen. Im Feuerungsprozess können Dioxine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen. Der Filterstaub wird häufig in den Prozess zurückgeführt und fällt als Abfall an, wenn der Zyklus der Schadstoffanreicherung mit Blick auf die Luftemissionen zu unterbrechen ist. Im Filterstaub können sich insbesondere die vergleichsweise flüchtigen Metalle (z.B. Arsen, Cadmium, Quecksilber, Blei, Thallium und Zink) und deren Verbindungen anreichern.
Insbesondere quecksilberhaltige Abfälle, z.B. Adsorbentien, sind abhängig vom jeweiligen Quecksilbergehalt den Gefahrenkategorien H1 bzw. H2 (Akut toxisch) und E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Die Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) trifft ab einem Quecksilbergehalt von 0,4 % auf den Abfall zu und die Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch) ab 10 % Quecksilber im Abfall. Ab einer Quecksilber-Konzentration von 0,025 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) und ab 0,25 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
10 13 12* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
10 13 12* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 13 12* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X3 | X4 |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 10 %
2 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,4 % bis unter 10 %
3 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,25 %
4 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,025 % bis unter 0,25 %
6.10.14 Gruppe 10 14 - Abfälle aus Krematorien
Abfallart 10 14 01* quecksilberhaltige Abfälle aus der Gasreinigung
Wenn Krematorien über eine Rauchgasreinigung verfügen, können Gewebefilterstäube anfallen. Diese Filterstäube bestehen häufig aus Kalk und können unter anderem auch Quecksilber, z.B. aus Amalgamfüllungen, enthalten.
Die Quecksilber-Konzentrationen können dabei zu einer Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) führen. Dies ist der Fall ab einem Quecksilbergehalt von 0,025 % bis unterhalb von 0,25 % im Abfall. Höhere Quecksilbergehalte sind im Allgemeinen nicht zu erwarten.
10 14 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
quecksilberhaltige Abfälle aus der Gasreinigung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
10 14 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
quecksilberhaltige Abfälle aus der Gasreinigung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
10 14 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
quecksilberhaltige Abfälle aus der Gasreinigung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,025 % bis unter 0,25 %
6.11 Kapitel 11 - Abfälle aus der chemischen Oberflächenbearbeitung und Beschichtung von Metallen und anderen Werkstoffen; Nichteisenhydrometallurgie
6.11.1 Gruppe 11 01 - Abfälle aus der chemischen Oberflächenbearbeitung und Beschichtung von Metallen und anderen Werkstoffen (z.B. Galvanik, Verzinkung, Beizen, Ätzen, Phosphatieren, alkalisches Entfetten und Anodisierung)
Abfallart 11 01 05* - saure Beizlösungen
Saure Beizlösungen enthalten Säuren sowie deren Salze zusammen mit den Legierungsbestandteilen der behandelten Metalle (z.B. Eisen, Chrom, Nickel, Zink, Kupfer, Cadmium). Als Beizsäuren werden in der Regel Salz-, Schwefel-, Salpeter-, Phosphor-, Fluss- und Chromsäure sowie Mischsäuren daraus eingesetzt. Seit 2017 ist in der EU die Verwendung von Chromsäure gemäß Anhang XIV der REACH-Verordnung nur mit einer entsprechenden Zulassung der europäischen Chemikalienbehörde (ECHA) erlaubt.
Insbesondere der Gehalt an Kupfer-Verbindungen bewirkt eine Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) nach der Störfall-Verordnung.
Wird Flusssäure zum Beizen eingesetzt, ist der Abfall außerdem ab einem Anteil von 10 % der Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch) und ab 2,5 % bis 10 % der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei Chromsäuregehalten ab 4 % ist der Abfall nicht nur der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend), sondern auch Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei Chromsäuregehalten ab 20 % ist der Abfall zusätzlich der Gefahrenkategorie P8 (oxidierende Flüssigkeit/Feststoff) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
11 01 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
saure Beizlösungen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X2) |
11 01 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
saure Beizlösungen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | (X3) |
11 01 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
saure Beizlösungen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt nur für Flusssäuregehalte ab 10 %
2 gilt nur für Flusssäuregehalte ab 2,5 % bis 10 % (sowie für Chromsäuregehalte ab 4 %
3 gilt nur für Chromsäuregehalte ab 20 %
Abfallart 11 01 06* - Säuren a. n. g.
Wenn unter dieser Abfallart Flusssäure, Chromsäure oder Mischsäuren daraus entsorgt werden, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) nach der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Der Abfall ist außerdem ab einem Anteil von 10 % der Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch) und ab 2,5 % bis 10 % der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei Chromsäuregehalten ab 4 % ist der Abfall nicht nur der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend), sondern auch Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei Chromsäuregehalten ab 20 % ist der Abfall zusätzlich der Gefahrenkategorie P8 (oxidierende Flüssigkeit/Feststoff) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Die Einstufung ist abhängig von der jeweiligen Säure im Einzelfall vorzunehmen.
11 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Säuren a. n. g. | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X2) |
11 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Säuren a. n. g. | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | (X3) |
11 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Säuren a. n. g. | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt für Flusssäuregehalte ab 10 %
2 gilt nur für Flusssäuregehalte ab 2,5 % bis 10 % sowie für Chromsäuregehalte ab 4 %
3 gilt für Chromsäuregehalte ab 20%
Abfallart 11 01 07* - alkalische Beizlösungen
Alkalische Beizlösungen, z.B. Natronlauge, werden im Allgemeinen bei der Behandlung von Aluminium- oder Zinkwerkstücken eingesetzt. Der Abfall besteht im Wesentlichen aus Natronlauge und enthält Aluminium, Zink und Legierungsmetalle, z.B. Mangan und Kupfer. Aufgrund der vergleichsweise geringen Konzentrationen dieser Abfallinhaltsstoffe treffen die Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung i.d.R. nicht zu. Der Abfall ist daher nicht einzustufen.
Abfallart 11 01 08* - Phosphatierschlämme
Überwiegend Werkstücke aus Eisen werden phosphatiert, um die Korrosionsbeständigkeit und die Haftung für weitere Beschichtungen, z.B. Lacke, zu verbessern. Die Phosphatierlösung besteht aus Phosphorsäure und enthält je nach Verfahren Zink-, Nickel- oder Kupferionen, z.B. Nitrit und Chlorat als Beschleuniger sowie Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel. Regelmäßig wird ein Bodensatz aus dem Prozessbad entfernt und verbrauchte Prozessbäder fallen an. In der Regel werden diese Abfälle chemischphysikalisch behandelt (Entgiftung, Neutralisation, Hydroxid-Fällung), wobei Phosphatierschlamm zur Entsorgung anfällt.
Aufgrund der vergleichsweise geringen Konzentrationen dieser Abfallinhaltsstoffe treffen die Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung i.d.R. nicht zu. Der Abfall ist daher nicht einzustufen.
Abfallart 11 01 09* - Schlämme und Filterkuchen, die gefährliche Stoffe enthalten
Galvanikschlämme fallen bei der chemischphysikalischen Behandlung (CPB) der verbrauchten Prozessbäder, Spülwässer und sonstigen anorganischen Galvanikabwässer an. Die CPB umfasst dabei im Allgemeinen die Entgiftung der Nitrite, Cyanide bzw. Chrom-VI-Verbindungen. Es folgt die Metallhydroxid-Fällung mit Natronlauge oder Kalkmilch. Zur Einhaltung der geforderten Einleitbedingungen für Galvanikabwässer, kann sich eine Sulfidfällung anschließen, so dass auch Metallsulfidschlämme zur Entsorgung anstehen. Abschließend werden die Fällungsschlämme entwässert (Sedimentation, Kammerfilterpresse) und entsorgt. Der resultierende anorganische Schlamm enthält im Wesentlichen die gefällten Metallhydroxide, -sulfate, -phosphate, -silikate und -fluoride bzw. Metallsulfide, die teilweise als akut toxisch und gewässergefährdend eingestuft sind.
Insbesondere die Gehalte der als gewässergefährdend eingestuften Kupfer-, Nickel- und Zinkhydroxide bewirken Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung. Dagegen liegen die akut toxischen Verbindungen im Regelfall nicht in einstufungsrelevanten Konzentrationen vor.
11 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme und Filterkuchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme und Filterkuchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme und Filterkuchen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 11 01 11* - wässrige Spülflüssigkeiten, die gefährliche Stoffe enthalten
Spülwässer fallen beim Abspülen der Werkstücke an, wenn diese das Prozessbad verlassen. Die Spülwässer enthalten die jeweiligen Bestandteile des Prozessbades je nach eingesetzter Spültechnik in unterschiedlichen Verdünnungen. Aufgrund dieser Verdünnungseffekte treffen in der Regel die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung auf diesen Abfall nicht zu.
Entstehen die Spülwässer im Zusammenhang mit der Verwendung cyanid- oder flusssäurehaltiger Prozessbäder können die Cyanid- bzw. Flusssäuregehalte darin zu einer Einstufung als gewässergefährdend bzw. als akut toxisch führen.
Ein Flusssäuregehalt im Spülwasser ab einem Anteil von 10 % führt zur Zuordnung zur der Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch) und ab 2,5 % bis 10 % zu der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung.
Cyanide bewirken ab einer Konzentration von 10 % die Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie H1und ab 2,5 % bis 10% zu H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung. Außerdem führen Cyanidgehalte ab 2,5 % zu Zuordnung zur Gefahrenkategorie E1 sowie ab 0,25 % bis 2,5 % als E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
11 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige Spülflüssigkeiten, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
11 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige Spülflüssigkeiten, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige Spülflüssigkeiten, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X2) | (X2) |
1 gilt für Flusssäure und Cyanide jeweils mit relevanten Konzentrationen im Abfall
2 gilt für Cyanide mit relevanten Konzentrationen im Abfall
Abfallart 11 01 13* - Abfälle aus der Entfettung, die gefährliche Stoffe enthalten
Die Entfettung der Werkstücke wird in sauren oder alkalischen Bädern durchgeführt. Dabei werden die enthaltenen Öle und Fette regelmäßig durch Ölabscheider oder Filtration aus dem Bad entfernt, so dass der Fett- und Ölgehalt im Bad gering ist und hohe Standzeiten realisiert werden können. Verbrauchte saure Entfettungsbäder enthalten z.B. verdünnte Salzsäure, Phosphorsäure, Emulgatoren, Korrosionsschutzmittel sowie freie und emulgierte Öle und Fette. Alkalische Entfettungsbäder enthalten z.B. Natriumhydroxid, Carbonate, Phosphate, Silikate, Tenside sowie freie und emulgierte Öle und Fette. Entfettungsbäder können in vergleichsweise geringen Mengen Schwermetallverbindungen aufweisen, z.B. von Nickel, Kupfer oder Zink.
Die Konzentration an Mineralölkohlenwasserstoffen und Schwermetallverbindungen führt in der Regel nicht zu einer Einstufung des Abfalls in eine Gefahrenkategorie nach Störfallverordnung. Sollte der Abfall Cyanide enthalten, kann dies zu einer Abfalleinstufung als akut toxisch und gewässergefährdend führen.
Cyanide bewirken ab einer Konzentration von 10 % die Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie H1 und ab 2,5 % bis 10% zu H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung. Außerdem führen Cyanidgehalte ab 2,5 % zu einer Zuordnung zur Gefahrenkategorie E1 sowie ab 0,25 % bis 2,5 % als E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
11 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle aus der Entfettung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
11 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle aus der Entfettung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle aus der Entfettung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 gilt für Cyanide mit relevanten Konzentrationen im Abfall
Abfallart 11 01 15* - Eluate und Schlämme aus Membransystemen oder Ionenaustauschsystemen, die gefährliche Stoffe enthalten
Umkehrosmose- und Ionenaustauschersysteme werden in Galvanikbetrieben beispielsweise zur abschließenden Abwasserbehandlung oder zur Reinigung von Spülwässern betrieben und dienen der Entfernung der gelösten Stoffe aus dem jeweiligen Wasser, z.B. der Metallionen. Bei der periodischen Regenerierung der Harze aus Ionentauschsystemen fallen Eluate und Schlämme (Regenerate) an. Eine Umkehrosmose produziert neben dem Reinwasser kontinuierlich Konzentrate der abgetrennten Stoffe. Die Schadstoffgehalte in diesen Abfällen sind hoch, z.B. ist deren Metallgehalt mit dem der verbrauchten Prozesslösungen vergleichbar. Der Abfall wird daher der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) nach der Störfall-Verordnung zugeordnet.
11 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Eluate und Schlämme aus Membransystemen oder Ionenaustauschsystemen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Eluate und Schlämme aus Membransystemen oder Ionenaustauschsystemen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Eluate und Schlämme aus Membransystemen oder Ionenaustauschsystemen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 11 01 16* - gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze
Die verbrauchten Ionenaustauscherharze aus Galvanikbetrieben sind unter anderem mit den dort eingesetzten Metallen, z.B. Kupfer, Zink und Nickel, beladen. Viele dieser Metallverbindungen sind als gewässergefährdend eingestuft. Daher werden die verbrauchten Ionenaustauscherharze entsprechend der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) nach der Störfall-Verordnung zugeordnet.
11 01 16* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 16* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 01 16* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 11 01 98* - andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
In der Praxis wird diese Abfallart genutzt, um insbesondere Konzentrate zu entsorgen, die gefährliche Stoffe wie Chrom-VI-Verbindungen, Cyanide oder Schwermetallsalze, z.B. von Kupfer, Nickel oder Zink enthalten. Unter der Annahme, dass der Abfall eine ähnliche Zusammensetzung wie die jeweiligen Konzentrate aufweist, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) nach der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Enthalten die Konzentrate Cyanide oder Chrom-VI-Verbindungen kann der Abfall zusätzlich akut toxische Eigenschaften aufweisen.
Cyanide bewirken ab einer Konzentration von 10 % die Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie H1und ab 2,5 % bis 10% zu H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung. Chrom-VI-Verbindungen sind nicht nur als gewässergefährdend, sondern ab einer Konzentration von 4 % im Abfall auch als akut toxisch in der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) zuzuordnen. Sollte der Abfall mehr als 20 % Chrom-VI-Verbindungen enthalten, ist der Abfall außerdem der Gefahrenkategorie P8 (Oxidierende Flüssigkeiten/oxidierende Feststoffe) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
11 01 98* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1,2) |
11 01 98* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | (X3) |
11 01 98* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt zusätzlich für Cyanide mit relevanten Konzentrationen im Abfall
2 gilt zusätzlich für Chrom-VI-Verbindungen ab einem Anteil von 4 %
3 gilt zusätzlich für Chrom-VI-Verbindungen ab einem Anteil von 20 %
6.11.2 Gruppe 11 02 - Abfälle aus Prozessen der Nichteisen-Hydrometallurgie
Abfallart 11 02 02* - Schlämme aus der Zink-Hydrometallurgie (einschließlich Jarosit, Goethit)
Das beim Rösten von Zinkerzen gewonnene Zinkoxid wird in Schwefelsäure gelöst und die edleren Begleitmetalle, wie z.B. Blei, Cadmium, Nickel oder Eisen werden durch Zugabe von Zinkstaub abgeschieden. Die unter anderem bei diesem Prozess anfallenden Schlämme enthalten die metallischen oder salzartig vorliegenden Begleitmetalle sowie Zink und verschiedene Eisenverbindungen. Einige Metallsulfate, z.B. von Zink, Nickel oder Cadmium, sind unter anderem als umweltgefährlich eingestuft. Außerdem werden betriebliche Abwasserreinigungsschlämme unter dieser Abfallart entsorgt.
Die Gehalte der Schwermetallverbindungen im Abfall erreichen in der Regel nicht die Konzentrationsgrenzen der Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung. Der Abfall ist daher nicht nach Anhang I der Störfall-Verordnung einzustufen.
Abfallart 11 02 05* - Abfälle aus Prozessen der Kupfer-Hydrometallurgie, die gefährliche Stoffe enthalten
Abfälle aus der Kupferraffination enthalten neben Kupferverbindungen weitere Übergangsmetall- und Schwermetallverbindungen, z.B. von Eisen, Zink, Nickel, Kobalt, Blei, Arsen und Antimon oder von Edelmetallen. Die Metalle können in unterschiedlicher Form metallisch oder salzartig, z.B. als Sulfate, vorliegen.
Insbesondere die Gehalte an Kupferverbindungen können zu einer Einstufung des Abfalls als gewässergefährdend (E1 bzw. E2) führen. Die übrigen Metallverbindungen liegen in der Regel nicht in einstufungsrelevanten Konzentrationen im Abfall vor.
Ab einem Kupfergehalt von 0,25 % bis unter 2,5 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 und ab 2,5 % E1 (Gewässergefährdend) zuzuordnen.
11 02 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle aus Prozessen der Kupfer-Hydrometallurgie, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
11 02 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle aus Prozessen der Kupfer-Hydrometallurgie, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 02 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle aus Prozessen der Kupfer-Hydrometallurgie, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 gilt für Kupferverbindungen in relevanten Konzentrationen im Abfall
Abfallart 11 02 07* - andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
Abfälle aus der hydrometallurgischen Herstellung weiterer Metalle, z.B. von Nickel und Kobalt, können unter dieser Abfallart entsorgt werden. Je nach Metall und Herstellungsverfahren können die Abfälle gewässergefährdend bzw. akut toxisch sein, da die Metalle und die entsprechenden Begleitmetalle in metallischer Form bzw. als Oxide, Hydroxide oder Salze enthalten sind.
Der Abfall wird daher den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) und H2 (Akut toxisch) nach Störfall-Verordnung zugeordnet, wenn die relevanten Konzentrationsgrenzen erreicht werden.
11 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
11 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X2) | (X2) |
1 bei Erreichen der entsprechenden Konzentrationsgrenzen für Arsenverbindungen
2 bei Erreichen der entsprechenden Konzentrationsgrenzen für Metallverbindungen
6.11.3 Gruppe 11 03 - Schlämme und Feststoffe aus Härteprozessen
Abfallart 11 03 01* - cyanidhaltige Abfälle
Zum Härten von Eisen- und auch Nichteisenmetallen werden Salzbäder aus Alkali- und Erdalkalicarbonaten und -chloriden sowie aus Alkalicyaniden und -cyanaten verwendet. Cyanidhaltiger Abfall fällt an, wenn verbrauchte Salz- und Abschreckbäder sowie Filterstäube zu entsorgen sind. Natrium- und Kaliumcyanid sind als akut toxisch und gewässergefährdend eingestuft. Auch im Abfall können die relevanten Konzentrationsgrenzen zur entsprechenden Einstufung erreicht werden.
Cyanide bewirken ab einer Konzentration von 10 % die Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie H1 und ab 2,5 % bis 10% zu H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung. Außerdem führen Cyanidgehalte ab 2,5 % zu einer Zuordnung zur Gefahrenkategorie E1 sowie ab 0,25 % bis 2,5 % als E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
11 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
cyanidhaltige Abfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
11 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
cyanidhaltige Abfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
cyanidhaltige Abfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 11 03 02* - andere Abfälle
Werden cyanidfreie Härtesalze verwendet, sind insbesondere Bariumchlorid und Natrium- oder Kaliumnitrit relevante gefährliche Bestandteile der Abfälle aus Härtereiprozessen. Die Nitrite sind u. a. akut toxisch, gewässergefährdend und oxidierend. Bariumchlorid ist u. a. akut toxisch. Diese Stoffe können in relevanten Konzentrationen im Abfall vorliegen, so dass der Abfall entsprechend einzustufen ist.
11 03 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Abfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X |
11 03 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Abfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
11 03 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Abfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
6.11.4 Gruppe 11 05 - Abfälle aus Prozessen der thermischen Verzinkung
Abfallart 11 05 03* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung
Der Abfall besteht aus Aschen und Filterstäuben, die unter anderem Zink, Eisen, Aluminium oder Blei und weitere Metalle metallisch oder als Oxid enthalten. Die Aschen und Stäube können dabei sehr feinkörnig sein.
Zinkoxid und Bleiverbindungen sind als gewässergefährdend eingestuft. Insbesondere Zinkgehalte ab 2,5 % bis unter 25 % führen zu einer Abfallzuordnung zur Gefahrenkategorie E2 und ab 25 % zu einer Zuordnung zu E1 (Gewässergefährdend) nach der Störfall-Verordnung.
11 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
11 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 11 05 04* - gebrauchte Flussmittel
Beim Verzinken wird die Oberfläche des Werkstücks im Fluxbad vorbereitet, das Flussmittel wie Zinkchlorid oder Ammoniumchlorid enthält. Das Flussmittel löst die auf dem Werkstück vorhandene Oxidschicht auf und sorgt für eine bessere Benetzung des Werkstücks mit dem Zink.
Zinkchlorid ist als gewässergefährdend eingestuft. Zinkgehalte ab 2,5 % bis unter 25 % führen zu einer Abfalleinstufung als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) und ab 25 % zu einer Abfallzuordnung zur Gefahrenkategorie E2 und ab 25 % zu einer Zuordnung zu E1 (Gewässergefährdend) nach der Störfall-Verordnung.
11 05 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte Flussmittel | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
11 05 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte Flussmittel | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
11 05 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte Flussmittel | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
6.12 Kapitel 12 - Abfälle aus Prozessen der mechanischen Formgebung sowie der physikalischen und mechanischen Oberflächenbearbeitung von Metallen und Kunststoffen
6.12.1 Gruppe 12 01 - Abfälle aus Prozessen der mechanischen Formgebung sowie der physikalischen und mechanischen Oberflächenbearbeitung von Metallen und Kunststoffen
Abfallart 12 01 06* - halogenhaltige Bearbeitungsöle auf Mineralölbasis (außer Emulsionen und Lösungen)
Verbrauchte Kühlschmierstoffe (KSS), die nicht wassermischbar sind und halogenierte Verbindungen enthalten, fallen unter diese Abfallart. Die Hauptkomponenten bestehen aus Grundölen auf Mineralölbasis. Auf die Grundöle treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Die chlorierten Verbindungen (C14 - C17) sind u. a. als Aquatic Acute 1 (H400) und als Aquatic Chronic 1 (H410) sowie den M-Faktoren 100 (akut) und 10 (chronisch) eingestuft. Sie können Konzentrationen bis zu 5 % erreichen und führen in diesen Ölen zu einer Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
12 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
halogenhaltige Bearbeitungsöle auf Mineralölbasis (außer Emulsionen und Lösungen) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
12 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
halogenhaltige Bearbeitungsöle auf Mineralölbasis (außer Emulsionen und Lösungen) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
12 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
halogenhaltige Bearbeitungsöle auf Mineralölbasis (außer Emulsionen und Lösungen) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt ab einem Gehalt an chlorierten Verbindungen (C14 - C17) von 0,25 %
Abfallart 12 01 07* - halogenfreie Bearbeitungsöle auf Mineralölbasis (außer Emulsionen und Lösungen)
Verbrauchte Kühlschmierstoffe (KSS), die nicht wassermischbar sind, fallen unter dieser Abfallart an. Die Hauptkomponenten bestehen aus Grundölen auf Mineralölbasis oder aus schweren, hydrogecrackten Erdöldestillaten. Diese Öle, deren Anteil im Allgemeinen zwischen 50 % und 90 % liegt, sind nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Verschiedene Additive, die dem Produkt zugegeben werden, um die erforderlichen Eigenschaften zu erreichen, überschreiten im Allgemeinen nicht die Konzentrationsgrenzen der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren. Dieser Abfall ist nicht den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 12 01 08* - halogenhaltige Bearbeitungsemulsionen und -lösungen
Verbrauchte wassermischbare Kühlschmierstoffe (KSS) werden unter dieser Abfallart entsorgt, wobei Konzentrate, Emulsionen und Lösungen anfallen. Konzentrate, die durch Wasserzusatz vor Ort zur gebrauchsfertigen Emulsion angerührt werden, können auch unter der Abfallschlüsselnummer 12 01 06* (Bearbeitungsöle) entsorgt werden. Emulsionen und Lösungen sind in der Regel Mischungen aus Wasser, den Grundölen und Additiven zur Verbesserung der Eigenschaften. Es können halogenierte Additive enthalten sein. Die Anteile der einzelnen Additive sind insbesondere aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen so gering, dass im Allgemeinen keine der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren aufgrund der Additive zutreffen.
Die mineralischen Grundöle sind nach keiner für die Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenklasse eingestuft. Dieser Abfall ist daher nicht den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 12 01 09* - halogenfreie Bearbeitungsemulsionen und -lösungen
Verbrauchte wassermischbare Kühlschmierstoffe (KSS) werden unter dieser Abfallart entsorgt, wobei Konzentrate, Emulsionen und Lösungen anfallen. Konzentrate, die durch Wasserzusatz vor Ort zur gebrauchsfertigen Emulsion angerührt werden, können auch unter der Abfallschlüsselnummer 12 01 07 (Bearbeitungsöle) entsorgt werden. Emulsionen und Lösungen sind in der Regel Mischungen aus Wasser, den Grundölen und Additiven zur Verbesserung der Eigenschaften. Die Anteile der einzelnen Additive sind im Wesentlichen aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen so gering, dass im Allgemeinen keine der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren aufgrund der Additive zutreffen.
Die mineralischen Grundöle sind nach keiner für die Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenklasse eingestuft. Dieser Abfall ist daher nicht den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 12 01 10* - synthetische Bearbeitungsöle
Anstelle der Mineralöle werden synthetische Öle, z.B. synthetische Ester oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, als Grundöle verwendet. Zusätze wie phosphor- und schwefelhaltige Additive reduzieren beispielsweise Reibungs- und Verschleißeffekte. Die synthetischen Öle sind in der Regel keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Dieser Abfall ist daher nicht den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 12 01 12* - gebrauchte Wachse und Fette
Wachse und Fette werden beispielsweise bei der Kaltumformung von Metallen als Schmierstoffe eingesetzt. Um die gewünschten Eigenschaften gezielt einzustellen werden verschiedene Additive zugesetzt, so dass je nach Anwendungsbereich die Zusammensetzung der Wachse und Fette stark variiert. Einige Produkte sind nicht kennzeichnungspflichtig, während andere Produkte Zusätze, z.B. Zinkoxid, enthalten. Ab einer Zinkkonzentration von 2,5 % wäre der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Entsprechend der Schadstoffkonzentrationen im Abfall werden die Konzentrationsgrenzen der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren in der Regel nicht erreicht. Dieser Abfall ist daher nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 12 01 14* - Bearbeitungsschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei der mechanischen Oberflächenbearbeitung werden mit dem Kühlschmierstoff (KSS) feine Metallspäne und Schleifmittelabrieb fortgespült. Der KSS wird filtriert und wiederverwendet. Unter dieser Abfallart wird der bei der KSS-Aufbereitung anfallende Schlamm entsorgt. Die Abfallzusammensetzung variiert abhängig vom Bearbeitungsverfahren, vom Werkstück (Metalle und Legierungsbestandteile, z.B. Nickel, Cadmium und Blei) und dem eingesetzten KSS (Öle, Additive). Durch die Metallgehalte in diesen Bearbeitungsschlämmen werden die Konzentrationsgrenzen der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren nicht erreicht. Die übrigen Abfallinhaltsstoffe, z.B. der Schleifmittelabrieb, weisen keine relevanten Gefahren auf.
Ab einem Mineralölgehalt von 25 % ist dieser Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
12 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Bearbeitungsschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
12 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Bearbeitungsschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
12 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Bearbeitungsschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 12 01 16* - Strahlmittelabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
Die eingesetzten mineralischen, metallischen oder organischen Strahlmittel besitzen keine relevanten Gefahren. Das Gefährdungspotential des Abfalls ist im Einzelfall zu beurteilen und hängt von dem abgestrahlten Material ab, das auch schon vor langer Zeit aufgebracht worden sein kann. Somit sind heutige Anwendungsverbote und -einschränkungen für bestimmte Stoffe bei der Abfallbeurteilung nicht zwingend relevant. Bei den organischen Schadstoffen sind insbesondere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und PCB (aus teer- bzw. ölhaltigen Anstrichen) sowie zinnorganische Verbindungen aus Antifouling-Farben zu beachten. Fällt der Abfall im Produktionsbereich an, sind auch Mineralölkohlenwasserstoffe, z.B. aus der Entfettung, relevant. Als anorganische Schadstoffe sind insbesondere Schwermetalle und Übergangsmetalle, z.B. Nickel, Cadmium oder Zink, und Schwermetallverbindungen, z.B. Mennige (Rostschutzanstriche) oder Farbpigmente wie Bleichromat oder Cadmiumpigmente, zu beachten. Es kann in speziellen Fällen auch eine Asbestverunreinigung bestehen. Im Allgemeinen werden die Konzentrationsgrenzen der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren nicht erreicht.
Dieser Abfall ist daher nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei speziellen Belastungen sind Einzelfallbetrachtungen durchzuführen.
Abfallart 12 01 18* - ölhaltige Metallschlämme (Schleif-, Hon- und Läppschlämme)
Die Abfallentstehung entspricht der Abfallart 12 01 14* (Bearbeitungsschlämme). Hier sind aber die Schlämme mit vergleichsweise hohen Metall- bzw. Ölgehalten zu entsorgen. Je nach eingesetztem Kühlschmierstoff können hohe Ölgehalte von bis zu 50 % auftreten. Durch die Metallgehalte in diesen Bearbeitungsschlämmen werden die Konzentrationsgrenzen der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren nicht erreicht. Ab einem Mineralölgehalt von 25 % ist dieser Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
12 01 18* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Metallschlämme (Schleif-, Hon- und Läppschlämme) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
12 01 18* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Metallschlämme (Schleif-, Hon- und Läppschlämme) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
12 01 18* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Metallschlämme (Schleif-, Hon- und Läppschlämme) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 12 01 19* - biologisch leicht abbaubare Bearbeitungsöle
Biologisch leicht abbaubare Bearbeitungsöle enthalten synthetisch hergestellte Öle, z.B. Ester oder Fettalkohole. Diese Bearbeitungsöle sind nicht universell einsetzbar, da Additive nur beschränkt zugesetzt werden können, so dass bestimmte Eigenschaften nicht einzustellen sind. Viele Additive würden die biologische Abbaubarkeit des Produkts stark reduzieren. Dieser Abfall ist in der Regel nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 12 01 20* - gebrauchte Hon- und Schleifmittel, die gefährliche Stoffe enthalten
Verbrauchte Hon- und Schleifmittel, z.B. Schleifscheiben, werden unter dieser Abfallart entsorgt. Die Schleifmittel bestehen im Allgemeinen aus einer Unterlage, z.B. Papier oder Metall, auf die kunstharz- oder keramisch gebunden die Schleifkörper angebracht sind. Als Schleifkörper werden harte und chemisch sowie thermisch stabile Stoffe wie Quarz, Korund, Diamant, Siliciumcarbid, Bornitrid oder Chrom-III-oxid verwendet. Diese Stoffe besitzen in Bezug auf die Störfall-Verordnung keine relevanten Gefahren. Die Schleifmittel können nach Gebrauch mit Kühlschmierstoffen verunreinigt sein, deren Anteil jedoch nicht die relevanten Konzentrationsgrenzen erreicht.
Dieser Abfall ist in der Regel nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
6.12.2 Gruppe 12 03 - Abfälle aus der Wasser- und Dampfentfettung (außer 11)
Abfallart 12 03 01* - wässrige Waschflüssigkeiten
Zur Entfettung von Werkstücken können in verschiedenen Verfahren, z.B. im Spritzverfahren, wässrige Reinigungsmittel eingesetzt werden. Die beste Entfettungswirkung wird mit alkalischen Mitteln erreicht. Es werden aber auch Neutralreiniger oder saure Reiniger eingesetzt. In den wässrigen Waschflüssigkeiten sammeln sich die vom Werkstück entfernten freien oder emulgierten Öle, Fette und Wachse an, die eine Zuordnung des Abfalls in die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung bewirken können.
Öle und Fette sind zum Teil als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft, was bei entsprechenden Gehalten ab 25 % auch für den Abfall gilt.
12 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige Waschflüssigkeiten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
12 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige Waschflüssigkeiten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
12 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige Waschflüssigkeiten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einen Öl-/Fettgehalt von 25 %
Abfallart 12 03 02* - Abfälle aus der Dampfentfettung
Bei der Dampfentfettung werden Lösemittel bis zum Siedepunkt erwärmt und der entstehende Lösemitteldampf an die zu reinigenden Bauteile geleitet. Am kalten Werkstück kondensiert das Lösemittel und spült die Verunreinigungen ab. Kondensat und Verunreinigung sammeln sich im Sumpf, aus dem das Lösemittel durch Erhitzen verdampft wird. Die im Siedesumpf angesammelten Verschmutzungen müssen regelmäßig entnommen und entsorgt werden. Bei den Verschmutzungen handelt es sich um Öle, Fette und Wachse und anorganische Partikel wie Rost oder Zunder. Als Lösemittel werden chlorierte Kohlenwasserstoffe, z.B. Methylenchlorid und polare Kohlenwasserstoffe wie Alkohole, Ketone und Ester, z.B. Isopropanol, Aceton oder Essigsäureethylester, eingesetzt, die dem Abfall anhaften. Öle und Fette sind zum Teil u. a. als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft, was bei entsprechenden Gehalten ab 25 % auch für den Abfall gilt. Der Abfall kann auch entzündbar sein, wenn Lösemittel mit einem Flammpunkt ≤ 60 °C zur Entfettung verwendet worden sind.
12 03 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle aus der Dampfentfettung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
12 03 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle aus der Dampfentfettung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
12 03 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle aus der Dampfentfettung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 |
1 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
2 gilt ab einen Öl-/Fettgehalt von 25 %
6.13 Kapitel 13 - Ölabfälle und Abfälle aus flüssigen Brennstoffen (außer Speiseöle und Ölabfälle, die unter Kapitel 05, 12 oder 19 fallen)
6.13.1 Gruppe 13 01 - Abfälle von Hydraulikölen
Abfallart 13 01 01* - Hydrauliköle, die PCB enthalten
Die Hauptkomponenten bestehen aus Grundölen auf Mineralölbasis. Auf die Grundöle treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Polychlorierte Biphenyle sind u. a. als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) sowie dem M-Faktor 100 (akut/chronisch) eingestuft. Bei PCB-haltigem Hydrauliköl ist damit ab einem Gehalt von 0,025 % bzw. 0,25 % die Zuordnung zur Gefahrenkategorien E2 bzw. E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zu prüfen. Bei Abfällen der Sammelkategorie 3 (PCB-Gehalt von nicht mehr als 50 mg/kg) liegt keine Zuordnung zu den Gefahrenkategorien E2 bzw. E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung vor.
13 01 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Hydrauliköle, die PCB enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Hydrauliköle, die PCB enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Hydrauliköle, die PCB enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | X2 |
1 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,25 %
2 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,025 %
Abfallart 13 01 04* - chlorierte Emulsionen
Schwer entflammbare Hydrauliköle bestehen aus einer Ölin-Wasser-Emulsion mit einem Wassergehalt von mehr als 80 %. Das Öl ist dabei ein Mineralöl oder ein Polyglykol. Wasserin-Öl-Emulsionen mit Wassergehalten von mehr als 40 % werden seltener verwendet. Auf die verwendeten Mineralöle oder Polyglykole treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Die chlorierten Verbindungen (C14 - C17) dagegen sind u. a. als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) sowie den M-Faktoren 100 (akut) und 10 (chronisch) eingestuft. Polychlorierte Biphenyle sind als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) sowie dem M-Faktor 100 (akut/chronisch) eingestuft.
Der Abfall ist ab einem Gehalt von 0,25 % an chlorierten Verbindungen (C14 - C17) der Gefahrenkategorien E1 und E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei PCB-haltigen Abfällen ist ab einem Gehalt von 0,025 % bzw. 0,25 % an PCB die Zuordnung zur Gefahrenkategorien E2 bzw. E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung gegeben.
13 01 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
chlorierte Emulsionen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
chlorierte Emulsionen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
chlorierte Emulsionen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt ab einem Gehalt an chlorierten Verbindungen (C14 - C17) bzw. PCB von 0,25 %
2 gilt ab einem Gehalt an PCB von 0,025 % bzw. ab einem Gehalt an chlorierten Verbindungen (C14 - C17) von 0,25 %
Abfallart 13 01 05* - nichtchlorierte Emulsionen
Schwer entflammbare Hydrauliköle bestehen aus einer Ölin-Wasser-Emulsion mit einem Wassergehalt von mehr als 80 %. Das Öl ist dabei ein Mineralöl oder ein Polyglykol. Wasserin-Öl-Emulsionen mit Wassergehalten von mehr als 40 % werden seltener verwendet. Auf die verwendeten Mineralöle oder Polyglykole treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu.
Abfallart 13 01 09* - chlorierte Hydrauliköle auf Mineralölbasis
Altbestände an Hydrauliköl oder schwer entflammbare Hydrauliköle für spezielle Anwendungen, z.B. im Steinkohlebergbau, können chlorierte Kohlenwasserstoffe enthalten. Weiterhin können chlorierte Flammschutzmittel wie chlorierte Phosphorsäureester, z.B. Tris(2-chlorethyl)phosphat (TCEP), das als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft ist, enthalten sein. Die chlorierten Paraffine (C14 - C17) sind u. a. als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) sowie den M-Faktoren 100 (akut) und 10 (chronisch) eingestuft. Auf die verwendeten hochraffinierten Mineralöle treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Der Abfall ist ab einem Gehalt von 0,25 % an chlorierten Paraffinen (C14 - C17) der Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
chlorierte Hydrauliköle auf Mineralölbasis | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
chlorierte Hydrauliköle auf Mineralölbasis | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
chlorierte Hydrauliköle auf Mineralölbasis | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt ab einem Gehalt an chlorierten Verbindungen (C14 - C17) von 0,25 %
Abfallart 13 01 10* - nichtchlorierte Hydrauliköle auf Mineralölbasis
Als Grundöle dieser Hydrauliköle werden mit einem Anteil von mehr als 95 % hochraffinierte Mineralöle eingesetzt, auf die keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zutreffen. Je nach Anwendungsbereich und gewünschter Eigenschaft werden mit einem Gesamtanteil von ca. 5 % verschiedene Additive zugesetzt, z.B. zur Erhöhung des Korrosionsschutzes, der Altersbeständigkeit, zur Verminderung von Fressverschleiß oder zur Verbesserung des Viskosität-Temperatur-Verhaltens. Diese Additive liegen im Produkt im Allgemeinen jeweils in Konzentrationen unterhalb der Kennzeichnungspflicht vor. Der Abfall ist in der Regel nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 13 01 11* - synthetische Hydrauliköle
Synthetische Hydrauliköle enthalten als Ölkomponente organische Flüssigkeiten wie Phosphorsäureester, Polyglykole, Fettsäureester oder synthetische aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Polyalphaolefine (PAO) sowie verschiedene Additive. Einige der synthetischen Grundöle, z.B. Triphenylphosphat, sind als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft. Der Abfall stellt in der Regel ein Gemisch aus den verschiedenen synthetischen Hydraulikölen dar, so dass er der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
13 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
synthetische Hydrauliköle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
synthetische Hydrauliköle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
synthetische Hydrauliköle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 13 01 12* - biologisch leicht abbaubare Hydrauliköle
Das Grundöl der biologisch leicht abbaubaren Öle besteht häufig aus natürlichen Estern, z.B. Rapsöl, synthetischen Estern, Polyalkylenglykolen oder Polyalphaolefinen (PAO). Außerdem sind Additive zugesetzt, um beispielsweise den Korrosions- oder Oxidationsschutz sicherzustellen. Die einzelnen Grundöle sowie die Gemische aus Grundölen und Additiven sind im Allgemeinen nicht als gefährliche Stoffe einzustufen und werden leicht abgebaut. Deshalb ist dieser Abfall in der Regel nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 13 01 13* - andere Hydrauliköle
Diese Abfallart umfasst beispielsweise Hydrauliköle unbekannter Herkunft oder Mischungen, die Hydrauliköle enthalten. Alle Öle sind im Allgemeinen halogenfrei, da ansonsten ein anderer Abfallschlüssel zu wählen ist. Die Hydrauliköle bestehen in der Regel aus hochausraffiniertem Mineralöl und/oder Syntheseöl und sind keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
6.13.2 Gruppe 13 02 - Abfälle von Maschinen-, Getriebe- und Schmierölen
Abfallart 13 02 04* - chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis
Die Öle enthalten chlorierte Kohlenwasserstoffe, z.B. Chlorparaffine. Weiterhin können chlorierte Flammschutzmittel wie chlorierte Phosphorsäureester, z.B. Tris(2-chlorethyl)phosphat (TCEP), das als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft ist, vorliegen. Die chlorierten Paraffine (C14 - C17) sind als gewässergefährdend mit Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) sowie den M-Faktoren 100 (akut) und 10 (chronisch) eingestuft. Für die verwendeten hochraffinierten Mineralöle treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Der Abfall ist ab einem Gehalt von 0,25 % an chlorierten Paraffinen (C14 - C17) der Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 02 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 02 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 02 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt ab einem Gehalt an chlorierten Verbindungen (C14 - C17) von 0,25 %
Abfallart 13 02 05* - nichtchlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis
Die Grundöle bestehen je nach Anwendungsbereich aus verschiedenen hochraffinierten Mineralölen und liegen mit Anteilen von ca. 90 % - 99 % im Produkt vor. Für die verwendeten hochraffinierten Mineralöle treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Verschiedenartige Additive verleihen dem Öl die gewünschten Eigenschaften und verbessern beispielsweise den Korrosionsschutz oder die Viskosität bei niedrigen Temperaturen. Die Additive liegen in den Produkten im Allgemeinen jeweils in Mengen unterhalb der relevanten Konzentrationsgrenzen zur Einstufung vor. Dieser Abfall ist daher nicht den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 13 02 06* - synthetische Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle
Als Basisöle werden synthetisch hergestellte Stoffe wie Polyalphaolefine (PAO) und Ester (Dicarbonsäureester und Polyolester) eingesetzt. Verschiedene Additive mit Gesamtanteilen bis zu 30 % am Produkt sorgen für spezielle Eigenschaften, die auf die jeweiligen Anwendungsgebiete abgestimmt sind. Der vergleichsweise hohe Anteil an Additiven, z.B. Antioxidantien wie N-Phenyl-1-naphthylamin, das als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft ist, kann zu einer Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorien E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung führen.
13 02 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
synthetische Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 02 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
synthetische Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 02 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
synthetische Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 wenn gewässergefährdende Additive vorhanden sind
Abfallart 13 02 07* - biologisch leicht abbaubare Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle
Das Grundöl der biologisch leicht abbaubaren Öle besteht häufig aus natürlichen Estern, z.B. Rapsöl, synthetischen Estern, Polyalkylenglykolen oder Polyalphaolefinen (PAO). Außerdem sind Additive zugesetzt, um beispielsweise den Korrosions- oder Oxidationsschutz sicherzustellen. Auf die einzelnen Grundöle sowie die Gemische (Grundöle und Additive) trifft im Allgemeinen keine der Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Soweit Additive einer Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen sind, ist eine Einstufung des Abfalls zu prüfen.
Abfallart 13 02 08* - andere Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle
Diese Abfallart umfasst beispielsweise Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle unbekannter Herkunft oder Mischungen mit anderen Ölsorten. Alle Öle sind im Allgemeinen halogenfrei, da ansonsten ein anderer Abfallschlüssel zu wählen wäre. Auf die enthaltenen Mineralöle trifft im Allgemeinen keine Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zu.
6.13.3 Gruppe 13 03 - Abfälle von Isolier- und Wärmeübertragungsölen
Abfallart 13 03 01* - Isolier- und Wärmeübertragungsöle, die PCB enthalten
Die Hauptkomponenten bestehen aus Grundölen auf Mineralölbasis. Auf die Grundöle treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Polychlorierte Biphenyle sind als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) sowie dem M-Faktor 100 (akut/chronisch) eingestuft. Bei PCB-haltigen Ölen trifft damit ab einem Gehalt von 0,025 % bzw. 0,25 % die Zuordnung zu den Gefahrenkategorien E2 bzw. E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zu. Der Flammpunkt von Isolierölen liegt meist oberhalb von 130 °C und weitere mögliche Nebenbestandteile wie chlorierte Benzole oder Paraffine bzw. Zersetzungsprodukte wie Dioxine und Furane treten in der Regel nicht in gefahrenrelevanten Mengen auf.
Bei Abfällen der Sammelkategorie 3 (PCB-Gehalt von nicht mehr als 50 mg/kg) liegt keine Zuordnung zu den Gefahrenkategorien E2 bzw. E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung vor.
13 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Isolier- und Wärmeübertragungsöle, die PCB enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Isolier- und Wärmeübertragungsöle, die PCB enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 03 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Isolier- und Wärmeübertragungsöle, die PCB enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X2) |
1 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,25 %
2 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,025 %
Abfallart 13 03 06* - chlorierte Isolier- und Wärmeübertragungsöle auf Mineralölbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 13 03 01* fallen
Im Allgemeinen werden den Isolier- und Wärmeübertragungsölen heute keine chlorierten Kohlenwasserstoffe mehr zugesetzt. In Altbeständen sind jedoch immer noch chlorhaltige Öle zu erwarten, die z.B. Trichlorbenzole mit Anteilen von ca. 10 % - 20 % enthalten können. Beispielsweise ist 1,2,3-Trichlorbenzol als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft. Die chlorierten Paraffine (C14 - C17) sind als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) sowie den M-Faktoren 100 (akut) und 10 (chronisch) eingestuft. Insgesamt betrachtet führen die chlorierten Verbindungen in diesen Ölen zur Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
13 03 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
chlorierte Isolier- und Wärmeübertragungsöle auf Mineralölbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 13 03 01* fallen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 03 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
chlorierte Isolier- und Wärmeübertragungsöle auf Mineralölbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 13 03 01* fallen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 03 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
chlorierte Isolier- und Wärmeübertragungsöle auf Mineralölbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 13 03 01* fallen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt ab einem Gehalt an chlorierten Verbindungen (C14 - C17) von 0,25 %
Abfallart 13 03 07* - nichtchlorierte Isolier- und Wärmeübertragungsöle auf Mineralölbasis
Die Produkte enthalten mit Anteilen von über 90 % hochraffinierte Mineralöle meist mit Kohlenstoffketten im C15 bis C30-Bereich. Auf die verwendeten hochraffinierten Mineralöle treffen keine Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zu. Verschiedene Additive liegen in der Regel in Konzentrationen jeweils unterhalb der Einstufungspflicht vor. Somit ist dieser Abfall keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 13 03 08* - synthetische Isolier- und Wärmeübertragungsöle
Je nach Anwendungsbereich können organische Flüssigkeiten, z.B. Dibenzyltoluole oder Dimethyldiphenylether, oder synthetische aliphatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Polyalphaolefine (PAO), als Wärmeträger- bzw. Isolieröl eingesetzt werden. Dimethyldiphenylether ist als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft, während Dibenzyltoluole als Aquatic Chronic 4 (H413) eingestuft sind.
Der Abfall ist ab einem Dimethyldiphenylether-Gehalt von 2,5 % der Gefahrenkategorien E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
synthetische Isolier- und Wärmeübertragungsöle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
synthetische Isolier- und Wärmeübertragungsöle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
synthetische Isolier- und Wärmeübertragungsöle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 ab einen Dimethyldiphenylether-Gehalt von 2,5 %
Abfallart 13 03 09* - biologisch leicht abbaubare Isolier- und Wärmeübertragungsöle
Das Grundöl der biologisch leicht abbaubaren Öle besteht häufig aus natürlichen Estern, z.B. Rapsöl, oder synthetischen Estern, Polyalkylenglykolen oder Polyalphaolefinen (PAO). Außerdem sind Additive zugesetzt, um beispielsweise den Korrosions- oder Oxidationsschutz sicherzustellen. Auf die einzelnen Grundöle sowie die Gemische (Grundöle und Additive) treffen im Allgemeinen keine der Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zu.
Abfallart 13 03 10* - andere Isolier- und Wärmeübertragungsöle
Diese Abfallart umfasst beispielsweise Isolier- und Wärmeübertragungsöle unbekannter Herkunft oder Mischungen mit anderen Ölsorten. Alle Öle sind im Allgemeinen halogenfrei, da ansonsten ein anderer Abfallschlüssel zu wählen wäre. Auf die enthaltenen Mineralöle trifft im Allgemeinen keine Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zu.
6.13.4 Gruppe 13 04 - Bilgenöle
Abfallart 13 04 01* - Bilgenöle aus der Binnenschifffahrt
Im tiefsten Schiffsteil, der Bilge, sammelt sich Wasser, das mit Treibstoffen, Ölen und Fetten verunreinigt ist. Der Ölanteil der Bilgenöle beträgt ca. 5 % - 15 %. Die im Schiffsbereich eingesetzten Treibstoffe sind Schweröle, die als Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft sind. Auf die Schmieröle und Fette treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Der Abfall ist ab einem Schweröl-Gehalt von 2,5 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) bzw. ab 25 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Bilgenöle aus der Binnenschifffahrt | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Bilgenöle aus der Binnenschifffahrt | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Bilgenöle aus der Binnenschifffahrt | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt ab einem Schweröl-Gehalt von 25 %
2 gilt ab einem Schweröl-Gehalt von 2,5 %
Abfallart 13 04 02* - Bilgenöle aus Molenablaufkanälen
Abwässer, die im Bereich der Mole aufgefangen und abgeleitet werden, können sich in Herkunft, Art und Zusammensetzung von Bilgenölen aus Schiffen erheblich unterscheiden und hängen unter anderem auch von den Gütern ab, die jeweils verladen werden.
Aufgrund des Ölgehaltes sind die Bilgenöle in der Regel als gewässergefährden einzustufen. Im Einzelfall kann in Abhängigkeit von den Ladegütern an der Mole auch eine weitergehende Einstufung des Abfalls erforderlich werden.
Der Abfall ist ab einem Schweröl-Gehalt von 2,5 % bzw. ab einem Mineralöl-Gehalt von 25 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) bzw. ab 25 % Schweröl-Gehalt der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Bilgenöle aus Molenablaufkanälen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Bilgenöle aus Molenablaufkanälen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Bilgenöle aus Molenablaufkanälen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt ab einem Schweröl-Gehalt von 25 %
2 gilt ab einem Schweröl-Gehalt von 2,5 % oder ab einem Mineralöl-Gehalt von 25 %.
Abfallart 13 04 03* - Bilgenöle aus der übrigen Schifffahrt
Im tiefsten Schiffsteil, der Bilge, sammelt sich Wasser, das mit Treibstoffen, Ölen und Fetten verunreinigt ist. Der Ölanteil der Bilgenöle beträgt ca. 5 % - 15 %. Die im Schiffsbereich eingesetzten Treibstoffe sind Schweröle, die als Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft sind. Auf die Schmieröle und Fette treffen keine Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zu. Der Abfall ist ab einem Schweröl-Gehalt von 2,5 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) bzw. ab einem Schweröl-Gehalt von 25 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Bilgenöle aus der übrigen Schifffahrt | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Bilgenöle aus der übrigen Schifffahrt | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Bilgenöle aus der übrigen Schifffahrt | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt ab einem Schweröl-Gehalt von 25 %
2 gilt ab einem Schweröl-Gehalt von 2,5 %
6.13.5 Gruppe 13 05 - Inhalte von Öl-/Wasserabscheidern
Abfallart 13 05 01* - feste Abfälle aus Sandfanganlagen und Öl-/Wasserabscheidern
Die Anlagen reinigen Oberflächenwässer, die mineralölverunreinigt sind und beispielsweise im Kraftfahrzeuggewerbe, bei Tankstellen, Waschanlagen oder beim Lagern und Umschlagen ölhaltiger Produkte entstehen. Entsprechend können z.B. Treibstoffe, Altöle, Fette und Schmierstoffe, Hydrauliköle, Frostschutzmittel sowie Reinigungsmittel und Tenside im Abwasser enthalten sein. Im Sandfang, der dem Abscheider vorgelagert ist, werden die im Abwasser enthaltenen Feststoffe größtenteils zurückgehalten. Bei der regelmäßigen Reinigung der Sandfänge wird die Feststoffphase entnommen und entsorgt. Es handelt sich überwiegend um mineralisches Material (Sand) mit Ölgehalten von 2 % - 20 %. Die relevanten gefährlichen Eigenschaften des Abfalls werden durch Mineralöle bestimmt. Ab einem Mineralölgehalt von 25 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 05 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus Sandfanganlagen und Öl-/Wasserabscheidern | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 05 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus Sandfanganlagen und Öl-/Wasserabscheidern | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 05 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus Sandfanganlagen und Öl-/Wasserabscheidern | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 13 05 02* - Schlämme aus Öl-/Wasserabscheidern
Das im Sandfang vorgereinigte Abwasser enthält neben Ölen noch feinkörnige Feststoffanteile, die sich als Schlamm im nachgeschalteten Abscheider absetzen. Bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten fällt dieser ölhaltige Schlamm zur Entsorgung an. Der Ölgehalt variiert stark und liegt in der Regel unterhalb von 10 %. Die relevanten gefährlichen Eigenschaften des Abfalls werden durch Mineralöle bestimmt. Ab einem Mineralölgehalt von 25 % wäre der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Im Allgemeinen unterliegt dieser Abfall nicht der Störfall-Verordnung.
Abfallart 13 05 03* - Schlämme aus Einlaufschächten
Einlaufschächte befinden sich meist an Straßen oder Verkehrsflächen und führen das Abwasser zur Reinigungsanlage. Grobstoffe werden in einfachen Fangkörben zurückgehalten und fallen bei Reinigungsarbeiten als Abfall an, wie auch die überwiegend mineralischen Feststoffe, die sich am Schachtboden ansammeln. Wenn Schlammfänge ohne nachgeschalteten Ölabscheider arbeiten, werden die dort anfallenden Abfälle häufig ebenfalls unter dieser Abfallart entsorgt. Der Ölgehalt liegt in der Regel unterhalb von 10 %. Die relevanten gefährlichen Eigenschaften des Abfalls werden durch Mineralöle bestimmt. Ab einem Mineralölgehalt von 25 % wäre der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Im Allgemeinen unterliegt dieser Abfall nicht der Störfall-Verordnung.
Bei Einlaufschächten der Straßenentwässerung sind die Ölgehalte der abgeschiedenen Feststoffe sehr gering, so dass auch diese Abfälle nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen sind.
Abfallart 13 05 06* - Öle aus Öl-/Wasserabscheidern
Wird die schwimmende Ölphase aus Öl-/Wasserabscheidern separat entfernt und entsorgt, fallen Öl-Wasser-Gemische mit einem Ölanteil von ca. 50 % - 90 % an. Die relevanten gefährlichen Eigenschaften des Abfalls werden durch Mineralöle bestimmt. Der Abfall ist der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Öle aus Öl-/Wasserabscheidern | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Öle aus Öl-/Wasserabscheidern | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Öle aus Öl-/Wasserabscheidern | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 13 05 07* - öliges Wasser aus Öl-/Wasserabscheidern
Die separat entsorgte Wasserphase aus Öl-/Wasserabscheidern fällt unter diese Abfallart. Gemäß Anhang 49 der Abwasserverordnung (Mineralölhaltiges Abwasser) darf der Ölgehalt des Abwassers vor der Einleitung bei maximal ca. 0,002 % liegen. Ist die Funktion des Abscheiders gestört (Havarie) oder enthält das Wasser stabile Emulsionen, wird der Einleitungsgrenzwert nicht mehr eingehalten und das Wasser ist zu entsorgen. Wird bei der Reinigung des Abscheiders die Ölphase zusammen mit der Wasserphase entnommen, fällt dieser Abfall ebenfalls an. Dabei können Ölgehalte von mehreren Prozent im Abfall auftreten. Die relevanten gefährlichen Eigenschaften des Abfalls werden durch Mineralöle bestimmt. Ab einem Mineralölgehalt von 25 % wäre der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Im Allgemeinen unterliegt dieser Abfall nicht der Störfall-Verordnung.
Abfallart 13 05 08* - Abfallgemische aus Sandfanganlagen und Öl-/Wasserabscheidern
Werden Schlamm und ölhaltige Wasserphase aus dem Sandfang bzw. Schlamm, Wasser- und Ölphase aus dem Öl-/Wasserabscheider gemeinsam erfasst und entsorgt, fällt ein Gemisch aus mineralischen Feststoffen, Wasser und Mineralölen an. Die Zusammensetzung des Gemischs variiert stark und der Ölgehalt liegt im Allgemeinen bei unter 10 %. Die relevanten gefährlichen Eigenschaften des Abfalls werden durch Mineralöle bestimmt. Ab einem Mineralölgehalt von 25 % wäre der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Im Allgemeinen unterliegt dieser Abfall nicht der Störfall-Verordnung.
6.13.6 Gruppe 13 07 - Abfälle aus flüssigen Brennstoffen
Abfallart 13 07 01* - Heizöl und Diesel
Nicht mehr verwendungsfähige Heizöle, Diesel und Kerosin werden unter dieser Abfallart entsorgt. Heizöl und Diesel sind als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft. Diesel und Kerosin sind außerdem endzündbare Flüssigkeiten mit der Einstufung Flam. Liq. 3 (H226). Der Abfall ist den Gefahrenkategorien P5c (Entzündbare Flüssigkeiten) und E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 07 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Heizöl und Diesel | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 07 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Heizöl und Diesel | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
13 07 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Heizöl und Diesel | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 13 07 02* - Benzin
Unter diesen Abfall fällt nicht mehr verwendungsfähiges Benzin, das als Aquatic Chronic 2 (H411) und als Flam. Liq. 1 (H224) eingestuft ist. Der Abfall ist den Gefahrenkategorien P5a (Entzündbare Flüssigkeiten) und E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
13 07 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Benzin | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 07 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Benzin | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
13 07 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Benzin | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 13 07 03* - andere Brennstoffe (einschließlich Gemische)
Andere Brennstoffe als Benzine, Heizöl, Diesel und Kerosine können Schweröle sein, die z.B. als Treibstoff für Schiffsmotoren oder in Kraftwerken eingesetzt werden. Nicht mehr verwendungsfähige Brennstoffe können unter dieser Abfallart entsorgt werden. Der Abfall wird aufgrund der Erdölfraktionen "Heavy fuel oil components" der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) bzw. für die Erdölfraktion "Vacuum gas oils" der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet,
13 07 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 07 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 07 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
6.13.7 Gruppe 13 08 - Ölabfälle a.n.g.
Abfallart 13 08 01* - Schlämme oder Emulsionen aus Entsalzern
Zur Entsalzung von Ölen wird Wasser zugegeben und anschließend stark vermischt, so dass sich die wasserlöslichen Salze in der Wasserphase anreichern, die vom Öl getrennt wird. Als weitere Phase bildet sich eine Emulsion zwischen der Wasser- und der Ölphase, die in der Regel in der Anlage verbleibt, aber in bestimmten Abständen entfernt und entsorgt wird. Die Schlämme bzw. Emulsionen aus Entsalzern können bis zu 50 % Öle und Fette enthalten. Verschiedene mineralische Öle sind als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft, so dass dieser Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet wird.
13 08 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme oder Emulsionen aus Entsalzern | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 08 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme oder Emulsionen aus Entsalzern | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 08 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme oder Emulsionen aus Entsalzern | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 13 08 02* - andere Emulsionen
Es kann sich um Ölin-Wasser-Emulsionen mit Ölanteilen bis zu 20 % bzw. um Wasserin-Öl-Emulsionen mit Ölanteilen bis zu 60 % handeln. Verschiedene mineralische Öle sind als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft, so dass dieser Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet wird.
13 08 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Emulsionen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 08 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Emulsionen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 08 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Emulsionen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
Abfallart 13 08 99* - Abfälle a. n. g.
In der Praxis wird diese Abfallart genutzt, um Öl-Wasser-Gemische und ölhaltige Schlämme zu entsorgen, die aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen kommen können. Die Ölphase dieser Gemische variiert stark und kann über 50 % liegen. Verschiedene mineralische Öle sind als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft, so dass dieser Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet wird.
13 08 99* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle a. n. g. | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
13 08 99* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle a. n. g. | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
13 08 99* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle a. n. g. | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölgehalt von 25 %
6.14 Kapitel 14 - Abfälle aus organischen Lösemitteln, Kühlmitteln und Treibgasen (außer Abfälle, die unter Kapitel 07 oder 08 fallen)
6.14.1 Gruppe 14 06 - Abfälle aus organischen Lösemitteln, Kühlmitteln sowie Schaum- und Aerosoltreibgasen
Abfallart 14 06 01* - Fluorchlorkohlenwasserstoffe, HFCKW, HFKW
In der Regel dürfen Fluorchlorkohlenwasserstoffe heute in der EU nicht mehr produziert, in Verkehr gebracht oder verwendet werden. Teil- und vollhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (HFCKW) wurden unter anderem als Kühlmittel in Kühlgeräten eingesetzt und können daher heute noch als Abfall anfallen. HFCKW weisen meist nicht die nach der Störfall-Verordnung maßgeblichen Gefahren auf, jedoch sind einige dieser Verbindungen als Flam. Gas 1 mit H220 eingestuft.
14 06 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Fluorchlorkohlenwasserstoffe, HFCKW, HFKW | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
14 06 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Fluorchlorkohlenwasserstoffe, HFCKW, HFKW | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
14 06 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Fluorchlorkohlenwasserstoffe, HFCKW, HFKW | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt nur bei bestimmten entzündbaren HFCKW
Abfallart 14 06 02* - andere halogenierte Lösemittel und Lösemittelgemische
Diese flüssigen Lösemittel und Lösemittelgemische stammen z.B. aus den Bereichen Entsorgung, Chemie oder Metallverarbeitung. Beispielsweise werden unter dieser Abfallart Kaltreiniger und Entlackungsmittel entsorgt, die chlorierte Lösemittel wie Tetrachlorethen (Per) enthalten. Per ist als Aquatic Chronic 2 (H411) eingestuft. Einige chlorierte Lösemittel, z.B. Dichlorbenzole, sind als Aquatic Acute 1 (H400) und Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft. Auch das als Acute Tox. 3 (H331) eingestufte Tetrachlormethan (Tetra) oder das als Acute Tox. 1, H310 eingestufte 1,1,2,2-Tetrachlorethan kann unter dieser Abfallart entsorgt werden. Häufig liegt der Flammpunkt der Lösemittelgemische zwischen 0 °C und 21 °C, so dass sie als Flam. Liq. 2 (H225) einzustufen sind.
14 06 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere halogenierte Lösemittel und Lösemittelgemische | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
14 06 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere halogenierte Lösemittel und Lösemittelgemische | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X3 |
14 06 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere halogenierte Lösemittel und Lösemittelgemische | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einem Tetrachlorethangehalt von 10 %
2 gilt ab einem Tetrachlorethangehalt von 2 %
3 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
Abfallart 14 06 03* - andere Lösemittel und Lösemittelgemische
Der flüssige Abfall fällt z.B. in den Bereichen Entsorgung, Chemie, Metallverarbeitung, Lackierung, Druckerei oder Möbelherstellung an. Beispielsweise handelt es sich um halogenfreie Entlackungs- und Entfettungsmittel oder Verdünner. Der Abfall kann durch die enthaltenen Lösemittel akut toxisch und gewässergefährdend sein. Die Einstufung als akut toxisch ergibt sich insbesondere durch Methanol. Viele Lösemittel sind als Aquatic Chronic 2 (H411) und einige Lösemittel als Aquatic Chronic 1 (H410) bzw. Aquatic Acute 1 (H400) eingestuft. Die Lösemittel können auch entzündbar sein. Der Abfall kann damit, je nach Lösemittel, den Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) und H3 (spezifische Zielorgan-Toxizität), P5c (Entzündbare Flüssigkeiten) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet werden.
14 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Lösemittel und Lösemittelgemische | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
14 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Lösemittel und Lösemittelgemische | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X3 |
14 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Lösemittel und Lösemittelgemische | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X4 | X |
1 gilt insbesondere ab einem Methanolgehalt von 28 %
2 gilt insbesondere ab einem Methanolgehalt von 10 %
3 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
4 gilt ab einem Gehalt von 25 % an Lösemitteln, die als Aquatic Acute 1 oder Aquatic Chronic 1 eingestuft sind
Abfallart 14 06 04* - Schlämme oder feste Abfälle, die halogenierte Lösemittel enthalten
Schlammförmig anfallende halogenierte Lösemittel sind analog zu den flüssigen Lösemittelgemischen (siehe Abfallschlüssel 14 06 02*) als akut toxisch, entzündbar und gewässergefährdend zu bewerten. Aufgrund der Abfallkonsistenz werden die physikalischen Gefahren hier als geringer eingeschätzt. Der Abfall kann damit, je nach Lösemittel, den Gefahrenkategorien H1 bzw. H2 (Akut toxisch), P5c (Entzündbare Flüssigkeiten) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet werden.
14 06 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme oder feste Abfälle, die halogenierte Lösemittel enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
14 06 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme oder feste Abfälle, die halogenierte Lösemittel enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X3 |
14 06 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme oder feste Abfälle, die halogenierte Lösemittel enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt insbesondere ab einem Tetrachlorethangehalt von 10 %
2 gilt insbesondere ab einem Tetrachlorethangehalt von 2 %
3 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
Abfallart 14 06 05* - Schlämme oder feste Abfälle, die andere Lösemittel enthalten
Schlammförmig anfallende nicht halogenierte Lösemittel sind analog zu den flüssigen Lösemittelgemischen (siehe Abfallart 14 06 03*) als akut toxisch, Zielorgan toxisch, entzündbar und gewässergefährdend zu bewerten. Aufgrund der Abfallkonsistenz werden die physikalischen Gefahren hier als geringer eingeschätzt. Der Abfall kann damit, je nach Lösemittel, den Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) und H3 (spezifische Zielorgan-Toxizität), P5c (Entzündbare Flüssigkeiten) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet werden.
14 06 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme oder feste Abfälle, die andere Lösemittel enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
14 06 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme oder feste Abfälle, die andere Lösemittel enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X3 |
14 06 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme oder feste Abfälle, die andere Lösemittel enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X4 | X |
1 gilt insbesondere ab einem Methanolgehalt von 28 %
2 gilt insbesondere ab einem Methanolgehalt von 10 %
3 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
4 gilt ab einen Gehalt von 25 % an Lösemitteln, die als Aquatic Acute 1 oder Aquatic Chronic 1 eingestuft sind
6.15 Kapitel 15 - Verpackungsabfall, Aufsaugmassen, Wischtücher, Filtermaterialien und Schutzkleidung (a.n.g).
6.15.1 Gruppe 15 01 - Verpackungen (einschließlich getrennt gesammelter kommunaler Verpackungsabfälle)
Abfallart 15 01 10* - Verpackungen, die Rückstände gefährlicher Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
Bei diesem Abfallschlüssel ist auf die in Verpackungen/Behältnissen vorhandenen Inhaltsstoffe abzustellen bzw. auf die Stoffe, die die Verpackungen verunreinigen. Es ist zwischen restentleerten Verpackungen, nicht restentleerten Verpackungen und vermischten Verpackungen zu unterscheiden.
Restentleerte Verpackungen
Unter Restentleerung versteht man die ordnungsgemäße Entleerung, das heißt pinselrein, spachtelrein, tropffrei bzw. rieselfrei, bis auf unvermeidbare Rückstände von Füllgütern.
Unter Restentleerung ist jedoch keine weitere Reinigung zu verstehen.
Bei restentleerten Verpackungen werden daher in der Regel die für die Einstufung nach der CLP-Verordnung notwendigen Konzentrationen nicht erreicht. Deshalb sind restentleerte Verpackungen in der Regel nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei restentleerten Verpackungen von Stoffen, die als Aquatic Chronic 1 (H410) eingestuft sind, ist im Einzelfall eine Zuordnung zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zu prüfen.
Nicht restentleerte Verpackungen:
Sollte der Abfall überwiegend aus nicht restentleerten bzw. vollständig gefüllten Verpackungen bestehen, so ist der Abfall entsprechend dieser Inhaltsstoffe einzustufen. Die abfallbestimmenden Komponenten sind dann die Inhaltsstoffe, so dass solche Abfälle ggf. auch anderen jeweils einschlägigen Abfallschlüsseln, z.B. aus der AVV-Gruppe 16 03 (Fehlchargen und ungebrauchte Erzeugnisse) zuzuordnen sind.
Gemischte Verpackungen:
Sollte der Abfall neben restentleerten Verpackungen auch nicht restentleerte bzw. gefüllte Verpackungen enthalten, ist im Einzelfall zu prüfen, ob der Abfall den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen ist. Maßgebend sind dabei die Einstufungen der betreffenden Inhaltsstoffe der nicht restentleerten bzw. gefüllten Verpackungen (siehe auch CLP-Kennzeichnung auf diesen Verpackungen).
15 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Verpackungen, die Rückstände gefährlicher Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) | (X1) | (X1) | (X1) | (X1) |
15 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Verpackungen, die Rückstände gefährlicher Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) | (X1) | (X1) | (X1) | (X1) | (X1) |
15 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Verpackungen, die Rückstände gefährlicher Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1, 2) | (X1) | (X1) | (X1) |
1 ist im Einzelfall anhand der jeweiligen Inhaltsstoffe zu prüfen, wenn Verpackungsabfälle nicht restentleerte bzw. volle Verpackungen enthalten.
2 ist bei restentleerten Verpackungen zu prüfen, wenn Stoffe oder Gemische enthalten waren, die als Aquatic Chronic 1 eingestuft sind
Abfallart 15 01 11* - Verpackungen aus Metall, die eine gefährliche feste poröse Matrix (z.B. Asbest) enthalten, einschließlich geleerter Druckbehältnisse
In der Praxis werden im Wesentlichen Acetylengasflaschen unter diesem Abfallschlüssel entsorgt. Zur Stabilisierung des Acetylens wird das Gas gelöst in Aceton oder Dimethylformamid in einer porösen Masse in der Druckgasflasche aufbewahrt. In vor 1994 gefertigten Druckgasflaschen enthält diese poröse Masse ca. 10 % Asbest.
Die Einstufung für Asbest (Carc. 1A mit H350 und STOT RE 1 mit H372) entspricht keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung. Das Lösemittel Aceton ist als Flam. Liq. 2 (H225) eingestuft.
15 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Verpackungen aus Metall, die eine gefährliche feste poröse Matrix (z.B. Asbest) enthalten, einschließlich geleerter Druckbehältnisse | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
15 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Verpackungen aus Metall, die eine gefährliche feste poröse Matrix (z.B. Asbest) enthalten, einschließlich geleerter Druckbehältnisse | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
15 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Verpackungen aus Metall, die eine gefährliche feste poröse Matrix (z.B. Asbest) enthalten, einschließlich geleerter Druckbehältnisse | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt bei Acetylengasflaschen mit Aceton als Lösungsmittel
6.15.2 Gruppe 15 02 - Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung
Abfallart 15 02 02* - Aufsaug- u. Filtermaterialen (einschließlich Ölfilter a.n.g.), Wischtücher und Schutzkleidung, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
Bei diesen festen Abfällen könnten feste und flüssige gefährliche Stoffe enthalten sein, die fast allen Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zugeordnet werden können, wobei gasförmige Stoffe auszuschließen sind. Damit sind die folgenden Einstufungen einschlägig. Schutzkleidung ist in der Regel so gestaltet, dass gefährliche Stoffe abgewiesen und nicht aufgesaugt werden. Bei Schutzkleidung wird daher mit einem Gehalt von 0,5 % des gefährlichen Stoffes gerechnet.
15 02 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Aufsaug- u. Filtermaterialen (einschließlich Ölfilter a.n.g.), Wischtücher und Schutzkleidung, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 |
15 02 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Aufsaug- u. Filtermaterialen (einschließlich Ölfilter a.n.g.), Wischtücher und Schutzkleidung, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 |
15 02 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Aufsaug- u. Filtermaterialen (einschließlich Ölfilter a.n.g.), Wischtücher und Schutzkleidung, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
1 Eine konkrete Einstufung ist im Einzelfall durchzuführen, wobei bei Schutzkleidung der Gehalt an gefährlichen Stoffen mit 0,5 % berechnet wird.
6.16 Kapitel 16 - Abfälle, die nicht anderswo im Verzeichnis aufgeführt sind
6.16.1 Gruppe 16 01 - Altfahrzeuge verschiedener Verkehrsträger (einschließlich mobiler Maschinen) und Abfälle aus der Demontage von Altfahrzeugen sowie der Fahrzeugwartung (außer 13, 14, 16 06 und 16 08)
Abfallart 16 01 04* - Altfahrzeuge
Altfahrzeuge, die nicht gemäß Altfahrzeugverordnung vorbehandelt wurden, fallen unter diese Abfallart. Dementsprechend kann das Altfahrzeug sämtliche Betriebsflüssigkeiten und gefährlichen Bauteile enthalten, die unter anderem in den AVV-Gruppen 16 01 und 16 06 genannt werden. Aufgrund des hohen Gesamtgewichtes eines Kraftfahrzeugs (PKW: ca. 1.000 - 2.500 kg) ist nicht davon auszugehen, dass die Konzentrationsgrenzen zur Einstufung der nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren erreicht werden. Altfahrzeuge sind daher nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 16 01 07* - Ölfilter
In Ölfiltern aus Kraftfahrzeugen reichern sich Partikel wie thermische Zersetzungsprodukte, Metallabrieb und Schmutz an. Beim Wechsel wird der Filter zusammen mit dem darin enthaltenen Öl entfernt. Dauerfilter bestehen aus einem Druckguss- oder Kunststoffgehäuse, das bei der Wartung geöffnet wird, um den Filtereinsatz auszutauschen. Der Ölgehalt im Filter beträgt ca. 20 % bis 35 %. Die mineralischen Grundöle fallen aufgrund ihrer Einstufung nicht in die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung.
Abfallart 16 01 08* - quecksilberhaltige Bauteile
In Kraftfahrzeugen wurde in der Vergangenheit Quecksilber je nach Hersteller in Beleuchtungsschaltern, Air-Bag-Sensoren und ABS-Systemen eingebaut. Je nach Bauart kann ein Schalter bis zu 90 % Quecksilber enthalten. Aktuell wird Quecksilber noch in Spuren in Leuchtmitteln (HID-Lampen) eingesetzt. Das Element Quecksilber ist u. a. als Acute Tox. 1 mit H330 (inhalativ) sowie als Aquatic Acute 1 mit H 400 (M = 100) und Aquatic Chronic 1 mit H410 (M = 100) eingestuft.
16 01 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Quecksilberhaltige Bauteile | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
16 01 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Quecksilberhaltige Bauteile | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 01 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Quecksilberhaltige Bauteile | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X3 | X4 |
1 ab einem Quecksilber-Gehalt von 10 %
2 ab einem Quecksilber-Gehalt von 0,4 %
3 ab einem Quecksilber-Gehalt von 0,25 %
4 ab einem Quecksilber-Gehalt von 0,025 %
Abfallart 16 01 09* - Bauteile, die PCB enthalten
PCB-haltige Bauteile aus Kraftfahrzeugen können beispielsweise Kondensatoren sein. Der PCB-Gehalt der Bauteile wird auf die darin enthaltene PCB-Mengen in Bezug auf das Gesamtgewicht des Abfalls berechnet.
Die Abfälle sind ab einem PCB-Gehalt von 2,5 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) bzw. ab einem PCB-Gehalt von 0,25 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Bauteile, die PCB enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Bauteile, die PCB enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 01 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Bauteile, die PCB enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1, 3 | X2, 3 |
1 gilt ab einem PCB-Gehalt von 2,5 %
2 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,25 %
3 Das in den Normen DIN EN 12766-1 und DIN EN 12766-2 festgelegte Berechnungsverfahren ist anzuwenden, wobei nach Berechnungs-Variante B die Summe der Massengehalte von sechs genannten PCB-Congeneren (PCB28, PCB52, PCB101, PCB138, PCB153, PCB180) mit dem Faktor fünf multipliziert wird.
Abfallart 16 01 10* - explosive Bauteile (z.B. aus Airbags)
Die in Kraftwagen verwendeten Bauteile, z.B. Airbags oder Gurtstraffer, fallen in der Regel in die Gefahrenunterklasse 1.4 der CLP- Verordnung (Stoffe, Gemische und Erzeugnisse, die keine erhebliche Gefahr darstellen).
16 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
explosive Bauteile (z.B. aus Airbags) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X |
16 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
explosive Bauteile (z.B. aus Airbags) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
explosive Bauteile (z.B. aus Airbags) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
Abfallart 16 01 11* - asbesthaltige Bremsbeläge
Die Einstufung für Asbest (Carc. 1A mit H350 und STOT RE 1 mit H372) entspricht keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung. Der Abfall ist damit keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 16 01 13* - Bremsflüssigkeiten
Bremsflüssigkeiten bestehen in der Regel aus Polyglykolen und enthalten in geringen Mengen Zusätze, beispielsweise zum Korrosionsschutz oder als Entschäumer. In Ausnahmefällen werden auch Mineralöle oder Silikonflüssigkeiten, z.B. für Oldtimer, verwendet. Die Flammpunkte der Bremsflüssigkeiten liegen verwendungsgemäß deutlich über 60 °C. Polyglykole, z.B. Triethylenglykolmonobutylether (TEGBE), sind nicht nach den für die Störfall-Verordnung relevanten Gefahren eingestuft. Bremsflüssigkeiten sind daher nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 16 01 14* - Frostschutzmittel, die gefährliche Stoffe enthalten
Je nach Anwendungsbereich als Frostschutz für Kühlerwasser oder Scheibenwasser im Kraftfahrzeug besitzen Frostschutzmittel eine unterschiedliche Zusammensetzung. Im Bereich Scheibenwasser wird häufig Ethanol als Hauptkomponente eingesetzt und das Frostschutzmittel ist als Flam. Liq. 3 mit H226 eingestuft. Im Bereich Motorkühlung werden Mittel auf Glykolbasis verwendet, z.B. Ethylenglykol. Hier liegen die Flammpunkte gemäß der Anwendung deutlich über 60 °C. Die Hauptkomponenten der Frostschutzmittel zur Motorkühlung sind nicht nach den für die Störfall-Verordnung relevanten Gefahren eingestuft. Abhängig vom Flammpunkt des zur Entsorgung anstehenden Frostschutzmittels für Scheibenwaschanlagen kann der Abfall der Gefahrenkategorie P5c (entzündbare Flüssigkeiten) zuzuordnen sein.
16 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Frostschutzmittel, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Frostschutzmittel, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
16 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Frostschutzmittel, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt ab einem Ethanolgehalt von 5 %
Abfallart 16 01 21* - gefährliche Bauteile mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 01 07* bis 16 01 11*, 16 01 13* und 16 01 14* fallen
Hier ist im Einzelfall und abhängig vom jeweiligen gefährlichen Bauteil zu entscheiden. In diese Abfallart fallen im Allgemeinen die noch nicht in den AVV-Gruppen 16 01 oder 16 06 genannten Bauteile. Dies können beispielsweise bleihaltige Schwingungsdämpfer oder Kraftstoffbehälter mit bleihaltiger Innenbeschichtung sein. Blei ist als Aquatic Acute 1 (H400) mit M = 1 und Aquatic Chronic 1 (H410) mit M = 10 eingestuft. Auch Lithium-Akkumulatoren aus Elektrofahrzeugen oder ausgebaute Klimaanlagen können unter diese Abfallart fallen. In vielen Autoklimaanlagen wird derzeit das Kältemittel Tetrafluorethan (R 134a) eingesetzt, das nicht nach den für die Störfall-Verordnung relevanten Gefahren eingestuft ist. In Lithium-Akkumulatoren werden organische Elektrolyte eingesetzt, die entzündbar sein können. Wenn beispielsweise die Bleigehalte in bleihaltigen Bauteilen zwischen 0,25 % und < 2,5 % liegen, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen, bei Bleigehalten ab 2,5 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen (z.B. Bleigewichte zum Reifenauswuchten).
16 01 21* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gefährliche Bauteile mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 01 07* bis 16 01 11*, 16 01 13* und 16 01 14* fallen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 01 21* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gefährliche Bauteile mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 01 07* bis 16 01 11*, 16 01 13* und 16 01 14* fallen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 01 21* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gefährliche Bauteile mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 01 07* bis 16 01 11*, 16 01 13* und 16 01 14* fallen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X2) |
1 ab Bleigehalten von 2,5 %
2 bei Bleigehalten zwischen 0,25 % und < 2,5 %
6.16.2 Gruppe 16 02 - Elektrische und elektronische Geräte und deren Bauteile
Abfallart 16 02 09* - Transformatoren und Kondensatoren, die PCB enthalten
Der PCB-Gehalt in Transformatoren und Kondensatoren wird auf die darin enthaltene PCB-Mengen in Bezug auf das Gesamtgewicht des Abfalls berechnet. Die Abfälle sind ab einem PCB-Gehalt von 2,5 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) bzw. ab einem PCB-Gehalt von 0,25 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 02 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Transformatoren und Kondensatoren, die PCB enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 02 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Transformatoren und Kondensatoren, die PCB enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 02 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Transformatoren und Kondensatoren, die PCB enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 3 | X2, 3 |
1 gilt ab einem PCB-Gehalt von 2,5 %
2 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,25 %
3 Das in den Normen DIN EN 12766-1 und DIN EN 12766-2 festgelegte Berechnungsverfahren ist anzuwenden, wobei nach Berechnungs-Variante B die Summe der Massengehalte von sechs genannten PCB-Congeneren (PCB28, PCB52, PCB101, PCB138, PCB153, PCB180) mit dem Faktor fünf multipliziert wird.
Abfallart 16 02 10* - gebrauchte Geräte, die PCB enthalten oder damit verunreinigt sind, mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09* fallen
Geräte, die PCB enthalten, können beispielsweise Ölradiatoren sein. Der PCB-Gehalt in solchen Geräten wird auf die darin enthaltene PCB-Mengen in Bezug auf das Gesamtgewicht des Abfalls berechnet. Die Abfälle sind ab einem PCB-Gehalt von 2,5 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) bzw. ab einem PCB-Gehalt von 0,25 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 02 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte Geräte, die PCB enthalten oder damit verunreinigt sind, mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09* fallen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 02 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte Geräte, die PCB enthalten oder damit verunreinigt sind, mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09* fallen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 02 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte Geräte, die PCB enthalten oder damit verunreinigt sind, mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09* fallen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1, 3 | X2, 3 |
1 gilt ab einem PCB-Gehalt von 2,5 %
2 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,25 %
3 Das in den Normen DIN EN 12766-1 und DIN EN 12766-2 festgelegte Berechnungsverfahren ist anzuwenden, wobei nach Berechnungs-Variante B die Summe der Massengehalte von sechs genannten PCB-Congeneren (PCB28, PCB52, PCB101, PCB138, PCB153, PCB180) mit dem Faktor fünf multipliziert wird.
Abfallart 16 02 11* - gebrauchte Geräte, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe, HFCKW oder HFKW enthalten
Unter diese Abfallart fallen im Allgemeinen alle Arten von Kühl- und Klimageräten bzw. die darin enthaltenen Kompressoren, die als Kühlmittel teil- und vollhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (HFCKW) enthalten. Diese HFCKW sind nicht nach den für die Störfall-Verordnung relevanten Gefahren eingestuft, jedoch sind einige dieser Verbindungen als Flam. Gas 1 mit H220 eingestuft. Da die Geräte als Gesamtheit zu betrachten sind, scheidet eine Zuordnung zu den Gefahrenkategorien P2/P5 (Entzündbare Gase/Flüssigkeiten) nach Störfall-Verordnung aus.
Abfallart 16 02 12* - gebrauchte Geräte, die freies Asbest enthalten
Gebrauchte elektrische Geräte, insbesondere solche Geräte, die über eine Heizfunktion verfügen und vor ca. 1995 in Deutschland, vor 2005 in der EU oder außerhalb der EU hergestellt worden sind, können freies Asbest enthalten. Typische Geräte dieser Art sind z.B. alte Nachtspeicherheizungen, Toaster oder Haartrockner.
Die Einstufung für Asbest (Carc. 1A mit H350 und STOT RE 1 mit H372) entspricht keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung. Der Abfall ist damit keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 16 02 13* - gefährliche Bauteile enthaltende gebrauchte Geräte mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09* bis 16 02 12* fallen
Es handelt sich dabei um Geräte, bei denen noch keine Schadstoffentfrachtung stattgefunden hat oder die Schadstofffreiheit nicht belegt werden konnte. Bei den gefährlichen Bauteilen kann es sich beispielsweise um Batterien bzw. Akkumulatoren (siehe Hinweise zu den Abfällen in der AVV-Gruppe 16 06), Bildschirmröhren oder beschichtete Gläser (siehe Hinweise zum Abfallschlüssel 10 11 11*) handeln. Die in Bezug auf die Störfall-Verordnung relevanten Gefahren sind im Einzelfall und in Abhängigkeit von der Art der gefährlichen Bauteile zu beurteilen, wobei die entzündbaren Eigenschaften für diesen festen Abfall ausgeschlossen werden können. Insbesondere die akut toxischen und die gewässergefährdenden Abfalleigenschaften sind zu überprüfen.
16 02 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gefährliche Bauteile enthaltende gebrauchte Geräte mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09 bis 16 02 12* fallen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 02 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gefährliche Bauteile enthaltende gebrauchte Geräte mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09 bis 16 02 12* fallen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 02 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gefährliche Bauteile enthaltende gebrauchte Geräte mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 02 09 bis 16 02 12* fallen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 Eine Einzelfallbetrachtung ist in Abhängigkeit von den jeweils enthaltenen gefährlichen Bauteilen durchzuführen.
Abfallart 16 02 15* - aus gebrauchten Geräten entfernte gefährliche Bauteile
Bei den gefährlichen Bauteilen kann es sich beispielsweise um Batterien bzw. Akkumulatoren (siehe Hinweise zu den Abfällen in der AVV-Gruppe 16 06), Bildschirmröhren oder beschichtete Gläser (siehe Hinweise zum Abfallschlüssel 10 11 11*) handeln. Die in Bezug auf die Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenmerkmale sind im Einzelfall und in Abhängigkeit von der Art der gefährlichen Bauteile zu beurteilen. Insbesondere die akut toxischen und die gewässergefährdenden Abfalleigenschaften sind zu überprüfen.
16 02 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
aus gebrauchten Geräten entfernte gefährliche Bestandteile | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 02 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
aus gebrauchten Geräten entfernte gefährliche Bestandteile | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 02 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
aus gebrauchten Geräten entfernte gefährliche Bestandteile | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 Eine Einzelfallbetrachtung ist in Abhängigkeit von den jeweils enthaltenen gefährlichen Bauteilen durchzuführen.
6.16.3 Gruppe 16 04 - Explosivabfälle
Abfallart 16 04 01* - Munitionsabfälle
Umgang und Handhabung von Munition unterliegt dem deutschen Waffen- und Sprengstoffrecht. Die dort genannten Regelungen und maximalen Lagermengen sind zu beachten. Munition kann verschiedenen Unterklassen der ADR-Klasse 1 zugeordnet werden. So werden beispielsweise Jagd- und Sportmunition der Unterklasse 1.4S zugeordnet und Treibladungspulver, z.B. Schwarzpulver, der Unterklasse 1.1D. Die Verpackung der Munition ist unter anderem mit der zutreffenden ADR-Unterklasse zu kennzeichnen. Wenn die Munition nicht in ordnungsgemäß beschrifteten Verpackungen als Abfall anfällt, ist der Abfall der Gefahrenkategorie P1a (Explosive Stoffe) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Munitionsabfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
16 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Munitionsabfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 04 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Munitionsabfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt, wenn die verpackte Munition nicht der Unterklasse 1.4 zugeordnet ist oder bei unverpackter Munition (Fußnote 5 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung)
2 gilt, wenn der Abfall Munition enthält, die der Unterklasse 1.4 zugeordnet ist
Abfallart 16 04 02* - Feuerwerkskörperabfälle
Nach Sprengstoffgesetz sind Feuerwerkskörper pyrotechnische Gegenstände zu Unterhaltungszwecken und gehören zu den Erzeugnissen mit Explosivstoff. Solange Abfälle von Feuerwerkskörpern Explosivstoffe enthalten, unterliegen diese weiterhin dem deutschen Sprengstoffrecht. Die dort genannten Regelungen und maximalen Lagermengen sind für solche Abfälle zu beachten. Für den Transport sind solche Abfälle aus Feuerwerkskörpern in die ADR-Unterklassen 1.1 bis 1.4 einzuordnen. Dies entspricht der Gefahrenkategorie P1a bzw. P1b (Explosive Stoffe) der Störfall-Verordnung. In der 2. Verordnung zum Sprengstoffgesetz (2. SprengV) sind unter anderem die erlaubten Lagermengen für Feuerwerkskörper geregelt, die unabhängig von der Störfall-Verordnung zu beachten sind. So ist beispielsweise eine Sondergenehmigung zur Lagerung von Feuerwerkskörpern ab einer Menge von 1.000 kg einzuholen. In Bezug auf die Mengenschwellen nach Störfall-Verordnung sind die Maßgaben des Sprengstoffrechts anzuwenden.
16 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Feuerwerkskörperabfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Feuerwerkskörperabfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Feuerwerkskörperabfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 je nach Art der Feuerwerkskörper bzw. der Erzeugnisse mit Explosivstoff
Abfallart 16 04 03* - andere Explosivabfälle
Unter diese Abfallart fallen weitere Explosivstoffe bzw. Erzeugnisse mit Explosivstoff, z.B. pyrotechnische Gegenstände für Bühne und Theater. Solange diese Abfälle Explosivstoffe enthalten, unterliegen sie dem deutschen Sprengstoffrecht. Es sind die dort genannten Regelungen und maximalen Lagermengen zu beachten. Die Explosivabfälle können grundsätzlich allen ADR-Unterklassen 1.1 - 1.6 zugeordnet werden. Die Zuordnung trifft in der Regel der Hersteller. In Bezug auf die Mengenschwellen nach Störfall-Verordnung sind die Maßgaben des Sprengstoffrechts anzuwenden.
16 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Explosivabfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Explosivabfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Explosivabfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 je nach Art der Explosivstoffe bzw. der Erzeugnisse mit Explosivstoff
6.16.4 Gruppe 16 03 - Fehlchargen und ungebrauchte Erzeugnisse
Abfallart 16 03 03* - anorganische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei dieser Abfallart kommen grundsätzlich alle Gefahrenkategorien fester und flüssiger gefährlicher Stoffe der Störfall-Verordnung in Betracht. Eine konkrete Zuordnung ist daher im Einzelfall durchzuführen.
16 03 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
anorganische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 03 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
anorganische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 03 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
anorganische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
.
Soweit anorganische feste oder flüssige Einzelstoffe in Betracht kommen, wird auf die Nr. 2.6.1 - 2.6.4, 2.7, 2.8, 2.13, 2.23.1 - 2.23.2, 2.30, 2.31, 2.39, 2.40 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung verwiesen.
Abfallart 16 03 05* - organische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei dieser Abfallart kommen grundsätzlich alle Gefahrenkategorien fester oder flüssiger gefährlicher Stoffe der Störfall-Verordnung in Betracht. Eine konkrete Zuordnung ist daher im Einzelfall durchzuführen.
16 03 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
organische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 03 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
organische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 03 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
organische Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
.
Soweit organische feste oder flüssige Einzelstoffe in Betracht kommen, wird auf die Nr. 2.2.1 - 2.2.17, 2.10, 2.11, 2.14, 2.15, 2.18, 2.20, 2.22, 2.24 - 2.29, 2.34 - 2.37, 2.42, 2.43.1 - 2.43.3 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung verwiesen.
Abfallart 16 03 07* - metallisches Quecksilber
Metallisches Quecksilber ist u. a. als Acute Tox. 1 mit H330 (inhalativ) sowie als Aquatic Acute 1 mit H 400 (M = 100) und Aquatic Chronic 1 mit H410 (M = 100) eingestuft. Der Abfall ist daher den Gefahrenkategorien H1 (Akut toxisch) und E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 03 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
metallisches Quecksilber | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X |
16 03 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
metallisches Quecksilber | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 03 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
metallisches Quecksilber | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
6.16.5 Gruppe 16 05 - Gase in Druckbehältern und gebrauchte Chemikalien
Abfallart 16 05 04* - gefährliche Stoffe enthaltende Gase in Druckbehältern (einschließlich Halonen)
Die Einstufung des Abfalls ist im Einzelfall und abhängig von den Inhaltsstoffen der Druckbehälter durchzuführen. Die gefährlichen Eigenschaften des Gases oder der Gasmischung können der Kennzeichnung der Flasche entnommen werden. Die in den Druckbehältern enthaltenen Stoffe können auch in flüssiger Form vorliegen.
Grundsätzlich können alle nach Störfall-Verordnung für Gase relevanten Gefahrenkategorien vorliegen, wobei Stoffe mit den Gefahrenkategorien P1a und P1b (Explosive Stoffe), P6 bis P8 (Selbstzersetzliche Stoffe, Pyrophore Flüssigkeiten/Feststoffe, Oxidierende Flüssigkeiten/Feststoffe) sowie O2 (Stoffe, die in Berührung mit Wasser entzündbare Gase entwickeln) bzw. O3 (Stoffe mit dem Gefahrenhinweis EUH029) der Störfall-Verordnung ausgenommen sind. Außerdem trifft die Gefahrenkategorie O1 (reagiert heftig mit Wasser) auf diesen Abfall nicht zu, da mit EUH014 gekennzeichnete Stoffe nicht gasförmig sind.
16 05 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gefährliche Stoffe enthaltende Gase in Druckbehältern (einschließlich Halonen) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 05 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gefährliche Stoffe enthaltende Gase in Druckbehältern (einschließlich Halonen) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
16 05 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gefährliche Stoffe enthaltende Gase in Druckbehältern (einschließlich Halonen) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 Eine konkrete Einstufung ist im Einzelfall durchzuführen..
Abfallart 16 05 06* - Laborchemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten, einschließlich Gemische von Laborchemikalien
Grundsätzlich können diese Abfälle alle nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenkategorien aufweisen, wobei gasförmige Abfälle nicht unter diese Abfallart fallen (siehe Abfallschlüssel 16 05 04). Die gefährlichen Eigenschaften der Chemikalien können der Kennzeichnung auf den Gebinden entnommen werden.
16 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Laborchemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten, einschließlich Gemische von Laborchemikalien | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Laborchemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten, einschließlich Gemische von Labor- chemikalien | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 05 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Laborchemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten, einschließlich Gemische von Labor- chemikalien | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
1 Eine konkrete Zuordnung ist im Einzelfall durchzuführen.
Soweit Einzelstoffe in Betracht kommen, wird auf die Nr. 2.2.1 - 2.2.17, 2.6.1 - 2.6.4, 2.7, 2.8, 2.10, 2.11, 2.13 - 2.15, 2.18, 2.20, 2.22, 2.23.1 - 2.23.2, 2.24 - 2.31, 2.34 - 2.37, 2.39, 2.40, 2.42, 2.43.1 - 2.43.3 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung verwiesen.
Abfallart 16 05 07* - gebrauchte anorganische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten
Grundsätzlich können diese Abfälle alle für feste oder flüssige Stoffe nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenkategorien aufweisen, wobei gasförmige Abfälle nicht unter diese Abfallart fallen (siehe Abfallschlüssel 16 05 04).
Die gefährlichen Eigenschaften der Chemikalien können der Kennzeichnung auf den Gebinden entnommen werden.
16 05 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte anorganische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 05 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte anorganische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 05 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte anorganische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
1 Eine konkrete Zuordnung ist im Einzelfall durchzuführen.
Soweit Einzelstoffe in Betracht kommen, wird auf die Nr. 2.6.1 - 2.6.4, 2.7, 2.8, 2.13, 2.23.1 - 2.23.2, 2.30, 2.31, 2.39, 2.40 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung verwiesen.
Abfallart 16 05 08* - gebrauchte organische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten
Grundsätzlich können diese Abfälle alle für feste oder flüssige Stoffe nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahrenkategorien aufweisen, wobei gasförmige Abfälle nicht unter diese Abfallart fallen (siehe Abfallschlüssel 16 05 04). Die gefährlichen Eigenschaften der Chemikalien können der Kennzeichnung auf den Gebinden entnommen werden.
16 05 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte organische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 05 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte organische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 05 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte organische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
1 Eine konkrete Zuordnung ist im Einzelfall durchzuführen.
Soweit Einzelstoffe in Betracht kommen, wird auf die Nr. 2.2.1 - 2.2.17, 2.10, 2.11, 2.14, 2.15, 2.18, 2.20, 2.22, 2.24 - 2.29, 2.34 - 2.37, 2.42, 2.43.1 - 2.43.3 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung verwiesen.
6.16.6 Gruppe 16 06 - Batterien und Akkumulatoren
Abfallart 16 06 01* - Bleibatterien
Bleibatterien dienen zumeist als Starterbatterien in Fahrzeugen aller Art (Autos, Schiffe, Flugzeuge) mit Verbrennungsmotoren und liefern die Antriebsenergie in Elektrofahrzeugen. Darüber hinaus finden sie stationäre Anwendung bei Notstromaggregaten, Notbeleuchtungen, Weidezäunen etc. Das Blei liegt i.d.R. als Bleisulfat und Bleioxid vor. Aufgrund des Bleigehaltes werden diese Abfälle der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet.
16 06 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Bleibatterien | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 06 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Bleibatterien | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 06 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Bleibatterien | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
Abfallart 16 06 02* - Ni-Cd-Batterien
Ni-Cd-Batterien werden in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt, insbesondere in elektrischen Werkzeugen (z.B. Schrauber, Bohrmaschine), Gartengeräten und in der Sicherheitstechnik (z.B. Notbeleuchtung). Laut Batteriegesetz ist das Inverkehrbringen von Gerätebatterien, die mehr als 0,002 % Cadmium enthalten, seit Dezember 2009 in der EU verboten. Von dem Verbot ausgenommen sind Gerätebatterien, die für Not- oder Alarmsysteme einschließlich Notbeleuchtung und für medizinische Ausrüstung bestimmt sind. Ältere Ni-Cd-Batterien können höhere Gehalte an Cadmium aufweisen. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass diese nicht mehr in nennenswerten Mengen im Abfall auftreten. Gerätebatterien mit höheren Gehalten an Cadmium könnten im Einzelfall der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) zugeordnet werden. Aufgrund des Nickelgehaltes ist eine Zuordnung zu der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung erforderlich.
16 06 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Ni-Cd-Batterien | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
16 06 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Ni-Cd-Batterien | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 06 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Ni-Cd-Batterien | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
1 gilt ab einem Cadmiumgehalt von 0,1 %
Abfallart 16 06 03* - Quecksilber enthaltende Batterien
Quecksilberhaltige Batterien enthalten neben metallischem Quecksilber auch Quecksilberoxid (HgO). Beide Stoffe sind u. a. als akut toxisch und gewässergefährdend eingestuft. Laut Batteriegesetz dürfen Batterien maximal 0,0005 % Quecksilber enthalten. Quecksilberoxid-Zink-Batterien wurden aufgrund ihrer kleinen Bauform (Knopfzellen) zumeist in Hörgeräten, Fotoapparaten, Uhren und auf Leiterplatten eingesetzt. Aufgrund des beschränkten Gehaltes an Quecksilber entfällt eine Zuordnung dieser Batterien zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung.
Anders sind Knopfzellen und aus Batteriesätzen ausgebaute Knopfzellen zu bewerten, die vor dem 1. Oktober 2015 in Verkehr gebracht worden sind. Für diese gilt nach Batteriegesetz übergangsweise ein Grenzwert von 2 % Quecksilber, was zu einer Zuordnung zu den Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) und E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung führt. Falls keine Trennung der vor dem 1. Oktober 2015 in Verkehr gebrachten Batterien erfolgt, sind ggfs. alle Batterien dieser Abfallart entsprechend zuzuordnen. Ältere Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien können ebenfalls Quecksilber enthalten.
16 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Quecksilber enthaltende Batterien | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
16 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Quecksilber enthaltende Batterien | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Quecksilber enthaltende Batterien | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt für Knopfzellen und aus Batteriesätzen ausgebaute Knopfzellen, die vor dem 1. Oktober 2015 in Verkehr gebracht worden sind.
Abfallart 16 06 06* - getrennt gesammelte Elektrolyte aus Batterien und Akkumulatoren
Die getrennt gesammelten Elektrolyte sind im Einzelfall entsprechend der jeweiligen gefährlichen Eigenschaften den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Organische Elektrolyte, die in verschiedenen lithiumhaltigen Batterietypen verwendet werden, können beispielsweise der Gefahrenkategorie P5c (Entzündbare Flüssigkeiten) zugeordnet werden. Dabei handelt es sich um Lösungsmittel wie z.B. Ethylencarbonat, Diethylcarbonat oder 1,2-Dimethoxyethan.
In Elektrolyten enthaltene Lithiumverbindungen können ebenfalls eine Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung bewirken, z.B. im Fall von Lithiumperchlorat zur Gefahrenkategorie P8 (Oxidierende Flüssigkeiten/oxidierende Feststoffe). In Abhängigkeit von den lithiumhaltigen Komponenten kann bei deren Kontakt zu Wasser die Bildung von Wasserstoff erfolgen und damit die Gefahrenkategorien O2 (Stoffe, die in Berührung mit Wasser entzündbare Gase bilden) zutreffen.
Andere typische Elektrolyte wie verdünnte Kali- und Natronlauge oder verdünnte Schwefelsäure, z.B. aus Bleiakkumulatoren, weisen keine in Bezug auf die Störfall-Verordnung relevanten Einstufungen auf.
16 06 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
getrennt gesammelte Elektrolyte aus Batterien und Akkumulatoren | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 06 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
getrennt gesammelte Elektrolyte aus Batterien und Akkumulatoren | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 06 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
getrennt gesammelte Elektrolyte aus Batterien und Akkumulatoren | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 sofern es sich um organische Elektrolyte aus lithiumhaltigen Batterie- oder Akkutypen handelt.
6.16.7 Gruppe 16 07 - Abfälle aus der Reinigung von Transport- und Lagertanks und Fässern (außer 05 und 13)
Abfallart 16 07 08* - ölhaltige Abfälle
Das Gefahrenpotenzial in Bezug auf die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung geht im Wesentlichen von den Mineralölgehalten des Abfalls aus, z.B. aus der Reinigung von Lagertanks für Heiz- sowie Schweröl und Diesel. Je nach Lagergut können aber auch pflanzliche Öle enthalten sein. Neben den Reinigungsrückständen sind auch die ölhaltigen Produkte aus der Restentleerung unter dieser Abfallart zu entsorgen. Der Ölgehalt schwankt stark und kann 25 % erreichen oder überschreiten. Bei Diesel- und Heizölgehalten ab 25 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bei Schwerölgehalten ab 2,5 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) und ab 25 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 07 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
ölhaltige Abfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 07 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
ölhaltige Abfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 07 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
ölhaltige Abfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt bei Schwerölgehalten ab 25 %
2 gilt bei Diesel- und Heizölgehalten ab 25 % und bei Schwerölgehalten ab 2,5 %
Abfallart 16 07 09* - Abfälle, die sonstige gefährliche Stoffe enthalten
Nicht oder überwiegend nicht ölhaltige Abfälle aus der Tank- und Fassreinigung werden unter dieser Abfallart entsorgt. Auch die bei der Restentleerung anfallenden, nicht ölhaltigen Lagergüter sind unter dieser Abfallart zu entsorgen. Die Abfallgefährlichkeit wird vom jeweiligen Lagergut bestimmt. In der Regel ist diese Abfallart anzuwenden, wenn Gefahrgüter transportiert bzw. gelagert wurden, so dass bekannt ist, welche Gefahrenmerkmale zutreffen. Der Abfall ist dann entsprechend der Störfall-Verordnung im Einzelfall zu bewerten, wobei grundsätzlich alle unten aufgeführten Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zutreffen können.
16 07 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Abfälle, die sonstige gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 07 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Abfälle, die sonstige gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
16 07 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Abfälle, die sonstige gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
1 Es ist immer eine Einzelfallbetrachtung durchzuführen.
6.16.8 Gruppe 16 08 - Gebrauchte Katalysatoren
Abfallart 16 08 02* - gebrauchte Katalysatoren, die gefährliche Übergangsmetalle oder deren Verbindungen enthalten
Es sind nur Katalysatoren aus dem Bereich der chemischen Industrie oder der industriellen Rauchgasreinigung störfallrechtlich relevant. In der Abfallverzeichnis-Verordnung werden die Übergangsmetalle Scandium, Vanadium, Mangan, Kobalt, Kupfer, Yttrium, Niob, Hafnium, Wolfram, Titan, Chrom, Eisen, Nickel, Zink, Zirkonium, Molybdän und Tantal genannt. Auf einige dieser Übergangsmetalle und deren Verbindungen (z.B. Oxide, Halogenide, Sulfide, Chloride oder Acetate), die als Katalysator genutzt werden, treffen bestimmte nach Störfall-Verordnung relevante Gefahren zu, so dass der Abfall den in der der nachstehenden Tabelle genannten Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
16 08 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Gebrauchte Katalysatoren, die gefährliche Übergangsmetalle oder deren Verbindungen enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
16 08 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Gebrauchte Katalysatoren, die gefährliche Übergangsmetalle oder deren Verbindungen enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 08 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Gebrauchte Katalysatoren, die gefährliche Übergangsmetalle oder deren Verbindungen enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X3 |
1 gilt ab einem Gehalt von 4 % Cobaltoxid
2 gilt ab einem Gehalt von 2,5 % Cobaltoxid und/oder 0,25 % Kupferoxid und/oder ab 25 % Zinkoxid
3 gilt ab einem Gehalt von 2,5 % Zinkoxid
Abfallart 16 08 05* - gebrauchte Katalysatoren, die Phosphorsäure enthalten
Phosphorhaltige Katalysatoren lassen sich zur selektiven Führung bei einer Vielzahl organischer Reaktionen in der chemischen, petrochemischen und pharmazeutischen Industrie verwenden, z.B. bei der Alkylierung von Benzol zu Cumol oder bei der Herstellung von Isopropanol durch Hydrierung von Propen. Neben der Phosphorsäure können in den gebrauchten Katalysatoren auch Promotoren, z.B. Bor oder Fluorid, und Verunreinigungen, z.B. Edukte, Produkte und Lösemittel in relevanten Mengen enthalten sein, die zu einer Zuordnung zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung führen könnten. Phosphorsäure als Stoff fällt nicht unter die Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung.
16 08 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte Katalysatoren, die Phosphorsäure enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X |
16 08 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte Katalysatoren, die Phosphorsäure enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
16 08 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte Katalysatoren, die Phosphorsäure enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 16 08 06* - gebrauchte Flüssigkeiten, die als Katalysatoren verwendet wurden
Gebrauchte Flüssigkeiten, die als Katalysator verwendet wurden, entstammen Prozessen aus der organischen Chemie und der Petrochemie. Diese bestehen in der Regel aus organischen Säuren. Einsatzbedingt sind sie z.B. mit Flusssäure verunreinigt, was eine Zuordnung zur Gefahrenkategorie H1 bzw. H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zur Folge haben könnte. Die eingesetzten Edukte, Produkte und Lösemittel können ebenso eine Zuordnung zu den Gefahrenkategorien H1 bzw. H2 (Akut toxisch), P5a bzw. P5c (Entzündbare Flüssigkeiten) oder E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung bewirken.
16 08 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte Flüssigkeiten, die als Katalysatoren verwendet wurden | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X |
16 08 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte Flüssigkeiten, die als Katalysatoren verwendet wurden | 1.2.4 | 1.2.5.
1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.
2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
16 08 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte Flüssigkeiten, die als Katalysatoren verwendet wurden | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt ab einer Konzentration an Flusssäure von 10 %.
Abfallart 16 08 07* - gebrauchte Katalysatoren, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
Gebrauchte Autokatalysatoren können krebserregende Mineralfasern enthalten und werden daher unter diesem Abfallschlüssel entsorgt. Auf Katalysatoren aus Kraftwagen treffen die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung nicht zu. Oftmals werden auch die Rußfilter aus Dieselfahrzeugen dieser Abfallart zugeordnet, da sie aufgrund ihrer Verunreinigung mit Ruß als gefährlicher Abfall einzustufen sind. Im Weiteren fallen Katalysatoren aus der chemischen Industrie an, die durch vielfältige Stoffe aus den jeweiligen Syntheseprozessen in relevanten Mengen verunreinigt sein können. Dies sind Stoffe wie Quecksilber, Kupferchlorid oder Phosphortrichlorid.
16 08 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte Katalysatoren, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 |
16 08 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte Katalysatoren, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 08 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte Katalysatoren, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1,2 |
1 gilt nicht für Katalysatoren aus Kraftwagen
2 gilt nur für Phosphortrichlorid
6.16.9 Gruppe 16 09 - Oxidierende Stoffe
Abfallart 16 09 01* - Permanganate, z.B. Kaliumpermanganat
Festes Kaliumpermanganat und wässrige Lösung ab 20 % Kaliumpermanganat ist der Gefahrenkategorie P8 (Oxidierende Flüssigkeiten/oxidierende Feststoffe) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ab 2,5 % bis unter 25 % Kaliumpermanganat ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) und ab 25 % Kaliumpermanganat der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 09 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Permanganate, z.B. Kaliumpermanganat | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 09 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Permanganate, z.B. Kaliumpermanganat | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
16 09 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Permanganate, z.B. Kaliumpermanganat | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X3 |
1 gilt ab 20 % Kaliumpermanganat
2 gilt ab 25 % Kaliumpermanganat
3 gilt ab 2,5 % Kaliumpermanganat
Abfallart 16 09 02* - Chromate, z.B. Kaliumchromat, Kalium- oder Natriumdichromat
Chromate und Dichromate sind aufgrund ihrer Einstufung der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend), der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) und der Gefahrenkategorie P8 (Oxidierende Flüssigkeiten/oxidierende Feststoffe) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 09 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Chromate, z.B. Kaliumchromat, Kalium- oder Natriumdichromat | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
16 09 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Chromate, z.B. Kaliumchromat, Kalium- oder Natriumdichromat | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
16 09 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Chromate, z.B. Kaliumchromat, Kalium- oder Natriumdichromat | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X3 |
1 gilt ab einem Chromat-/Dichromatgehalt von 4 %
2 gilt ab einem Chromat-/Dichromatgehalt von 25 %
3 gilt ab einem Chromat-/Dichromatgehalt von 2,5 %
Abfallart 16 09 03* - Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid
Anorganische Peroxide wie beispielsweise Wasserstoffperoxid, Natriumperoxid oder Natriumperoxocarbonat sind der Gefahrenkategorie P8 (Oxidierende Flüssigkeiten/Feststoffe) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Organische Peroxide fallen unter die Gefahrenkategorien P6a oder P6b (Selbstzersetzliche Stoffe und Gemische oder organische Peroxide) der Störfall-Verordnung. Beispiele sind Benzoylperoxide (P6a) und Dilauroylperoxid (P6b). Weitere Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung können je nach Peroxidverbindung hinzukommen, z.B. H2 (Akut toxisch) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend).
16 09 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
16 09 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X2 | X3 |
16 09 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X4 | X5 |
1 gilt z.B. ab einem Gehalt an tert.-Butylhydroperoxid von 4 % oder ab einem Gehalt an tert.-Butylperoxyacetat von 28 %
2 gilt bei organischen Peroxiden
3 gilt bei Wasserstoffperoxid, Natriumperoxid bzw. Natriumperoxocarbonat
4 gilt z.B. ab einem Gehalt an tert.-Butylperoxybenzoat oder Dibenzoylperoxid von 25 %
5 gilt z.B. ab einem Gehalt an tert.-Butylhydroperoxid von 25 %
Abfallart 16 09 04* - oxidierende Stoffe a. n. g.
Andere oxidierende Stoffe können beispielsweise Chlorate, Chlorite, Perborate oder bestimmte Nitrate sein. Alle oxidierenden Flüssigkeiten und Feststoffe sind der Gefahrenkategorie P8 (Oxidierende Flüssigkeiten/oxidierende Feststoffe) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Einige Stoffe z.B. Natriumperborat sind zusätzlich der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch), Silbernitrat sowie Nickelnitrat der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) und Kaliumchlorat der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
16 09 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
oxidierende Stoffe a. n. g. | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
16 09 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
oxidierende Stoffe a. n. g. | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X |
16 09 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
oxidierende Stoffe a. n. g. | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X2) | (X3) |
1 gilt z.B. ab einem Gehalt an Natriumperborat von 28 %
2 gilt z.B. ab einem Gehalt von 0,025 % Silbernitrat und/oder 25 % Nickelnitrat
3 gilt z.B. bei Kaliumchlorat und/oder ab einem Gehalt an Nickelnitrat von 2,5 %
6.16.10 Gruppe 16 10 - Wässrige flüssige Abfälle zur externen Behandlung
Abfallart 16 10 01* - wässrige flüssige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
Diese wässrigen Abfälle zur externen Behandlung können im Grundsatz aus allen Branchen, z.B. aus dem Galvanik-, Chemie- oder Textil-Bereich stammen. Daher ist eine generelle Zuordnung nicht möglich und der Abfall ist im Einzelfall mit Blick auf die Herkunftsbranche zu bewerten. Dabei kann gegebenenfalls auf vergleichbare Abfallarten der jeweiligen Branche, die in diesem Leitfaden behandelt worden sind, zurückgegriffen werden. Wenn beispielsweise Spülwässer aus der Galvanik zu bewerten sind, wird auf die Hinweise zum Abfallschlüssel 11 01 11 verwiesen. Es sind insbesondere die akut toxischen und gewässergefährdenden Eigenschaften des Abfalls zu prüfen.
16 10 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige flüssige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 10 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige flüssige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 10 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige flüssige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 ist im Einzelfall mit Blick auf die Herkunftsbranche zuzuordnen
Abfallart 16 10 03* - wässrige Konzentrate, die gefährliche Stoffe enthalten
Diese wässrigen Abfälle zur externen Behandlung können im Grundsatz aus allen Branchen, z.B. aus dem Galvanik-, Chemie- oder Textil-Bereich, stammen. Daher ist eine generelle Einstufung nicht möglich und der Abfall ist im Einzelfall mit Blick auf die Herkunftsbranche zuzuordnen. Dabei kann gegebenenfalls auf vergleichbare Abfallarten der jeweiligen Branche, die in diesem Leitfaden behandelt worden sind, zurückgegriffen werden. Wenn beispielsweise Beizlösungen aus der Galvanik zu bewerten sind, wird auf die Hinweise zu den Abfallschlüsseln 11 01 05 und 11 01 07 verwiesen. Es sind insbesondere die akut toxischen und gewässergefährdenden Eigenschaften des Abfalls zu prüfen.
16 10 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige Konzentrate, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
16 10 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige Konzentrate, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 10 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige Konzentrate, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 ist im Einzelfall mit Blick auf die Herkunftsbranche zuzuordnen
6.16.11 Gruppe 16 11 - Gebrauchte Auskleidungen und feuerfeste Materialien
Abfallart 16 11 01* - Auskleidungen und feuerfeste Materialien auf Kohlenstoffbasis aus metallurgischen Prozessen, die gefährliche Stoffe enthalten
Dieser Abfall fällt insbesondere bei der Herstellung von Primäraluminium mittels Schmelzflusselektrolyse an, wo die mit Kohle ausgekleidete Wanne des Elektrolysebades als Kathode dient. Am Wannenboden sammelt sich das flüssige Aluminium. Durch Wartung und Instandhaltung entstandener Ofenausbruch besteht vor allem aus feuerfesten Materialien und Kathodengraphit. Der Ausbruch ist verunreinigt mit Schlacken und Rückständen aus Metall bzw. Metalloxiden, Fluoriden und in geringen Mengen mit Nitriden und Cyaniden. Beim Schmelzen von sonstigen Nichteisenmetallen werden zum Teil Tiegel als Schmelz- und Transportgefäße eingesetzt, die mit Graphit oder Siliciumcarbid ausgekleidet sind. Diese graphithaltigen Ausbrüche fallen ebenfalls unter diese Abfallart.
Im Allgemeinen werden die Konzentrationsgrenzen in Bezug auf die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung weder erreicht noch überschritten.
Abfallart 16 11 03* - andere Auskleidungen und feuerfeste Materialien aus metallurgischen Prozessen, die gefährliche Stoffe enthalten
Ofenausbruch besteht aus dem feuerfesten Auskleidungsmaterial (basisch: Magnesit, Chrommagnesit, Chromit, Dolomit, Kalkstein oder sauer: Siliciumdioxid, Zirkoniumdioxid, Titandioxid oder neutral: Tonerde, Siliciumdioxid) und gegebenenfalls anhaftenden Schlacken, Krätzen oder Metallen und Metalloxiden. Außerdem kann der Ausbruch mit Stoffen verunreinigt sein, die durch das Rohmaterial eingetragen wurden.
Im Allgemeinen werden die Konzentrationsgrenzen für die Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung nicht erreicht. Die Gehalte an Blei bzw. Kupfer können zu einer Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung führen.
16 11 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Auskleidungen und feuerfeste Materialien aus metallurgischen Prozessen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
16 11 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Auskleidungen und feuerfeste Materialien aus metallurgischen Prozessen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
16 11 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Auskleidungen und feuerfeste Materialien aus metallurgischen Prozessen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 Gehalte an Blei bzw. Kupfer im Abfall sind zu prüfen
Abfallart 16 11 05* - Auskleidungen und feuerfeste Materialien aus nichtmetallurgischen Prozessen, die gefährliche Stoffe enthalten
Diese Abfälle entstehen in Kraftwerken, anderen Verbrennungsanlagen (z.B. für Abfälle), bei der Herstellung von Baustoffen (Zement, Branntkalk und Gips) und bei der Herstellung von Glas- und Keramikerzeugnissen. Die Brennräume sind meist mit sauren bis neutralen Schamotten ausgekleidet. In Ausmauerungen, die vor 1995 hergestellt wurden, kann Asbest vorhanden sein. Die schädlichen Verunreinigungen im Ofenausbruch hängen vom jeweiligen Feuerungsprozess, den thermisch behandelten Materialien (z.B. Abfall) und den mit dem Rohmaterial eingetragenen Verunreinigungen (z.B. schwermetallhaltige Glasur- und Pigmentrückstände) ab.
Im Allgemeinen sind die Schwermetallgehalte in diesem Abfall geringer als in den Abfällen aus metallurgischen Prozessen, so dass dieser Abfall im Allgemeinen nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
6.17 Kapitel 17 - Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten)
6.17.1 Gruppe 17 01 - Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik
Abfallart 17 01 06* - Gemische aus oder getrennte Fraktionen von Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, die gefährliche Stoffe enthalten
Grundsätzlich können Stoffe aller Gefahrenkategorien nach Nr. 1 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung (Nr. 1.1 bis 1.4.3) im Abfall vorliegen. Dabei sind flüssige (Nr. 1.2.5, 1.2.7, 1.2.8) und gasförmige Stoffe (Nr. 1.2.2, 1.2.4) sowie Aerosole (Nr. 1.2.3) auszuschließen. Außerdem sind in der Regel Stoffe mit "Anderen Gefahren" (Nr. 1.4) nicht zu erwarten, d. h. Stoffe, die heftig mit Wasser reagieren oder Stoffe, die mit Wasser entzündbare oder giftige Gase entwickeln. Selbstzersetzliche Stoffe/organische Peroxide (Nr. 1.2.6) und explosionsfähige Stoffe (Nr. 1.2.1) liegen im Allgemeinen nicht vor.
Der Abfall kann also grundsätzlich Gesundheitsgefahren der Nr. 1.1 und Umweltgefahren der Nr. 1.3 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung aufweisen. Typische Schadstoffe in diesem Abfall sind Schwermetalle und ihre Verbindungen, Mineralölkohlenwasserstoffen (Diesel/Heizöl), PAK und PCB. Cyanide sind nur in speziellen Fällen zu erwarten. In der Regel werden die relevanten Konzentrationsgrenzen der betreffenden Stoffe im Abfall zur Zuordnung zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung nicht erreicht.
17 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Gemische aus oder getrennte Fraktionen von Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) | (X1) |
17 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Gemische aus oder getrennte Fraktionen von Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Gemische aus oder getrennte Fraktionen von Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 nur in Einzelfällen zu prüfen, wenn aufgrund der Herkunft mit speziellen Schadstoffen in vergleichsweise hohen Konzentrationen zu rechnen ist.
6.17.2 Gruppe 17 02 - Holz, Glas und Kunststoff
Abfallart 17 02 04* - Glas, Kunststoff und Holz, die gefährliche Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
In Bezug auf die Abfalleinstufung nach Störfall-Verordnung ist im Allgemeinen die Altholz-Fraktion dieser Abfallart relevant. Dies sind insbesondere Althölzer, die mit Holzschutzmitteln behandelt worden sind, z.B. Konstruktionshölzer von tragenden Teilen, Holzfachwerk, Dachsparren, Fenster, Außentüren, imprägnierte Bauhölzer aus dem Außenbereich, Bahnschwellen, Leitungsmasten, Hölzer aus Garten- und Landschaftsbau sowie Wasserbau, Altholz aus abgewrackten Schiffen und Waggons oder aus Schadensfällen, z.B. Brandholz.
Übliche Holzschutzmittel, die heute eingesetzt werden bzw. in der Vergangenheit eingesetzt worden sind, können anorganische Salze, Steinkohlenteeröle oder andere organische Wirkstoffe (Biozide) enthalten. Holzschutzmittel sind häufig inhomogen in den behandelten Hölzern verteilt und weisen so nahe der Oberfläche maximale Wert auf. Bezogen auf das gesamte Holzstück liegen die Gehalte der verschiedenen Holzschutzmittel im Allgemeinen unterhalb der relevanten Konzentrationsgrenzen für die Zuordnung der Althölzer zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung. Dies gilt auch für teerölimprägnierte Bahnschwellen, die in den oberflächennahen Bereichen vergleichsweise hohe Konzentrationen an PAK aufweisen.
Die üblichen Sortimente an Abbruchhölzern und teerölimprägnierte Bahnschwellen sind daher in der Regel nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
6.17.3 Gruppe 17 03 - Bitumengemische, Kohlenteer und teerhaltige Produkte
Abfallart 17 03 01* - kohlenteerhaltige Bitumengemische
Diese Abfallart umfasst im Wesentlichen kohlenteerhaltigen Straßenaufbruch. Kohlenteer ist der prägende Schadstoff für Abfälle dieser Abfallart. Kohlenteer weist gemäß Einstufung nach CLP-Verordnung keine der Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung auf.
Da die Einstufung der relevanten Komponente Kohlenteer als Aquatic Akut 1 mit H400 und Aquatic Chronic 1 mit H410 von der EU-Kommission zurückgezogen und in Anhang VI der CLP-Verordnung gestrichen worden ist [siehe 14. Änderungsverordnung (Delegierte Verordnung (EU) 2020/217 vom 04.10.2019) zum 01.12.2019, Erwägungsgrund 8, Tabelle 3 in Anhang VI der CLP-Verordnung (s. Index-Nr. 648-055-00-5)], ist der Abfall keiner Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 17 03 03* - Kohlenteer und teerhaltige Produkte
Diese Abfallart umfasst kohlenteerhaltige Abfälle aus dem Baubereich, z.B. Dachpappen, Teerkork oder den Kohlenteer selbst. Der abfallbestimmende Schadstoff ist "Kohlenteer". Kohlenteer weist gemäß Einstufung nach CLP-Verordnung keine der störfallrelevanten Gefahrenkategorien auf.
Da die Einstufung der relevanten Komponente Kohlenteer als Aquatic Akut 1 mit H400 und Aquatic Chronic 1 mit H410 von der EU-Kommission zurückgezogen und in Anhang VI der CLP-Verordnung gestrichen worden ist [siehe 14. Änderungsverordnung (Delegierte Verordnung (EU) 2020/217 vom 04.10.2019) zum 01.12.2019, Erwägungsgrund 8, Tabelle 3 in Anhang VI der CLP-Verordnung (s. Index-Nr. 648-055-00-5)], ist der Abfall keiner Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung zuzuordnen.
6.17.4 Gruppe 17 04 - Metalle (einschließlich Legierungen)
Abfallart 17 04 09* - Metallabfälle, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
Metallabfälle dieser Abfallart fallen beispielsweise beim Rückbau von Industrieanlagen an. Diese Abfälle können dann aus Anlagenteilen, z.B. metallischen Behältern, Kesseln, Rohrleitungen, Heizkörpern mit Anstrichen, Elektroden und beschichteten Metallfolien bestehen. Beispielsweise können die Abfälle mit Teerölen, Mineralölen, Asbest und Anstrichen, die PCB bzw. Mennige (Bleioxide) enthalten, verunreinigt sein.
Asbest- und Teerölbestandteile des Abfalls sind bei der Anwendungsprüfung der Störfallverordnung nicht relevant. Schadstoffhaltige Anstriche führen nicht zu einer Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung, da aufgrund des Massenverhältnisses von Metall zu Beschichtung die entsprechenden Konzentrationsgrenzen im Gesamtabfall in der Regel nicht erreicht werden.
Im Einzelfall könnten Abfälle insbesondere akut toxische bzw. gewässergefährdende Eigenschaften aufweisen, die eine Zuordnung zu den Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung bewirken könnten. Dies wäre anlassbezogen im Einzelfall zu prüfen.
17 04 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Metallabfälle, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
17 04 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Metallabfälle, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 04 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Metallabfälle, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 ist anlassbezogen im Einzelfall zu prüfen, wenn herkunftsbedingt entsprechende Schadstoffe vorliegen sollten
Abfallart 17 04 10* - Kabel, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe enthalten
Insbesondere in der Erde verlegte Starkstromkabel oder Fernmeldeleitungen älterer Bauart enthalten kohlenteergetränkte Papiere oder Gewebe in der Ummantelung. Ein spezieller Kabeltyp von Starkstromleitungen ist mit PCB-haltigen Ölen gefüllt, um die elektrische Durchschlagsfestigkeit zu erhöhen.
Für die Zuordnung der Abfälle zu den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung sind insbesondere die PCB-haltigen Kabel relevant.
Die Einstufung von Kohlenteer als Aquatic Akut 1 mit H400 und Aquatic Chronic 1 mit H410 wurde von der EU-Kommission zurückgezogen und in Anhang VI der CLP-Verordnung gestrichen [siehe 14. Änderungsverordnung (Delegierte Verordnung (EU) 2020/217 vom 04.10.2019) zum 01.12.2019, Erwägungsgrund 8, Tabelle 3 in Anhang VI der CLP-Verordnung (s. Index-Nr. 648-055-00-5)]. Daher ist nur der PCB-Gehalt für die Einstufung des Abfalls relevant.
Ab einem PCB-Gehalt von 0,025 % bis unter 0,25 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen und ab 0,25% der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
17 04 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Kabel, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
17 04 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Kabel, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 04 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Kabel, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 gilt nur für Abfälle mit PCB in relevanten Konzentrationen (bestimmt als Summe aus sechs PCB-Kongeneren Nr. 28, 52, 101, 138, 153, 180 nach Ballschmiter multipliziert mit fünf)
6.17.5 Gruppe 17 05 - Boden (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten), Steine und Baggergut
Abfallart 17 05 03* - Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten
Grundsätzlich können Stoffe aller Gefahrenkategorien nach Nr. 1 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung (Nr. 1.1 bis 1.4.3) im Abfall vorliegen. Dabei sind flüssige (Nr. 1.2.5, 1.2.7, 1.2.8) und gasförmige Stoffe (Nr. 1.2.2, 1.2.4) sowie Aerosole (Nr. 1.2.3) auszuschließen. Außerdem sind in der Regel Stoffe mit "Anderen Gefahren" (Nr. 1.4) nicht zu erwarten, d. h. Stoffe, die heftig mit Wasser reagieren oder Stoffe, die mit Wasser entzündbare oder giftige Gase entwickeln.
Selbstzersetzliche Stoffe/organische Peroxide (Nr. 1.2.6) und explosionsfähige Stoffe (Nr. 1.2.1) sind in der Regel nur bei entsprechender Herkunft des Abfalls, z.B. aus Rüstungsaltlasten, zu beachten. Der Abfall kann außerdem Gesundheitsgefahren der Nr. 1.1 und Umweltgefahren der Nr. 1.3 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung aufweisen. In der Regel werden die relevanten Konzentrationsgrenzen der betreffenden Stoffe im Boden nicht erreicht.
17 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) | (X1) |
17 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
17 05 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 nur in Einzelfällen bei Herkunft aus speziellen Altlastenflächen zu prüfen
Abfallart 17 05 05* - Baggergut, das gefährliche Stoffe enthält
Grundsätzlich können Stoffe aller Gefahrenkategorien nach Nr. 1 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung (Nr. 1.1 bis 1.4.3) zutreffen, wobei flüssige (Nr. 1.2.5, 1.2.7, 1.2.8) und gasförmige Stoffe (Nr. 1.2.2, 1.2.4) sowie Aerosole (Nr. 1.2.3) auszuschließen sind. Selbstzersetzliche Stoffe/organische Peroxide (Nr. 1.2.6) und explosionsfähige Stoffe (Nr. 1.2.1) sind in der Regel nicht zu erwarten. Außerdem sind Stoffe mit "Anderen Gefahren" (Nr. 1.4) ausgeschlossen, d. h. Stoffe, die heftig mit Wasser reagieren oder Stoffe, die mit Wasser entzündbare oder giftige Gase entwickeln.
Der Abfall kann also grundsätzlich Gesundheitsgefahren der Nr. 1.1 und Umweltgefahren der Nr. 1.3 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung aufweisen. In der Regel werden die relevanten Konzentrationsgrenzen der betreffenden Stoffe im Abfall nicht erreicht.
17 05 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Baggergut, das gefährliche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) | (X1) |
17 05 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Baggergut, das gefährliche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 05 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Baggergut, das gefährliche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 nur in Einzelfällen zu prüfen, wenn aufgrund der Herkunft mit speziellen Schadstoffen in vergleichsweise hohen Konzentrationen zu rechnen ist.
Abfallart 17 05 07* - Gleisschotter, der gefährliche Stoffe enthält
Gleisschotter kann abhängig von der Herkunft, z. B aus dem Weichenbereich, dem Betankungsbereich, von Industriegleisen oder aus Havarien, gefährliche Eigenschaften aufweisen. Die relevanten Stoffe sind in der Regel Mineralölkohlenwasserstoffe, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Herbizide.
Im Allgemeinen erreichen diese Schadstoffe nicht die relevanten Konzentrationsgrenzen, so dass der Abfall keiner Gefahrenkategorie nach Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
6.17.6 Gruppe 17 06 - Dämmmaterial und asbesthaltige Baustoffe
Abfallart 17 06 01* - Dämmmaterial, das Asbest enthält
Unter diese Abfallart fallen Abfälle mit schwach gebundenem Asbest mit einer Rohdichte unter 1000 kg/m3. Viele diese Baustoffe enthalten Asbest in Konzentrationen von 10 % oder mehr, z.B. Leichtbauplatten unter den Produktbezeichnungen "Promabest" oder "Sokalit", Asbestschnüre oder Spritzasbest (mehr als 90 % Asbest), Brandschutztüren und Dichtungen.
Die Einstufung für Asbest (Carc. 1A mit H350 und STOT RE 1 mit H372) entspricht keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung. Der Abfall ist damit keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 17 06 03* - anderes Dämmmaterial, das aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe enthält
Als gefährlich eingestuftes Dämmmaterial kann z.B. aus künstlichen Mineralfasern (KMF) mit karzinogenen Eigenschaften bestehen. Dies ist für die Zuordnung des Abfalls zu einer Gefahrenkategorie nach Störfall-Verordnung nicht relevant. In der Regel sind die schädlichen Anhaftungen zu betrachten, insbesondere aus dem Bereich der industriellen Anwendung. Bei diesen Anhaftungen kann es sich z.B. um Teeröle, Schmieröle oder Produktionsrückstände handeln. Auch Dämmmaterial aus Brandschäden wird unter dieser Abfallart entsorgt.
In der Regel führen die Schadstoffgehalte in diesen Abfällen nicht zu einer Zuordnung zu den Gefahrenkategorien nach Störfall-Verordnung. In Einzelfällen kann sich aufgrund der Herkunft bzw. spezieller Anhaftungen eine Zuordnung in die Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) oder E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) ergeben. Dies wäre anlassbezogen im Einzelfall zu überprüfen.
17 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
anderes Dämmmaterial, das aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
17 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
anderes Dämmmaterial, das aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 06 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
anderes Dämmmaterial, das aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 ist anlassbezogen aufgrund der speziellen Herkunft oder spezieller Anhaftungen des Abfalls im Einzelfall zu prüfen
Abfallart 17 06 05* asbesthaltige Baustoffe
Unter diese Abfallart fallen Abfälle mit fest gebundenem Asbest mit einer Rohdichte über 1000 kg/m3. Viele diese Baustoffe enthalten Asbest in Konzentrationen von 10 % oder mehr. Beispiele dafür sind Asbestzementplatten für Heizkörper- und Fassadenverkleidungen oder Dacheindeckungen (z.B. Baufanit, Eternit), Asbestzementrohre, Kanalelemente oder Blumenkästen.
Die Einstufung für Asbest (Carc. 1A mit H350 und STOT RE 1 mit H372) entspricht keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung. Der Abfall ist damit keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
6.17.7 Gruppe 17 08 - Baustoffe auf Gipsbasis
Abfallart 17 08 01* - Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
Es handelt sich in der Regel um Gipskarton- oder Gipsfaserplatten, die in den meisten Fällen nicht als gefährliche Abfälle zu entsorgen sind. In Einzelfällen ist dieser Abfall als gefährlich einzustufen, wenn das Material z.B. aufgrund einer industriellen Nutzung entsprechend verunreinigt worden ist oder schädliche Anhaftungen aufweist. Bei diesen Anhaftungen bzw. Verunreinigungen kann es sich neben Asbest um verschiedene Chemikalien oder Produktionsrückstände aus dem jeweiligen Einsatzbereich handeln. Asbestanhaftungen sind bei der Anwendungsprüfung der Störfallverordnung nicht relevant. Bei der Einzelfallprüfung sind insbesondere die akut toxischen und gewässergefährdenden Eigenschaften des Abfalls aufgrund der jeweiligen industriellen Vornutzung zu beachten.
17 08 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
17 08 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 08 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 ist anlassbezogen im Einzelfall zu prüfen, z.B. bei industrieller Vornutzung der Materialien, wenn herkunftsbedingt spezielle Schadstoffe vorliegen sollten
6.17.8 Gruppe 17 09 - Sonstige Bau- und Abbruchabfälle
Abfallart 17 09 01* - Bau- und Abbruchabfälle, die Quecksilber enthalten
Nutzungsbedingt können Quecksilber-Belastungen in Abbruchmaterialien von historischen Produktionsstätten zur Spiegelherstellung oder zur Holzimprägnation auftreten. Allgemein können aus dem Bereich der Haustechnik auch quecksilberhaltige Bauteile als Bau- und Abbruchmaterial anfallen, z.B. Leuchtstoffröhren, Pumpen, Manometer oder Schalter.
Nach Störfall-Verordnung wäre der Abfall aufgrund der Quecksilber-Einstufung ab einem Quecksilbergehalt von 10 % der Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch), ab 0,4 % der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch), ab 0,25 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) und ab 0,025 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. In der Regel liegen die Quecksilber-Konzentrationen im Abfall unterhalb der relevanten Konzentrationsgrenzen, so dass dieser Abfall keiner Gefahrenkategorie nach der Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
Abfallart 17 09 02* - Bau- und Abbruchabfälle, die PCB enthalten (z.B. PCB-haltige Dichtungsmassen, PCB-haltige Bodenbeläge auf Harzbasis, PCB-haltige Isolierverglasungen, PCB-haltige Kondensatoren)
Im Baubereich können viele verschiedene PCB-haltige Materialien mit stark schwankenden PCB-Gehalten zur Entsorgung anfallen. Dichtungsmassen können beispielsweise zwischen 10 % und 70 % PCB enthalten, während Deckenplatten ("Wilhelmi-Platte") ca. 0,5 % PCB pro Platte aufweisen. Kleinkondensatoren aus alten Leuchtstoffröhren können zwischen 50 und 200 g PCB enthalten.
Abfälle sind ab einem PCB-Gehalt von 2,5 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) bzw. ab einem PCB-Gehalt von 0,25 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
17 09 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Bau- und Abbruchabfälle, die PCB enthalten (z.B. PCB-haltige Dichtungsmassen, PCB-haltige Bodenbeläge auf Harzbasis, PCB-haltige Isolierverglasungen, PCB-haltige Kondensatoren) | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
17 09 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Bau- und Abbruchabfälle, die PCB enthalten (z.B. PCB-haltige Dichtungsmassen, PCB-haltige Bodenbeläge auf Harzbasis, PCB-haltige Isolierverglasungen, PCB-haltige Kondensatoren) | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 09 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Bau- und Abbruchabfälle, die PCB enthalten (z.B. PCB-haltige Dichtungsmassen, PCB-haltige Bodenbeläge auf Harzbasis, PCB-haltige Isolierverglasungen, PCB-haltige Kondensatoren) | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1, 3 | X2, 3 |
1 gilt ab einem PCB-Gehalt von 2,5 %
2 gilt ab einem PCB-Gehalt von 0,25 %
3 Das in den Normen DIN EN 12766-1 und DIN EN 12766-2 festgelegte Berechnungsverfahren ist anzuwenden, wobei nach Berechnungs-Variante B die Summe der Massengehalte von sechs genannten PCB-Congeneren (PCB28, PCB52, PCB101, PCB138, PCB153, PCB180) mit dem Faktor fünf multipliziert wird.
Abfallart 17 09 03* sonstige Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich gemischte Abfälle), die gefährliche Stoffe enthalten
Bei den gemischten Baustellenabfällen können grundsätzlich alle Gefahrenkategorien nach Nr. 1 der Stoffliste des Anhangs I der Störfall-Verordnung zutreffen, wobei flüssige, gasförmige, explosive, selbstzersetzliche und oxidierende Stoffe (P1 bis P8) auszuschließen sind. Auch Stoffe, die heftig mit Wasser reagieren (O1) oder Stoffe, die mit Wasser entzündbare oder giftige Gase entwickeln (O2 bzw. O3), liegen in diesem Abfall im Allgemeinen nicht vor.
Die möglichen akut toxischen und gewässergefährdenden Eigenschaften treffen in der Regel auf diesen Abfall nicht zu, da die entsprechenden Konzentrationsgrenzen der Schadstoffe im Abfall nicht erreicht werden. Aufgrund der Herkunft bzw. spezieller Inhaltsstoffe könnte eine Zuordnung in die Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) oder E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) möglich sein, was im Einzelfall zu überprüfen wäre.
17 09 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
sonstige Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich gemischte Abfälle), die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
17 09 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
sonstige Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich gemischte Abfälle), die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
17 09 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
sonstige Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich gemischte Abfälle), die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X1) |
1 ist anlassbezogen im Einzelfall aufgrund der speziellen Herkunft oder spezieller Inhaltsstoffe des Abfalls zu prüfen
6.18 Kapitel 18 - Abfälle aus der humanmedizinischen oder tierärztlichen Versorgung und Forschung (ohne Küchen- und Restaurantabfälle, die nicht aus der unmittelbaren Krankenpflege stammen)
6.18.1 Gruppe 18 01 - Abfälle aus der Geburtshilfe, Diagnose, Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten beim Menschen
Abfallart 18 01 03* - Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht besondere Anforderungen gestellt werden
Infektiöse Abfälle enthalten lebensfähige Mikroorganismen oder deren Toxine (Krankheitserreger), die bei Kontakt mit Menschen bzw. Tieren zur Übertragung von Krankheiten führen können. Der Abfall ist keiner Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 18 01 06* - Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten
Der Abfall kann Laborchemikalien, organische Lösemittel, z.B. Formalin, und andere Chemikalien enthalten. Grundsätzlich können alle relevanten Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung für feste und flüssige gefährliche Stoffe zutreffen. Die Einstufung des Abfalls ist im Einzelfall vorzunehmen.
18 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
18 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
18 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
.
Abfallart 18 01 08* - zytotoxische und zytostatische Arzneimittel
Die enthaltenen Wirkstoffe weisen karzinogene, mutagene bzw. reproduktionstoxische Potenziale auf. Diese Gefahren sind in Bezug auf die Störfall-Verordnung nicht relevant. Allerdings können relevante Wirkstoffe auch akut toxisch sein. Der Abfall ist daher im Einzelfall der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
18 01 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
18 01 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
18 01 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 sofern akut toxische Arzneimittel im Abfall enthalten sind
Abfallart 18 01 10* - Amalgamabfälle aus der Zahnmedizin
Amalgam für Zahnfüllungen enthält in der Regel ca. 50 % Quecksilber. Das Element Quecksilber ist u. a. als Acute Tox. 1 mit H330 (inhalativ) sowie als Aquatic Acute 1 mit H 400 (M = 100) und Aquatic Chronic 1 mit H410 (M = 100) eingestuft.
Der Abfall ist den Gefahrenkategorien H1 bzw. H2 (Akut toxisch) und E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
18 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Amalgamabfälle aus der Zahnmedizin | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
18 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Amalgamabfälle aus der Zahnmedizin | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
18 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Amalgamabfälle aus der Zahnmedizin | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
6.18.2 Gruppe 18 02 - Abfälle aus Forschung, Diagnose, Krankenbehandlung und Vorsorge bei Tieren
Abfallart 18 02 02* - Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht besondere Anforderungen gestellt werden
Infektiöse Abfälle enthalten lebensfähige Mikroorganismen oder deren Toxine (Krankheitserreger), die bei Kontakt mit Menschen bzw. Tieren zur Übertragung von Krankheiten führen können. Der Abfall ist keiner Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 18 02 05* - Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten
Der Abfall kann Laborchemikalien, organische Lösemittel, z.B. Formalin, und andere Chemikalien enthalten. Grundsätzlich können alle relevanten Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zutreffen. Die Einstufung des Abfalls ist im Einzelfall vorzunehmen.
18 02 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
18 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
18 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 | X1 | X1 | X1 |
.
Abfallart 18 02 07* - zytotoxische und zytostatische Arzneimittel
Die enthaltenen Wirkstoffe weisen karzinogene, mutagene bzw. reproduktionstoxische Potenziale auf. Diese Gefahren sind in Bezug auf die Störfall-Verordnung nicht relevant. Allerdings können relevante Wirkstoffe auch akut toxisch sein. Der Abfall ist daher im Einzelfall der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
18 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
18 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
18 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 sofern akut toxische Arzneimittel im Abfall enthalten sind
6.19 Kapitel 19 - Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen, öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen sowie der Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch und Wasser für industrielle Zwecke
6.19.1 Gruppe 19 01 - Abfälle aus der Verbrennung oder Pyrolyse von Abfällen
Abfallart 19 01 05* - Filterkuchen aus der Abgasbehandlung
Gasförmige Schadstoffe können u. a. durch Nassabscheidung in Wäschern aus dem Rauchgas der Abfallverbrennung abgetrennt werden. Dabei werden auch die im Rauchgas verbliebenen Anteile des Flugstaubs abgeschieden. Zur Neutralisation werden Calciumcarbonat, Calciumhydroxid, Natriumcarbonat oder Natriumhydroxid eingesetzt, dabei werden als Reaktionsprodukt beispielsweise Gips oder Hydroxidschlämme gefällt. Die festen Reaktionsprodukte können durch Filtration abgeschieden werden.
Der als fester Abfall entstehende Filterkuchen enthält Metallverbindungen wie Sulfate, Hydroxide, Chloride, Fluoride, Phosphate, Silicate und organische Bestandteile. Aufgrund der Schwermetallgehalte (Zink, Kupfer, Quecksilber) wird er der Gefahrenkategorie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet. Bei Quecksilbergehalten von mehr als 2,5 % ist er zudem der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Wenn mit Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid neutralisiert wird, besteht der Filterkuchen überwiegend aus Gips (CaSO4 ⋅ 2 H2O). Filterkuchen die überwiegend aus Gips bestehen, enthalten geringere Schwermetallgehalte als Hydroxidschlämme, so dass sie aufgrund der Gehalten an Schwermetallen i. d. R. nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen sind.
19 01 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 01 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterkuchen aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ≥ 2,5 %
2 gilt für Quecksilber-Gehalte ≥ 0,25 %
Abfallart 19 01 06* - wässrige flüssige Abfälle aus der Abgasbehandlung und andere wässrige flüssige Abfälle
Gasförmige Schadstoffe können u. a. durch Nassabscheidung in Wäschern aus dem Rauchgas der Abfallverbrennung abgetrennt werden. Obwohl die Abgasreinigung der meisten Anlagen so arbeitet, dass keine wässrigen flüssigen Abfälle anfallen, gibt es einzelne Anlagen die einen wässrigen flüssigen Abfall aus der Abgasbehandlung erzeugen. Weiterhin können Waschwässer bei Revisionsarbeiten als Abfälle anfallen.
Waschwässer aus der Nassabscheidung enthalten unter anderem Schwermetalle und deren Verbindungen sowie chlor-, fluor- und schwefelhaltige Säuren (z.B. Salz- und Flusssäure, schweflige Säure) bzw. deren Salze sowie auskondensierte organische Verbindungen. Diese organischen Verbindungen liegen im Allgemeinen nicht in gefahrenrelevanten Konzentrationen in Bezug auf die in der Störfall-Verordnung genannten Gefahrenkategorien vor. Bei entsprechend hohen Gehalten an Schwermetallen und Übergangsmetallen, z.B. von Quecksilber, wird der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet. In der Regel trifft diese Zuordnung nicht zu.
Als "andere wässrige flüssige Abfälle" fallen beispielsweise Kondensate aus Abgasfackeln an. Diese enthalten mit bis zu 0,01 % höhere Gehalte an organischen Stoffen, die aber dennoch nicht in gefahrenrelevanten Konzentrationen in Bezug auf die in der Störfall-Verordnung genannten Gefahrenkategorien vorliegen.
19 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige flüssige Abfälle aus der Abgasbehandlung und andere wässrige flüssige Abfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige flüssige Abfälle aus der Abgasbehandlung und andere wässrige flüssige Abfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige flüssige Abfälle aus der Abgasbehandlung und andere wässrige flüssige Abfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ≥ 0,025 %
Abfallart 19 01 07* - feste Abfälle aus der Abgasbehandlung
Der Abfall entsteht bei der Entfernung der gasförmigen Schadstoffe aus dem Rauchgas durch Zusatz von basischen Additiven. Die meisten Bauarten von Abgasreinigungsanlagen haben gemeinsam, dass zur Abscheidung und Neutralisierung der sauren gasförmigen Schadstoffe (z.B. Salz- und Flusssäure, schweflige Säure) basische Stoffe wie Kalkhydrat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumhydroxid oder auch Kalksteinmehl eingesetzt werden. Beim Eindampfen von Abwasser aus Nasswäschern in Sprühtrocknern, in Sprühabsorbern oder bei den trocken arbeitenden Rauchgasreinigungsverfahren entsteht ein Salzgemisch, das abgeschiedene Schwermetalle und Anteile der Flugaschen enthält. Wenn bei der Behandlung des Abwassers aus Nasswäschern Gips ausgefällt wird und als Filterkuchen anfällt, ist dieser vielfach geringer mit Schwermetallen belastet als das Salzgemisch aus Sprühtrocknern, weil ein Großteil der Schwermetalle in der Flüssigphase verbleibt.
Aufgrund der Gehalte an Schwermetallen und Übergangsmetallen, z.B. von Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber und Zink, wird der Abfall in der Regel der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet. In Abhängigkeit von den Schwermetallgehalten ist Gips aus der Behandlung des Abwassers von Nasswäschern in der Regel nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Hinweis:
In der Praxis ist die Abgrenzung zur Abfallart 19 01 13* nicht scharf, weil feinkörnig anfallende und beispielsweise in einem Gewebefilter abgeschiedene Abgasreinigungsprodukte auch als Filterstaub angesehen werden können.
19 01 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 19 01 10* - gebrauchte Aktivkohle aus der Abgasbehandlung
Aktivkohle als Einzeladditiv wird in der Regel nur zur Feinreinigung des entstaubten und von sauren Schadgasen befreiten Abgases eingesetzt. Daher ist gebrauchte Aktivkohle im Wesentlichen mit organischen Verbindungen (z.B. Dioxinen und PAK) sowie mit den Schwermetallen beladen, die nicht in vorgeschalteten Abgasreinigungsschritten abgeschieden wurden. Typisch neben organischen Spurenstoffen sind Belastungen mit den Schwermetallen Blei, Quecksilber und Zink. Daneben können Antimon, Arsen, Cadmium und Thallium auftreten.
Die Dioxingehalte in der gebrauchten Aktivkohle sind in der Regel zu gering um eine Einstufung als akut toxisch zu begründen. Sehr stark erhöhte Quecksilbergehalte (> 2,5 %) könnten allerdings zur Einstufung als akut toxisch (H2) führen. Die Belastung mit Schwermetallen ist in der Regel zu gering, um eine Einstufung als gewässergefährdend im Sinn der Störfallverordnung zu begründen. In Einzelfällen, insbesondere bei erhöhten Quecksilbergehalten ab 0,025 %, ist eine Zuordnung zu der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung erforderlich. Stark erhöhte Quecksilbergehalte (> 0,25 %) würden auch eine Zuordnung zu der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung begründen.
19 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte Aktivkohle aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
19 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte Aktivkohle aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte Aktivkohle aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X2) | X |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ≥ 2,5 %
2 gilt für Quecksilber-Gehalte ≥ 0,25 %
Abfallart 19 01 11* - Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken, die gefährliche Stoffe enthalten
Aschen und Schlacken aus der Müllverbrennung können Schwermetallverbindungen in Form von Oxiden, Hydroxiden, Carbonaten, Sulfaten und Chloriden enthalten. Daneben treten insbesondere Kupfer, Zink, Blei und Nickel auch elementar als massive Partikel gediegener oder legierter Metalle (> 1 mm) auf. Diese Metallpartikel tragen nicht zu den nach Störfall-Verordnung relevanten gefährlichen Eigenschaften des Abfalls bei.
Weitere Anteile der Schwermetalle können als "feste Lösung" in Spinellen und Inosilicaten gebunden sein. Diese Schwermetall-Anteile tragen ebenfalls nicht zu den nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren bei. Der Gehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff als Summenparameter für organische Verbindungen liegt in der Regel unter 1 %. Daraus folgt, dass bei der Abfallverbrennung hohe Zerstörungsraten für im Brennstoff enthaltene organische Verbindungen erreicht werden und daher in Schlacken organische Schadstoffe nicht in relevanten Mengen zu erwarten sind.
Die Rostaschen bzw. Schlacken aus der Hausmüllverbrennung stellen in der Regel nicht gefährliche Abfälle dar, so dass meist nur Rostaschen bzw. Schlacken aus Sonderabfallverbrennungsanlagen unter den Abfallschlüssel 19 01 11 fallen. Aufgrund der Blei-, Cadmium-, Kupfer- und Zinkgehalte ist der Abfall meist der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Hinweis:
Wenn massive Metallkörner (> 1 mm) nicht bei der Probenaufbereitung ausgeschleust werden, können sie zu Überbefunden an Kupfer, Nickel, Blei und Zink und in Folge dessen zu Fehleinstufungen führen.
19 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | X |
1 gilt bei Kupfergehalten ≥ 2,5 %
Abfallart 19 01 13* - Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält
Der Abfall entsteht bei der Abscheidung von Staubpartikeln aus Rauchgasen beispielsweise in Elektrofiltern oder Gewebefiltern. Teilweise, insbesondere bei trockenen Rauchgasreinigungsverfahren erfolgt die Staubabscheidung zusammen mit der Abscheidung der zur Abgasreinigung zugesetzten Additive.
Filterstäube enthalten unter anderem Schwermetalle und Schwermetallverbindungen, zu hohen Anteilen als leicht lösliche Salze. Die Schwermetallverbindungen liegen meist als Chloride, Bromide, Sulfate oder Oxide vor. Einige Schwermetalle, z.B. Quecksilber, können in Einzelfällen auch elementar in Filterstäuben vorkommen. In kälteren Zonen des Kessels und bei ungünstiger Betriebstemperatur von Elektrofiltern kann es zur Bildung organischer Chlorverbindungen (Dioxine, Chlorbenzole, PCB) kommen. Die organischen Schadstoffe liegen im Allgemeinen nicht in gefahrenrelevanter Konzentration vor. Der Abfall ist aber aufgrund der Schwermetallgehalte insbesondere an Blei, Cadmium, Kupfer und Zink der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ein Zinkchlorid-Gehalt von 2,5 % führt zur Einordnung des Abfalls in die Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
19 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X |
1 gilt ab einem Zinkchloridgehalt von 2,5 %
Abfallart 19 01 15* - Kesselstaub, der gefährliche Stoffe enthält
Kesselstäube entstehen durch Ablagerungen fester Staubpartikel im Kesselbereich, die regelmäßig entfernt werden. Kesselstäube haben im Allgemeinen eine ähnliche Zusammensetzung wie Filterstäube. Sie enthalten Schwermetalle und deren Verbindungen in relevanten Konzentrationen, z.B. Oxide, Chloride, Bromide und Sulfate.
In kälteren Zonen des Kessels kann es zur Bildung organischer Chlorverbindungen (Dioxine, Chlorbenzole, PCB) kommen. Die organischen Schadstoffe liegen im Allgemeinen nicht in gefahrenrelevanter Konzentration vor. Der Abfall ist aufgrund der Schwermetallgehalte insbesondere an Blei, Cadmium, Kupfer und Zink der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Ein Zinkchlorid-Gehalt von 2,5 % führt zur Einordnung des Abfalls in die Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
19 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Kesselstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Kesselstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Kesselstaub, der gefährliche Stoffe enthält | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X |
1 gilt ab einem Gesamtgehalt von Zinkchlorid und Blei von 2,5 %
Abfallart 19 01 17* - Pyrolyseabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
In der Regel werden feste Pyrolyserückstände unter dieser Abfallart entsorgt. Die festen Abfälle aus der Pyrolyse bestehen im Wesentlichen aus Pyrolysekoks, Metallen, Sand und Glas. Die Metalle werden abgetrennt und es bleiben die mineralischen Rückstände gemischt mit Koks zurück. Abhängig vom Verfahren und von der Pyrolysetemperatur sind in diesem Pyrolysekoks beispielsweise polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe als organische Schadstoffe sowie Schwermetalle, z.B. Kupfer, Blei und Zink, sowie deren Verbindungen enthalten. Aufgrund dieser Gehalte an Schwermetallverbindungen ist der Abfall in der Regel der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. In der Regel führen die Schwermetallkonzentrationen nicht zur Einordnung des Abfalls in die Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
19 01 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Pyrolyseabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Pyrolyseabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 01 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Pyrolyseabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
6.19.2 Gruppe 19 02 - Abfälle aus der physikalisch-chemischen Behandlung von Abfällen (einschließlich Dechromatisierung, Cyanidentfernung, Neutralisation)
Abfallart 19 02 04* - vorgemischte Abfälle, die wenigstens einen gefährlichen Abfall enthalten
Es kann sich um feste sowie flüssige Abfälle handeln, die zum Zweck der weiteren Entsorgung, z.B. in Verbrennungs- oder anderen Behandlungsanlagen, zusammengestellt werden. In der Regel enthalten diese Abfälle Schadstoffe wie Metalle/Halbmetalle und deren Verbindungen (z.B. Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium, Zink, Arsen und Antimon) sowie organische Schadstoffe, z.B. PCB, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Mineralölkohlenwasserstoffe bzw. organische Lösemittel.
In der Regel sind diese Abfälle aufgrund der Blei-, Kupfer- und Zinkgehalte sowie der organischen Schadstoffe der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Darüber hinaus können flüssige Abfälle auch entzündbar sein (P5a bzw. P5c).
19 02 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
vorgemischte Abfälle, die wenigstens einen gefährlichen Abfall enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
vorgemischte Abfälle, die wenigstens einen gefährlichen Abfall enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
19 02 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
vorgemischte Abfälle, die wenigstens einen gefährlichen Abfall enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
1 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
Abfallart 19 02 05* - Schlämme aus der physikalisch-chemischen Behandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei der physikalisch-chemischen Behandlung von Abwässern und Konzentraten werden die anorganisch und organisch belasteten Abfälle in unterschiedlichen Prozessen getrennt behandelt. Die anorganisch belasteten Abfälle werden zuerst entgiftet, um Cyanide, Nitrite und Chrom-(VI) in ungefährliche Verbindungen zu überführen. Anschließend werden die Schwermetalle als Hydroxide oder Oxidhydrate durch Zugabe von Kalkmilch oder Natronlauge gefällt. An die Hydroxidfällung kann sich eine Sulfidfällung anschließen, wobei die Metallsulfide mit Hilfe von Natriumsulfid oder Polyorganosulfiden gefällt werden. Der resultierende anorganische Schlamm enthält in relevanten Konzentrationen im Wesentlichen die gefällten Metallhydroxide, -sulfate, -phosphate, -silikate und -fluoride bzw. Metallsulfide, die teilweise als akut toxisch und umweltgefährlich einzustufen sind, z.B. Cadmiumhydroxid (u. a. Acute Tox 2 mit H330 sowie Aquatic Acute 1 mit H400 und Aquatic Chronic 1 mit H410). Die akut toxischen Verbindungen liegen jedoch im Regelfall nicht in einstufungsrelevanten Konzentrationen vor. Insbesondere die Gehalte an Kupfer- und Zink-Verbindungen bewirken eine Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung.
Organisch belastete Abfälle können sehr unterschiedlich sein und beispielsweise Benzin, Diesel oder Schmier- und Kühlmittel enthalten. Schlämme fallen in der 3-Phasen-Trennung (Öl-Wasser-Schlamm) und bei der chemischen Behandlung feindisperser Öle und Emulsionen mittels Spaltung, Fällung und Flockung an. Die Emulsionsspaltung wird dabei mit anorganischen Spaltmitteln, z.B. Eisen-III-chlorid oder Aluminiumchlorid in Verbindung mit Kalkmilch, durchgeführt. Es fällt ein ölhaltiger Hydroxidschlamm an. Relevante Verunreinigungen in organisch belasteten Schlämmen sind insbesondere Öle und Fette, die nicht über die in der Störfall-Verordnung genannten Gefahren verfügen. Andere organische Verbindungen, z.B. als akut toxisch eingestufte Phenole und Benzole, liegen nicht in relevanten Konzentrationen vor. Die folgende Zuordnung des Abfalls basiert daher auf den anorganischen Abfallinhaltsstoffen.
19 02 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme aus der physikalisch-chemischen Behandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme aus der physikalisch-chemischen Behandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme aus der physikalisch-chemischen Behandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 19 02 07* - Öl und Konzentrate aus Abtrennprozessen
Die Abfälle entstehen beispielsweise bei der Abtrennung nicht emulgierter und nicht gelöster Öle und Fette von der wässrigen Phase durch Flotation. Die aufschwimmende öl- bzw. fetthaltige Phase kann auch weitere Stoffe, z.B. Lösemittel oder anorganische Verunreinigungen, enthalten. Außerdem entsteht dieser Abfall, wenn die organische Phase durch physikalische Verfahren, z.B. Membranverfahren (Ultrafiltration, Umkehrosmose), Eindampfung oder Elektrokoagulation, abgetrennt wird. Der Öl- bzw. Fettgehalt in den Abfällen liegt allgemein über 90 %. Außerdem können vergleichsweise hohe PAK-Gehalte in den Ölen und Konzentraten auftreten.
Der Abfall wird aufgrund des Ölgehalts der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet. Liegen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzo(a)pyren, mit Gehalten ab 0,25 % vor, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Öl und Konzentrate aus Abtrennprozessen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Öl und Konzentrate aus Abtrennprozessen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Öl und Konzentrate aus Abtrennprozessen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X |
1 gilt für Benzo(a)pyren-Gehalte ab 0,25 %
Abfallart 19 02 08* - flüssige brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
In der Regel werden flüssige brennbare Abfälle zusammengestellt, um energetisch verwertet zu werden. Dabei handelt es sich um flüssige, meist organische, heizwertreiche Abfälle, z.B. Lösemittelabfälle. Die Zusammensetzung dieser Abfälle kann sehr unterschiedlich ausfallen und orientiert sich im Wesentlichen an den Anforderungen der jeweiligen Entsorgungsanlage.
Aufgrund der möglicherweise enthaltenen organischen Substanzen bzw. Mineralöl-Bestandteile mit gewässergefährdenden Eigenschaften wird der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet. Außerdem kann dieser Abfall abhängig vom jeweiligen Flammpunkt entzündbare Eigenschaften aufweisen und ist dann ggf. den Gefahrenkategorien P5a bzw. P5c (Entzündbare Flüssigkeiten) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 02 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
flüssige brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
flüssige brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
19 02 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
flüssige brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
1 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
Abfallart 19 02 09* - feste brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
In der Regel werden feste brennbare Abfälle zusammengestellt, um thermisch entsorgt zu werden. Dabei handelt es sich überwiegend um feste, meist organische, heizwertreiche Abfälle unterschiedlicher Art, z.B. ölbehaftete Wischtücher oder Rückstände aus chemischen Prozessen. Die Zusammensetzung dieser Abfälle kann sehr unterschiedlich ausfallen und orientiert sich im Wesentlichen an den Anforderungen der jeweiligen Entsorgungsanlage.
Aufgrund der möglicherweise enthaltenen organischen Substanzen bzw. Mineralöl-Bestandteile mit gewässergefährdenden Eigenschaften wird der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet.
19 02 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 02 09* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste brennbare Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 19 02 11* - sonstige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten
In der Praxis werden sehr unterschiedliche Abfälle, z.B. Abwässer, Kristallisate, Adsorbentien oder auch mineralische Abfälle unter dieser Abfallart entsorgt.
Daher ist im Einzelfall zu entscheiden, wie der Abfall einzustufen ist. Hier sind insbesondere Metalle/Halbmetalle und deren Verbindungen (z.B. Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium, Zink, Arsen und Antimon) zu beachten. Im Bereich der organischen Schadstoffe können z.B. PCB, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (insbesondere Benzo(a)pyren) sowie Mineralölkohlenwasserstoffe bzw. organische Lösemittel vorliegen.
In vielen Fällen ist anzunehmen, dass der Abfall aufgrund der enthaltenen Schadstoffe gewässergefährdende Eigenschaften (E1 bzw. E2) aufweist. Im Einzelfall könnten zudem akut toxische Abfalleigenschaften (H1 bzw. H2) vorliegen, z.B. bei Nickel-, Quecksilber-, Thallium- oder Arsenkonzentrationen ab 0,1 %. Bei flüssigen Abfällen ist der Flammpunkt zu überprüfen, um die Entzündbarkeit (P5a bzw. P5c) des Abfalls bewerten zu können.
19 02 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
sonstige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
19 02 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
sonstige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X2 |
19 02 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
sonstige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 ist im Einzelfall zu prüfen
2 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
6.19.3 Gruppe 19 03 - Stabilisierte und verfestigte Abfälle
Abfallart 19 03 04* - als gefährlich eingestufte teilweise stabilisierte Abfälle, mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 03 08* fallen
Die Zuordnung dieser Abfälle zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung hängt von den als gefährlich eingestuften Abfällen ab, die stabilisiert wurden. Bei unvollständiger Stabilisierung ist davon auszugehen, dass die gefährlichen Eigenschaften der Ausgangsabfälle weiterhin zutreffen können.
Die gefährlichen, teilweise stabilisierten Abfälle sind im Einzelfall den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Dabei können die Aussagen dieses Leitfadens zum Ausgangsabfall als Bewertungsgrundlage herangezogen werden. Da die teilstabilisierten Quecksilberabfälle ausdrücklich nicht unter diese Abfallart fallen, könnten insbesondere die Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung relevant sein.
19 03 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
als gefährlich eingestufte teilweise stabilisierte Abfälle, mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 03 08 fallen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 03 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
als gefährlich eingestufte teilweise stabilisierte Abfälle, mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 03 08 fallen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 03 04* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
als gefährlich eingestufte teilweise stabilisierte Abfälle, mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 03 08 fallen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 ist im Einzelfall zu prüfen
Abfallart 19 03 06* - als gefährlich eingestufte verfestigte Abfälle
Die Zuordnung dieser Abfälle zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung hängt von den als gefährlich eingestuften Abfällen ab, die verfestigt wurden. Durch die Verfestigung, z.B. durch Zugabe von Bindemitteln, werden lediglich die physikalischen Eigenschaften verändert, so dass die gefahrenrelevanten Eigenschaften grundsätzlich weiterhin auf die verfestigten Abfälle zutreffen können.
Die Zuordnung der verfestigten Abfälle zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung ist im Einzelfall durchzuführen, wobei die Aussagen dieses Leitfadens zum Ausgangsabfall herangezogen werden können. Die gegebenenfalls entzündbaren Eigenschaften des Ausgangsabfalls treffen auf den verfestigten Abfall nicht mehr zu. Insbesondere die Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung sind zu überprüfen.
19 03 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
als gefährlich eingestufte verfestigte Abfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
19 03 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
als gefährlich eingestufte verfestigte Abfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 03 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
als gefährlich eingestufte verfestigte Abfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X2 |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 10 %
2 ist im Einzelfall zu prüfen
Abfallart 19 03 08* - teilweise stabilisiertes Quecksilber
Quecksilber (Hg) ist u. a. als Acute Tox. 1 inhalativ (H330) sowie als Aquatic acute/Chronic 1 (H400/H410) mit M = 100 eingestuft.
19 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
teilweise stabilisiertes Quecksilber | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
19 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
teilweise stabilisiertes Quecksilber | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 03 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
teilweise stabilisiertes Quecksilber | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X3 | X4 |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 10 %
2 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,4 %
3 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,25 %
4 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 0,025 %
6.19.4 Gruppe 19 04 - Verglaste Abfälle und Abfälle aus der Verglasung
Abfallart 19 04 02* - Filterstaub und andere Abfälle aus der Abgasbehandlung
Bei der Verglasung wird der zu behandelnde Abfall bei sehr hohen Temperaturen (> 1.500 °C) eingeschmolzen, wobei die organischen Verunreinigungen vollständig zerstört werden. Die Pyrolyse- und Rauchgase werden gefiltert und in einer thermischen Nachverbrennung gereinigt. Aufgrund der hohen Kosten wird dieses Behandlungsverfahren selten eingesetzt. Die Filterstäube werden in der Regel in den Prozess zurückgeführt. Die Filterstäube können Metalle/Halbmetalle und deren Verbindungen sowie Dioxine enthalten. Insbesondere die flüchtigen bzw. halbflüchtigen Metalle und Metall-Verbindungen können sich im Filterstaub anreichern (Arsen, Blei, Cadmium, Thallium, Quecksilber und Zink).
Daher sind insbesondere die Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zu überprüfen. Die Prüfung der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) ist insbesondere für Arsen, Cadmium, Thallium und Quecksilber ab Gehalten von jeweils 0,1 % relevant.
19 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Filterstaub und andere Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Filterstaub und andere Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 04 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Filterstaub und andere Abfälle aus der Abgasbehandlung | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt abhängig von den genannten Metall-/Halbmetallgehalten im Abfall
Abfallart 19 04 03* - nicht verglaste Festphase
Unter diese Abfallart fallen vor dem Schmelzprozess aussortierte, nicht für die Verglasung geeignete Abfallkomponenten, z.B. Metallstücke und Keramik. Außerdem können unvollständig verglaste Stoffe aus der thermischen Behandlung unter dieser Abfallart entsorgt werden.
Im Allgemeinen sollten die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung auf diese Abfälle nicht zutreffen. In Einzelfällen könnten insbesondere aufgrund der Gehalte an Schwermetallen (z.B. Arsen, Antimon, Blei, Cadmium, Kupfer, Thallium, Quecksilber und Zink) sowie deren Verbindungen die Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) sowie E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zutreffen. Die Prüfung der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) ist insbesondere für Arsen, Cadmium, Thallium und Quecksilber ab Gehalten von jeweils 0,1 % relevant.
19 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
nicht verglaste Festphase | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
nicht verglaste Festphase | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 04 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
nicht verglaste Festphase | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 ist im Einzelfall zu prüfen
6.19.5 Gruppe 19 07 - Deponiesickerwasser
Abfallart 19 07 02* - Deponiesickerwasser, das gefährliche Stoffe enthält
Deponiesickerwasser kann mit organischen Stoffen (z.B. Phenolen, Aromaten, Lösemitteln, Pestiziden), Schwermetallen und Übergangsmetallen (z.B. Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink, Arsen), Halogenverbindungen und weiteren Stoffen verunreinigt sein.
Im Allgemeinen erreichen die Gehalte dieser Stoffe im Deponiesickerwasser nicht die zur Zuordnung zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung erforderlichen Werte.
6.19.6 Gruppe 19 08 - Abfälle aus Abwasserbehandlungsanlagen a. n. g.
Abfallart 19 08 06* - gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze
Ionenaustauscher werden insbesondere zur weiteren Abtrennung von Schwermetallen oder Anionen (z.B. Nitrat) aus dem Abwasser eingesetzt. Entsprechend sind gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze beispielsweise mit Schwermetallen und Übergangsmetallen wie Chrom-VI, Quecksilber, Thallium, Nickel, Kupfer, Blei, Cadmium oder Zink verunreinigt. Die Metalle sind an das Austauscherharz gebunden. Darüber hinaus können abhängig vom Einsatzbereich auch organische Verbindungen enthalten sein.
Ab Quecksilber-, Thallium- bzw. Nickelgehalten von jeweils 0,1 % ist die Zuordnung zu den Gefahrenkategorien H1 bzw. H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zu prüfen, wobei H1 lediglich für Quecksilbergehalten ab 10 % zutreffen kann. Aufgrund der weiteren möglicherweise enthaltenen Schadstoffe, ist der Abfall als gewässergefährdend zu bewerten und den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 08 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
19 08 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 06* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 gilt für Quecksilber-Gehalte ab 10 %
2 ist für Quecksilber-, Thallium- bzw. Nickelgehalte ab jeweils 0,1 % zu prüfen
Abfallart 19 08 07* - Lösungen und Schlämme aus der Regeneration von Ionenaustauschern
Zur Regeneration von Ionenaustauschern werden diese meist mit Säuren (z.B. Salz- oder Schwefelsäure) für Kationentauscher und mit Laugen für Anionentauscher gespült, wobei die an das Austauscherharz gebundenen Schadstoffe mit der Lösung ausgespült werden. In den Regeneraten liegen dann die entsprechenden Substanzen, z.B. Chloride oder Sulfate, vor. Viele dieser Schwermetallverbindungen sind als gewässergefährdend und einige als akut toxisch eingestuft.
Ab Cadmium-, Quecksilber-, Thallium- bzw. Nickelgehalten von jeweils 0,1 % ist die Zuordnung zur Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zu prüfen. Da Quecksilbergehalte ab 10 % nicht zu erwarten sind, trifft die Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch) in der Regel nicht zu. Aufgrund der weiteren möglicherweise enthaltenen Schadstoffe, ist der Abfall als gewässergefährdend zu bewerten und den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 08 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Lösungen und Schlämme aus der Regeneration von Ionenaustauschern | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 08 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Lösungen und Schlämme aus der Regeneration von Ionenaustauschern | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Lösungen und Schlämme aus der Regeneration von Ionenaustauschern | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 ist für Cadmium-, Quecksilber-, Thallium- bzw. Nickelgehalte ab jeweils 0,1 % zu prüfen
Abfallart 19 08 08* - schwermetallhaltige Abfälle aus Membransystemen
Relevante Membransysteme in der Abwasserbehandlung sind die Ultrafiltration und Umkehrosmose, die häufig bei der Sicherwasseraufbereitung angewendet werden und zur Bildung schwermetallhaltiger Konzentrate führen. Mit Hilfe der Ultrafiltration kann beispielsweise eine Aufkonzentrierung bis zu 50 % erfolgen.
Ab Cadmium-, Quecksilber-, Thallium- bzw. Nickelgehalten von jeweils 0,1 % ist die Zuordnung zur Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zu prüfen. Da Quecksilbergehalte ab 10 % nicht zu erwarten sind, trifft die Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch) in der Regel nicht zu. Aufgrund der weiteren möglicherweise enthaltenen Schadstoffe, ist der Abfall als gewässergefährdend zu bewerten und den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 08 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schwermetallhaltige Abfälle aus Membransystemen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 08 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schwermetallhaltige Abfälle aus Membransystemen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 08* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schwermetallhaltige Abfälle aus Membransystemen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X | X |
1 ist für Cadmium-, Quecksilber-, Thallium- bzw. Nickelgehalte ab jeweils 0,1 % zu prüfen
Abfallart 19 08 10* - Fett- und Ölmischungen aus Ölabscheidern mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 08 09* fallen
Bei der Behandlung von Industrieabwässern wird in der Regel dem Feststoffabscheider ein Ölabscheider nachgeschaltet, bevor das Abwasser in die biologische Reinigungsstufe gelangt. Die in den Ölabscheidern abgetrennte Ölphase besteht im Wesentlichen aus einem Gemisch verschiedener Mineralöle, die teilweise als Aquatic Chronic 2 mit H411 eingestuft sind. Der Abfall wird daher der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet.
19 08 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Fett- und Ölmischungen aus Ölabscheidern mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 08 09* fallen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Fett- und Ölmischungen aus Ölabscheidern mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 08 09* fallen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 10* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Fett- und Ölmischungen aus Ölabscheidern mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 08 09* fallen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
Abfallart 19 08 11* - Schlämme aus der biologischen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei der biologischen Abwasserbehandlung werden die organischen Inhaltsstoffe von Mikroorganismen abgebaut, wobei der Abbau nicht immer vollständig sein muss und zu Abbauprodukten führt, die im Schlamm verbleiben. Der anfallende Schlamm wird zur Entsorgung entwässert und meist durch Kalkzugabe konditioniert. Die Trockensubstanz enthält im Wesentlichen organisches und mineralisches Material. Nebenbestandteile des Schlamms sind abhängig von der Abwasserherkunft und bestehen aus Metallen, Metallverbindungen oder gegebenenfalls aus persistenten halogenierten oder halogenfreien organischen Substanzen.
In der Regel werden die Konzentrationsgrenzen zur Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung nicht erreicht.
19 08 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme aus der biologischen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme aus der biologischen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme aus der biologischen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt für Benzo(a)pyren-Gehalte ab 0,25 %
2 gilt für Benzo(a)pyren-Gehalte ab 0,025 %
Abfallart 19 08 13* - Schlämme aus einer anderen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten
Diese Schlämme stammen aus der chemischen oder chemischphysikalischen Abwasserbehandlung, die speziell auf die jeweilige Abwasserherkunft ausgerichtet ist. In der Regel gelten hier die Aussagen, die zur Abfallart 19 02 05* getroffen worden sind. Die anorganischen Schlämme enthalten die schwerlöslichen Metallhydroxide, -sulfate, - phosphate, -silikate und -fluoride. Bei der Sulfidfällung entstehen Metallsulfide, die im Schlamm verbleiben. Die Fällungsprodukte sind teilweise als akut toxisch und gewässergefährdend einzustufen, z.B. Cadmiumhydroxide. Relevante Verunreinigungen in organisch belasteten Schlämmen sind insbesondere Mineralölkohlenwasserstoffe, die teilweise als gewässergefährdend eingestuft sind.
In der Regel ist dieser Abfall aufgrund der enthaltenen Schadstoffkonzentrationen der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 08 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme aus einer anderen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme aus einer anderen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 08 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme aus einer anderen Behandlung von industriellem Abwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
6.19.7 Gruppe 19 10 - Abfälle aus dem Schreddern von metallhaltigen Abfällen
Abfallart 19 10 03* - Schredderleichtfraktionen und Staub, die gefährliche Stoffe enthalten
Bei diesen Abfällen sind im Allgemeinen Quecksilber, Blei, Mineralölkohlenwasserstoffe und PCB von Bedeutung sein. Insbesondere Blei kann zur Einstufung des Abfalls als gewässergefährdend führen. Ab Bleigehalten von 0,25 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) nach Anhang I der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bleigehalte ab 2,5 % führen zu einer Zuordnung in die Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend).
19 10 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schredderleichtfraktionen und Staub, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 10 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schredderleichtfraktionen und Staub, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 10 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schredderleichtfraktionen und Staub, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt für Bleigehalte ab 2,5 %
2 gilt für Bleigehalte ab 0,25 %
Abfallart 19 10 05* - andere Fraktionen, die gefährliche Stoffe enthalten
Diese Abfallart fasst Abfälle aus dem Schredderprozess zusammen, die sich keiner anderen spezielleren Abfallart aus den AVV-Kapiteln 19 10 oder 19 12 zuordnen lassen. Es handelt sich dabei beispielsweise um Schlämme aus der Nassentstaubung oder um Fraktionen, aus denen der Wertstoffanteil (z.B. Metalle, Kunststoffe) während des Behandlungsprozesses entnommen wurde. Gefahrenrelevante Inhaltsstoffe dieser Fraktionen können Mineralölkohlenwasserstoffe, teilweise auch PCB und Schwermetalle sein. Insbesondere Blei kann zur Einstufung des Abfalls als gewässergefährdend führen. Ab Bleigehalten von 0,25 % ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Bleigehalte ab 2,5 % führen zu einer Zuordnung in die Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend).
19 10 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
andere Fraktionen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 10 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
andere Fraktionen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 10 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
andere Fraktionen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt für Bleigehalte ab 2,5 %
2 gilt für Bleigehalte ab 0,25 %
6.19.8 Gruppe 19 11 - Abfälle aus der Altölaufbereitung
Abfallart 19 11 01* - gebrauchte Filtertone
Im Wesentlichen werden hier die Bleicherden aus der Altölaufbereitung nach dem Schwefelsäure-Bleicherdeverfahren erfasst. Nachdem das Altöl mit konzentrierter Schwefelsäure versetzt worden ist, um die Verunreinigungen als unlösliche Stoffe zusammen mit der überschüssigen Säure als Säureteer abzutrennen, bleibt das Säureöl zurück. Dieses Öl wird mit Bleicherde (z.B. Tonerde) versetzt, um die noch enthaltenen Verunreinigungen zu adsorbieren. Das Öl hellt sich dabei auf, wird gebleicht. Das gebleichte Öl kann als Grundöl weitergenutzt werden. Das Adsorbens fällt als verbrauchte Bleicherde an und enthält im Wesentlichen Mineralölkohlenwasserstoffe, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölkohlenwasserstoffanteil dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 der Störfall-Verordnung zuzuordnen. In der Regel wird diese Konzentration nicht erreicht.
19 11 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte Filtertone | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 11 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte Filtertone | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 11 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte Filtertone | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) |
1 gilt ab einem Mineralölkohlenwasserstoffanteil von 25 %
Abfallart 19 11 02* - Säureteere
Bei der Altölaufbereitung nach dem Schwefelsäure-Bleicherde-Verfahren fallen Säureteere als schwarze, zähflüssige Masse an. Das Altöl wird mit konzentrierter Schwefelsäure umgesetzt, wobei die Verunreinigungen (z.B. Olefine, Aromaten) polymerisiert bzw. sulfoniert werden. Die Reaktionsprodukte sind unlöslich im Öl und werden als Säureteer abgetrennt. Die Säureteere enthalten die nicht umgesetzte Säure, Sulfonierung- und Polymerisationsprodukte sowie Mineralölkohlenwasserstoffe, die als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sind. Liegt der Mineralölkohlenwasserstoffanteil dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 11 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Säureteere | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 11 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Säureteere | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 11 02* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Säureteere | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölkohlenwasserstoffanteil von 25 %
Abfallart 19 11 03* - wässrige flüssige Abfälle
Prozessabwässer, z.B. aus der Entwässerung von Altölen, können stark salzhaltig sein und Sulfide enthalten. Außerdem können im Abfall emulgierte, gelöste oder freie Öle vorliegen. Diese Öle können als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft sein. Liegt der Mineralölgehalt dieser Abfälle bei 25 % oder höher, ist der Abfall der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
19 11 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige flüssige Abfälle | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 11 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige flüssige Abfälle | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 11 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige flüssige Abfälle | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
1 gilt ab einem Mineralölkohlenwasserstoffanteil von 25 %
Abfallart 19 11 04* - Abfälle aus der Brennstoffreinigung mit Basen
Die bei der Brennstoffreinigung eingesetzten Basen fallen nicht in die Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung, so dass mögliche Gefahren von den Brennstoffen, z.B. Diesel- oder Schwerölen, ausgehen. Diese Brennstoffe sind als Aquatic Chronic 2 mit H411 (E2) eingestuft. In diesen Abfällen werden in der Regel keine Brennstoffkonzentrationen von 25 % erreicht oder überschritten, so dass der Abfall keiner Gefahrenkategorie nach Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
Abfallart 19 11 05* - Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
In Abwasserschlämmen aus der Altölaufbereitung liegen insbesondere Öle und Fette, Phenole, polychlorierte Biphenyle (PCB) oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) vor. Störfallrelevante Gefahren gehen dabei von Phenol (Akut toxisch) sowie den PCB und einigen PAK (wassergefährdend) aus. Schwermetalle, z.B. Blei, Cadmium, Chrom, Eisen, Kupfer, Nickel und Zink, können ebenfalls enthalten sein. Beispielsweise sind Nickel- und Cadmiumverbindungen wie Hydroxide oder Sulfide als akut toxisch und gewässergefährdend eingestuft.
Ab Cadmium-, bzw. Nickelgehalten von jeweils 0,1 % sowie bei Phenolgehalten ab 28 % ist die Zuordnung zur Gefahrenkategorien H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zu prüfen. Ab einem Schwermetall- bzw. PCB-Gehalt von 0,25 % sowie ab einem Benzo(a)pyren-Gehalt von 0,025 % ist die Zuordnung zur Gefahrenkategorien E2 bzw. E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zu prüfen.
19 11 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 11 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 11 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X3 |
1 gilt ab Cadmium-, bzw. Nickelgehalten von jeweils 0,1 % sowie bei Phenolgehalten ab 28 %
2 gilt ab einem Schwermetall- bzw. PCB-Gehalt von 2,5 % sowie ab einem Benzo(a)pyren-Gehalt von 0,25 %
3 gilt ab einem Schwermetall- bzw. PCB-Gehalt von 0,25 % sowie ab einem Benzo(a)pyren-Gehalt von 0,025 %
Abfallart 19 11 07* - Abfälle aus der Abgasreinigung
Abgase werden trocken oder nass über verschiedenartige Filtersysteme gereinigt, wobei Filterstäube und Schlämme anfallen, die im Wesentlichen Ruß enthalten. Die im Altöl enthaltenen Metalle, z.B. Nickel, können auch in diesen Abfällen als Metall oder Oxide enthalten sein. Die Metallgehalte erreichen nicht die relevanten Konzentrationsgrenzen, so dass der Abfall keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen ist.
6.19.9 Gruppe 19 12 - Abfälle aus der mechanischen Behandlung von Abfällen (z.B. Sortieren, Zerkleinern, Verdichten, Pelletieren) a. n. g.
Abfallart 19 12 06* - Holz, das gefährliche Stoffe enthält
Holz aus der mechanischen Abfallbehandlung fällt in Form von Hackschnitzeln und Spänen unterschiedlicher Größe an, um energetisch oder stofflich verwertet zu werden. Das aufgrund mangelnder Qualität nicht verwertbare Altholz sowie die Feinfraktion aus der Altholzaufbereitung fallen unter diese Abfallart. Die im Holz enthaltenen Schadstoffe stammen im Wesentlichen aus der Behandlung mit Holzschutzmitteln, aber auch aus der industriellen Nutzung, z.B. als Industriefußboden oder Kühlturmwandung. Weitere Eintragsquellen für Schadstoffe sind beispielsweise Farben und Lacke (z.B. Blei, Chrom, Cadmium, Zink) oder PVC-Beschichtungen. Die anorganischen Holzschutzmittel enthalten z.B. Arsen-, Bor-, Chrom-, Kupfer-, Quecksilber- und Zink-Verbindungen in unterschiedlicher Art und Zusammensetzung. In organischen Holzschutzmitteln können viele verschiedene organische Wirkstoffe vorkommen. Außerdem wurden einige Hölzer, z.B. Bahnschwellen, mit Teerölen behandelt. Obwohl einige der Stoffe nicht mehr oder nur noch eingeschränkt genutzt werden dürfen, können sie weiterhin im Altholz vorkommen.
Im Allgemeinen ist das Holz nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen, da die entsprechenden Konzentrationsgrenzen im Abfall nicht erreicht werden.
Abfallart 19 12 11* - sonstige Abfälle (einschließlich Materialmischungen) aus der mechanischen Behandlung von Abfällen, die gefährliche Stoffe enthalten
Es handelt sich in der Regel um Sortierreste oder um Materialmischungen, die für einen bestimmten Entsorgungsweg (z.B. zur Ablagerung oder Verbrennung) zusammengestellt wurden. Es sind dabei sehr viele verschiedene Fraktionen wie Glas, Boden und Steine, Kehricht und Siebreste aus der mechanischen Abfallaufbereitung, aber auch organisches Material wie Öle, Farben und Lacke sowie Aufsaugmaterial (z.B. Holzspäne) enthalten. An Schadstoffen können z.B. verschiedene Schwermetalle sowie organische Verbindungen, z.B. Mineralölkohlenwasserstoffe enthalten sein.
Die Konzentrationsgrenzen für eine Zuordnung des Abfalls zur Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung werden häufig überschritten, insbesondere, wenn Blei, Kupfer, Zink, PAK und Kohlenwasserstoffe in vergleichsweise hohen Konzentrationen enthalten sind.
19 12 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
sonstige Abfälle (einschließlich Materialmischungen) aus der mechanischen Behandlung von Abfällen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 12 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
sonstige Abfälle (einschließlich Materialmischungen) aus der mechanischen Behandlung von Abfällen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 12 11* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
sonstige Abfälle (einschließlich Materialmischungen) aus der mechanischen Behandlung von Abfällen, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X |
6.19.10 Gruppe 19 13 - Abfälle aus der Sanierung von Böden und Grundwasser
Abfallart 19 13 01* - feste Abfälle aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten
Es können sich die typischerweise im Boden anzutreffenden Verunreinigungen in diesem Abfall befinden, z.B. Schwermetallverbindungen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Polychlorierte Biphenyle (PCB), Mineralöle, organische Lösemittel, Phenole oder Pestizide.
Die Konzentrationsgrenzen der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung werden häufig überschritten, wenn insbesondere Blei, Kupfer, PAK und Kohlenwasserstoffe in vergleichsweise hohen Konzentrationen enthalten sind.
19 13 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
feste Abfälle aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 13 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
feste Abfälle aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 13 01* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
feste Abfälle aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X |
1 anlassbezogen im Fall der Behandlung stark kontaminierter Böden zu prüfen
Abfallart 19 13 03* - Schlämme aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten
Es können sich die typischerweise im Boden anzutreffenden Verunreinigungen in diesem Abfall befinden, z.B. Schwermetalle und Schwermetallverbindungen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), polychlorierte Biphenyle (PCB), Mineralöle, organische Lösemittel, Phenole oder Pestizide. Im Allgemeinen werden die Konzentrationsgrenzen für die Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung nicht erreicht oder überschritten.
Werden jedoch PAK-haltige Böden behandelt, könnte aufgrund der PAK-Gehalte eine Zuordnung zu den Gefahrenkategorien E2 bzw. E1 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung erforderlich werden. Dies wäre anlassbezogen zu überprüfen.
19 13 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
19 13 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 13 03* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme aus der Sanierung von Böden, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 anlassbezogen im Fall der Behandlung stark PAK-kontaminierter Böden zu prüfen
Abfallart 19 13 05* - Schlämme aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten
Der Abfall enthält in der Regel Schadstoffe, die Ursache für die Grundwassersanierung gewesen sind, z.B. Pestizide, Mineralölkohlenwasserstoffe, Phenole, Lösemittel und anorganische Stoffe. Es ist eine Einzelfallbeurteilung abhängig von der jeweiligen Sanierungsmaßnahme durchzuführen. Insbesondere die Zuordnung zu den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) nach Anhang I der Störfall-Verordnung sind dabei zu überprüfen. In der Regel werden die Konzentrationsgrenzen zur Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien H1 und H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung nicht erreicht.
19 13 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Schlämme aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
19 13 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Schlämme aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 13 05* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Schlämme aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X3 | X3 |
1 gilt ab einem Quecksilber-Gehalt von 10 %
2 gilt ab einem Quecksilber-Gehalt von 0,4 %
3 ist im Einzelfall zu prüfen
Abfallart 19 13 07* - wässrige flüssige Abfälle und wässrige Konzentrate aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten
Der Abfall enthält in der Regel Schadstoffe, die Ursache für die Grundwassersanierung gewesen sind, z.B. Pestizide, Mineralölkohlenwasserstoffe, Phenole, Lösemittel und anorganische Stoffe. Konzentrate, z.B. aus dem Einsatz von Ionenaustauschern, enthalten möglicherweise Schwermetalle bzw. Schwermetallverbindungen.
Es ist eine Einzelfallbeurteilung abhängig von der jeweiligen Sanierungsmaßnahme durchzuführen. Insbesondere die Zuordnung zu den Gefahrenkategorien E1 bzw. E2 (Gewässergefährdend) nach Anhang I der Störfall-Verordnung sind dabei zu überprüfen. In der Regel werden die Konzentrationsgrenzen der Gefahrenkategorien H1 bzw. H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung in diesem Abfall nicht erreicht.
19 13 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
wässrige flüssige Abfälle und wässrige Konzentrate aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
19 13 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
wässrige flüssige Abfälle und wässrige Konzentrate aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | P8 | |
Mögliche Einstufungen |
19 13 07* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
wässrige flüssige Abfälle und wässrige Konzentrate aus der Sanierung von Grundwasser, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X2 | X2 |
1 ab einem Quecksilber-Gehalt von 0,4 %
2 ist im Einzelfall zu prüfen
6.20 Kapitel 20 - Siedlungsabfälle (Haushaltsabfälle und ähnliche gewerbliche und industrielle Abfälle sowie Abfälle aus Einrichtungen), einschließlich getrennt gesammelter Fraktionen
6.20.1 Gruppe 20 01 - Getrennt gesammelte Fraktionen (außer 15 01)
Abfallart 20 01 13* - Lösemittel
Diese Lösemittel werden meist im Rahmen der kommunalen Schadstoffsammlung eingesammelt und können halogenierte und nicht halogenierte Lösemittel enthalten. Die Lösemittelgemische können als akut toxisch, entzündbar oder umweltgefährlich eingestuft werden.
Eine konkrete Zuordnung zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung ist im Einzelfall durchzuführen.
20 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Lösemittel | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
20 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Lösemittel | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
20 01 13* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Lösemittel | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 Eine konkrete Zuordnung ist im Einzelfall durchzuführen
Abfallart 20 01 14* - Säuren
Im Regelfall handelt es sich um Säuren, die im Rahmen von kommunalen Sammlungen in Privathaushalten oder gegebenenfalls im Kleingewerbe anfallen. Dies sind z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure. Außerdem können säurehaltige Produkte wie Entkalker, Rostentferner (30 %-ige Phosphorsäure) und Batteriesäuren (verdünnte Schwefelsäure) eingesammelt werden. Auch organische Säuren können unter diese Abfallart fallen. Nur in Ausnahmefällen weisen diese Säuren Gefahren auf, die in Bezug auf die Störfall-Verordnung relevant sind. Salpetersäure mit einer Konzentration > 70 % ist u. a. als Acute Tox. 1 mit H330 (inhalativ) und bei einer Konzentration ≤ 70 % als Acute Tox. 3 mit H331 (inhalativ) eingestuft. Außerdem ist Salpetersäure mit einer Konzentration ab 65 % bis zu 99 % u. a. als Ox. Liq. 3 mit H272 und ab einer Konzentration von 99 % als Ox. Liq. 2 mit H272 eingestuft. Eine Abfallsäure mit entsprechenden Salpetersäure-Konzentrationen ist damit den Gefahrenkategorien H1 bzw. H2 (Akut toxisch) sowie P8 (Oxidierende Flüssigkeiten/oxidierende Feststoffe) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. Essigsäure ist u. a entzündbar.
20 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Säuren | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | (X1) | (X2) |
20 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Säuren | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | (X3) | (X4) |
20 01 14* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Säuren | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt ab einem Salpetersäure-Gehalt von 70 %
2 gilt ab einem Salpetersäure -Gehalt von 28 %
3 gilt bei flüssigen organischen Säuren
4 gilt ab einem Salpetersäure -Gehalt von 65 %
Abfallart 20 01 15* - Laugen
Im Regelfall handelt es sich um basische Stoffe, die im Rahmen von kommunalen Sammlungen in Privathaushalten oder gegebenenfalls im Kleingewerbe anfallen. Dies können beispielsweise Natrium-, Kalium- oder Calciumhydroxid sein oder Produkte bzw. Reste aus der Anwendung dieser Produkte wie alkalische Beizen oder Bleichmittel. Die alkalischen Bleichmittel sind häufig als gewässergefährdend eingestuft.
Eine Zuordnung des Abfalls zu den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung ist daher im Einzelfall durchzuführen.
20 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Laugen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Laugen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 15* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Laugen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt bei alkalischen Bleichmitteln, z.B. ab einem Natriumhypochlorit-Gehalt von 2,5 %
2 gilt bei alkalischen Bleichmitteln, z.B. ab einem Natriumhypochlorit-Gehalt von 0,25 %
Abfallart 20 01 17* - Fotochemikalien
Im Rahmen der kommunalen Schadstoffsammlung fallen Fotochemikalien aus privaten Haushalten oder gegebenenfalls im Kleingewerbe an, z.B. Entwickler, Fixierer und Bleichlösungen. Diese Fotochemikalien werden separat oder als Gemische eingesammelt. Der Abfall kann Entwickler wie Hydrochinon oder Phenyldiaminderivate enthalten. Weitere Bestandteile sind häufig Glykole und Basen wie Kaliumhydroxid. Verbrauchte Entwickler weisen Umsetzungs- und Zersetzungsprodukte der Wirksubstanzen, z.B. Hydrochinon-Monosulfonat, auf. Die Wirksubstanzen sind je nach Art und Anwendungsgebiet der Produkte zu etwa 1 % - 25 % enthalten. Gebrauchte Entwicklerprodukte, die z.B. Hydrochinon mit einem Gehalt von 5 % - 10 % enthalten können, sind ab 2,5 % Hydrochinon-Anteil als Aquatic Acute 1 mit H400 (M = 10) einzustufen.
20 01 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Fotochemikalien | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Fotochemikalien | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 17* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Fotochemikalien | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X2 |
1 gilt ab einem Hydrochinon-Gehalt von 2,5 % Hydrochinon
2 gilt ab einem Hydrochinon-Gehalt von 0,25 %
Abfallart 20 01 19* - Pestizide
Im Rahmen der kommunalen Schadstoffsammlung aus Haushalten und gegebenenfalls Kleingewerbe fallen verschiedenartige Pestizide an, die auch aus Altbeständen stammen oder eine unbekannte Herkunft besitzen können. Daher können auch Pestizide eingesammelt werden, die als akut toxisch und gewässergefährdend einzustufen sind, z.B. lindanhaltige Präparate. Haushaltsübliche Pestizide mit einer aktuellen Zulassung sind dagegen in der Regel nicht als akut toxisch, sondern häufig als gewässergefährdend eingestuft. Die gegebenenfalls enthaltenen organischen Lösemittel führen zu einer Abfalleinstufung als entzündbar.
20 01 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Pestizide | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
20 01 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Pestizide | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
20 01 19* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Pestizide | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
Abfallart 20 01 21* - Leuchtstoffröhren und andere quecksilberhaltige Abfälle
Energiesparlampen können bis zu 0,025 % Quecksilber enthalten, d. h. nur wenn der Abfall ausschließlich Leuchtstoffröhren mit der maximalen Quecksilber-Konzentration enthält, ist er nach der Störfall-Verordnung der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen. In der Praxis liegen die Quecksilber-Konzentrationen in diesem Abfall jedoch darunter, so dass er nicht in den Anwendungsbereich der Störfall-Verordnung fällt.
Das Element Quecksilber ist u. a. als Acute Tox. 1 mit H330 (inhalativ) sowie als Aquatic Acute 1 mit H 400 (M = 100) und Aquatic Chronic 1 mit H410 (M = 100) eingestuft. Nach der Störfall-Verordnung wären andere quecksilberhaltige Abfälle ab einem Quecksilbergehalt von 10 % der Gefahrenkategorie H1 (Akut toxisch), ab 0,4 % der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch), ab 0,25 % der Gefahrenkategorie E1 (Gewässergefährdend) und ab 0,025 % der Gefahrenkategorie E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 20 01 23* - gebrauchte Geräte, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe enthalten
Unter diese Abfallart fallen im Allgemeinen alle Arten von Kühl- und Klimageräten bzw. die darin enthaltenen Kompressoren, die als Kühlmittel teil- und vollhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (HFCKW) enthalten. Diese HFCKW sind nicht nach den für die Störfall-Verordnung relevanten Gefahren eingestuft, jedoch sind einige dieser Verbindungen als Flam. Gas 1 mit H220 eingestuft. Da die Geräte als Gesamtheit zu betrachten sind, scheidet eine Zuordnung zu den Gefahrenkategorien P2/P5 (Entzündbare Gase/Flüssigkeiten) nach Störfall-Verordnung aus.
Abfallart 20 01 26* - Öle und Fette mit Ausnahme derjenigen, die unter 20 01 25* fallen
Die im Rahmen der Schadstoffsammlung bei Haushalten und Kleingewerbe unter dieser Abfallart eingesammelten Öle und Fette können aus dem Schmierstoffbereich stammen oder als Altöle angefallen sein. Die genaue Herkunft der Abfälle ist meist unbekannt, wenn keine Originalgebinde abgegeben werden.
Es kann davon ausgegangen werden, dass viele dieser Öle und Fette auf Mineralölen basieren. Diese mineralischen Grundöle sind keiner Gefahrenkategorie der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
Abfallart 20 01 27* - Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, die gefährliche Stoffe enthalten
Farben, Klebstoffe und Kunstharze, die im Rahmen der Schadstoffsammlung aus Privathaushalten und gegebenenfalls Kleingewerbe anfallen, werden unter dieser Abfallart zusammengefasst und weisen die bei den Abfallschlüsseln 08 XX XX dargestellten Gefahren in Bezug auf die Störfall-Verordnung auf. Diese gehen bei nicht ausgehärteten Produkten im Wesentlichen von den enthaltenen Lösemitteln aus. Der Abfall wird daher der Gefahrenkategorie P5 (Entzündbare Flüssigkeiten) der Störfall-Verordnung zugeordnet, wenn er flüssig und sein Flammpunkt ≤ 60 °C ist.
20 01 27* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 27* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
20 01 27* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 gilt bei einem Flammpunkt ≤ 60 °C
Abfallart 20 01 29* - Reinigungsmittel, die gefährliche Stoffe enthalten
Es kann sich um eine breite Produktpalette handeln, die im Rahmen der kommunalen Schadstoffsammlung aus Haushalten und gegebenenfalls Kleingewerbe anfällt. In der Regel werden diese Abfälle in Originalgebinden abgegeben und können als Einzelchargen sortiert werden. Beispielsweise fallen Entkalker, Entfettungsmittel, Wasch- und Bleichmittel, Desinfektionsmittel, Seifen, lösemittelhaltige Reinigungsmittel oder Rostentferner an. Je nach Produkt und Anwendungsgebiet sind dabei als gefährliche Stoffe z.B. Phosphorsäure, Salzsäure, organische Säuren (Ameisensäure, Zitronensäure), Hypochlorit, Percarbonate, Laugen, Tenside und leicht flüchtige Lösemittel, z.B. Ethanol, enthalten. Viele dieser Stoffe besitzen nicht die nach Störfall-Verordnung relevanten Gefahren, so dass im Wesentlichen die entzündbaren und gewässergefährdenden Eigenschaften einiger Stoffe in Reinigungsmitteln relevant sein können.
20 01 29* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Reinigungsmittel, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 29* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Reinigungsmittel, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
20 01 29* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Reinigungsmittel, die gefährliche Stoffe enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 Eine konkrete Zuordnung ist im Einzelfall durchzuführen
Abfallart 20 01 31* - zytotoxische und zytostatische Arzneimittel
Die enthaltenen Wirkstoffe weisen karzinogene, mutagene bzw. reproduktionstoxische Potenziale auf. Diese Gefahren sind in Bezug auf die Störfall-Verordnung nicht relevant. Allerdings können relevante Wirkstoffe auch akut toxisch sein. Der Abfall ist daher im Einzelfall der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) der Störfall-Verordnung zuzuordnen.
20 01 31* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
20 01 31* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 31* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
zytotoxische und zytostatische Arzneimittel | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen |
1 sofern akut toxische Arzneimittel im Abfall enthalten sind
Abfallart 20 01 33* - Batterien und Akkumulatoren, die unter 16 06 01*, 16 06 02* oder 16 06 03* fallen, sowie gemischte Batterien und Akkumulatoren, die solche Batterien enthalten
Wenn Batterien und Akkumulatoren sortenrein unter den Abfallschlüsseln 16 06 01*, 16 06 02* und 16 06 03* erfasst werden, gelten die zu diesen Abfallarten getroffenen Aussagen in diesem Leitfaden. Bei Gemischen aus verschiedenen Batterien und Akkumulatoren wird eine konservative Einstufung vorgenommen und die niedrigste Mengenschwelle nach Störfall-Verordnung für quecksilberhaltigen Batterien (siehe Abfallschlüssel 16 06 03*) angewendet. Demnach werden Batteriegemische der Gefahrenkategorie H2 (Akut toxisch) und E1 (Gewässergefährdend) bzw. E2 (Gewässergefährdend) der Störfall-Verordnung zugeordnet.
20 01 33* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
Batterien und Akkumulatoren, die unter 16 06 01*, 16 06 02* oder 16 06 03* fallen, sowie gemischte Batterien und Akkumulatoren, die solche Batterien enthalten | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 |
20 01 33* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
Batterien und Akkumulatoren, die unter 16 06 01*, 16 06 02* oder 16 06 03* fallen, sowie gemischte Batterien und Akkumulatoren, die solche Batterien enthalten | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 33* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
Batterien und Akkumulatoren, die unter 16 06 01*, 16 06 02* oder 16 06 03* fallen, sowie gemischte Batterien und Akkumulatoren, die solche Batterien enthalten | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 gilt für Knopfzellen und aus Batteriesätzen ausgebaute Knopfzellen, die vor dem 1. Oktober 2015 in Verkehr gebracht worden sind.
Abfallart 20 01 35* - gebrauchte elektrische und elektronische Geräte, die gefährliche Bauteile enthalten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 20 01 21* und 20 01 23* fallen
Es handelt sich dabei um Geräte, bei denen noch keine Schadstoffentfrachtung stattgefunden hat oder die Schadstofffreiheit nicht belegt werden konnte. Bei den gefährlichen Bestandteilen kann es sich beispielsweise um Batterien bzw. Akkumulatoren (siehe Hinweise zu den Abfällen im AVV-Kapitel 16 06), Bildschirmröhren oder beschichtete Gläser (siehe Hinweise zum Abfallschlüssel 10 11 11*) handeln. Die in Bezug auf die Störfall-Verordnung relevanten Gefahren sind im Einzelfall und in Abhängigkeit von der Art der gefährlichen Bauteile durchzuführen, wobei die entzündbaren Kategorien für diesen festen Abfall ausgeschlossen werden können. Es sind insbesondere die akut toxischen und gewässergefährdenden Eigenschaften der Abfälle zu überprüfen.
20 01 35* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | H1 | H2 | H3 | P1a | P1b | P2 | P3a | P3b |
gebrauchte elektrische und elektronische Geräte, die gefährliche Bauteile enthalten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 20 01 21* und 20 01 23* fallen | 1.1.1 | 1.1.2 | 1.1.3 | 1.2.1.1 | 1.2.1.2 | 1.2.2 | 1.2.3.1 | 1.2.3.2 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
20 01 35* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | P4 | P5a | P5b | P5c | P6a | P6b | P7 | P8 |
gebrauchte elektrische und elektronische Geräte, die gefährliche Bauteile enthalten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 20 01 21* und 20 01 23* fallen | 1.2.4 | 1.2.5.1 | 1.2.5.2 | 1.2.5.3 | 1.2.6.1 | 1.2.6.2 | 1.2.7 | 1.2.8 | |
Mögliche Einstufungen |
20 01 35* | Gefahrenkategorie/ Nr. Stoffliste 12. BImSchV | E1 | E2 | O1 | O2 | O3 |
gebrauchte elektrische und elektronische Geräte, die gefährliche Bauteile enthalten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 20 01 21* und 20 01 23* fallen | 1.3.1 | 1.3.2 | 1.4.1 | 1.4.2 | 1.4.3 | |
Mögliche Einstufungen | X1 | X1 |
1 Es ist immer eine Einzelfallbetrachtung nach Gerätekategorie durchzuführen (sofern das Störfallpotential nicht verneint wird)
Abfallart 20 01 37* - Holz, das gefährliche Stoffe enthält
Holzabfälle aus privaten Haushalten oder ähnliche Abfälle aus dem Kleingewerbe werden unter dieser Abfallart entsorgt und können insbesondere durch Farben, Lacke, Beschichtungen, Kleber und Leime sowie Holzschutzmittel verunreinigt sein.
Im Allgemeinen ist das Holz nicht den Gefahrenkategorien der Störfall-Verordnung zuzuordnen, da die entsprechenden Konzentrationsgrenzen im Abfall nicht erreicht werden.
Weiter zu Seite 4 |