MFAG - Medical First and Guide
Leitfaden für medizinische Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen mit gefährlichen Gütern *
Vom 1. Februar 2001
(BAnz. Nr. 68a vom 06.04.2001)
Einleitung
Der von der IMO erarbeitete medical first aid guide for use in accidents involving dangerous goods (MFAG - Leitfaden für Medizinische Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen mit gefährlichen Gütern) bezieht sich auf die Chemikalien, Stoffe und Erzeugnisse, die im "International Maritime Dangerous Goods Code" (IMDG-Code) der IMO und im Anhang B des "Code of Safe Practice for Solid Bulk Cargoes" (BC-Code) der IMO (Code für die sichere Behandlung von Schüttladungen) aufgeführt sind.
Er soll als Anleitung für die notwendigen Erstmaßnahmen und die Diagnose bei Vergiftungen und Verätzungen mit Chemikalien im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten an Bord eines Schiffes dienen.
Der Leitfaden ist in Verbindung mit den Informationen aus dem IMDG-Code, dem BC-Code, den "Emergency Procedures for Ships Carrying Dangerous Goods" (EmS - Unfallmaßnahmen für Schiffe, die gefährliche Güter befördern), dem "International Code for the Construction and Equipment of Ships Carrying Dangerous Chemicals in Bulk" (IBC-Code - Internationaler Code für den Bau und die Ausrüstung von Schiffen zur Beförderung gefährlicher Chemikalien als Massengut) und dem "International Code for the Construction and Equipment of Ships Carrying Liquefied Gases in Bulk" (IGC-Code - Internationaler Code für den Bau und die Ausrüstung von Schiffen zur Beförderung verflüssigter Gase als Massengut) zu benutzen.
Der MFAG selbst informiert grundlegend über die Giftwirkungen, die im Ernstfall zu erwarten sind.
Die Behandlungsempfehlungen sind in den Tafeln und - in ausführlicherer Form - in den entsprechenden Abschnitten der Anhänge dargestellt. Überbestimmte Behandlungsmethoden bestehen von Land zu Land unterschiedliche Auffassungen.
Solche Fälle werden ggf. in dem nationalen medizinischen Leitfaden als Besonderheit vermerkt.
Die Behandlungsmaßnahmen in diesem Leitfaden richten sich auf die. Folgen eines Zwischenfalls für den Menschen beim Seetransport gefährlicher Güter. Das unbeabsichtigte Verschlucken giftiger Stoffe während der Reise ist selten.
Der Leitfaden behandelt keine Fälle von absichtlicher Einnahme.
Kleinere Unfälle mit Chemikalien haben normalerweise keine schwerwiegenden Folgen, wenn die geeigneten Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden.
Obwohl es nur wenige Berichte darüber gibt, können Zwischenfälle mit giftigen oder ätzenden Chemikalien gefährlich sein.
Sie müssen solange als ernsthaft angesehen werden, bis sich betroffene Personen vollständig erholt haben, oder bis zu einer Unbedenklichkeitserklärung durch medizinische Expertise.
Informationen über die Behandlung allgemeiner Erkrankungen, die nicht vorrangig mit einer Vergiftung durch Chemikalien in Zusammenhang stehen, können dem ILO/IMO/WHO International Medical Guide for Ships (IMGS) entnommen werden.
Zur Benutzung dieses Leitfadens
Zur Erleichterung für den Benutzer und für einen schnellen Zugriff auf die Empfehlungen im Notfall ist dieser Leitfaden in Abschnitte aufgeteilt, die ein dreistufiges Vorgehen ermöglichen.
Stufe 1: | Diagnose und Notfallmaßnahme | Hier beginnen! |
Stufe 2: | Tafeln | Die Tafeln geben kurze Instruktionen für besondere Begleitumstände. |
Stufe 3: | Anhänge | Die Anhänge bieten umfassende Information, eine Liste der Arzneimittel und eine Liste der Chemikalien, die in den Tafeln erwähnt werden |
NOTA: | Die Liste der Chemikalien beschränkt sich auf die wenigen Stoffe, die eine besondere Behandlung erfordern. Anhang 15 dieses Leitfadens listet die Stoffe sowohl in alphabetischer als auch in numerischer (UN Nr.) Reihenfolge. |
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Nur wenige Stoffe benötigen eine besondere Behandlung (siehe auch Anhang 15): Calciumoxid, Calciumhydroxid (Tafel 7), Phosphor, weiß oder gelb (Tafel 8), Cumarin-Pestizide (Tafel 14), Fluorwasserstoffsäure, Fluorwasserstoff, Fluoride (Tafel 16), Organophosphor- und Carbamate-Pestizide (Tafel 17), Cyanide (Tafel 18), Methanol und Ethylenglycol (Tafel 19), Radioaktive Stoffe (Tafel 20) |
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Wie ist der momentane Zustand des Unfallopfers? |
Die Atmung ist schnell, flach, mühsam, unregelmäßig oder vertieft: | Tafel 3 und Anhang 3 |
Das Unfallopfer hustet, keucht, ist heiser oder sehr kurzatmig | Tafel 9 und Anhang 9: |
Der Puls ist langsam, schwach oder beschleunigt: | Tafel 11 und Anhang 11 |
Es gibt Blasen, Verbrennung oder Erfrierung: | Tafel 8 und Anhang 8 |
Das Unfallopfer ist im Koma: | Tafel 4 und Anhang 4 |
Das Unfallopfer hat Krämpfe (Muskelstarre, Zuckungen) | Tafel 5 und Anhang 5 |
Das Unfallopfer erbricht: | Tafel 10 und Anhang 10 |
Das Unfallopfer ist ruhelos, erregt, verwirrt oder hat Halluzinationen: | Tafel 6 und Anhang 6 |
Das Unfallopfer hat Anzeichen von Gelbsucht: | Tafel 15 |
Die Harnproduktion ist verringert oder sie fehlt: | Tafel 12 und Anhang 12 |
Blut ist im Harn, Erbrochenen oder Stuhl; der Gaumen blutet; es gibt kleine Blutflecken (Petechien) in der Haut: | Tafel 14 |
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Tafeln
Tafel 1
Rettung
Rettungskräfte müssen sich zur Vermeidung von Gesundheitsschäden ausreichend vor Stoffeinwirkungen schützen, bevor sie sich an einen schadstoffbelasteten Ort begeben.
Bei nicht identifizierten Chemikalien ist von einer höchstmöglichen Giftigkeit auszugehen.
Ankunft am Ort des Geschehens |
- Unmittelbar nach Ankunft am Ort des Zwischenfalls ist eine erste Einschätzung der Lage vorzunehmen und das Ausmaß des Zwischenfalls festzustellen.
Rettungskräften ist folgendes NICHT gestattet:
- Betreten der schadstoffbelasteten Umgebung ohne umluftunabhängiges Atemschutzgerät und ohne Vollschutzkleidung;
- Betreten geschlossener Räume, wenn sie keine ausgebildeten Mitglieder einer Rettungsmannschaft sind, die nach vorgeschriebenem Plan vorgeht;
- Laufen durch jegliches verschüttete Material;
- Unnötiges Beschmutzen von Ausrüstung;
- Versuche, ohne ausreichenden Schutz Schiffspapiere oder Pläne aus einer schadstoffbelasteten Umgebung zu bergen;
- Unachtsamkeit bezüglich Stoffkontakt bei Annäherung an ein voraussichtlich schadstoffbelastetes Umfeld;
- Rettungsversuche ohne Ausbildung im Umgang mit der geeigneten persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und ohne eine der Situation angepasste Schutzkleidung.
Schnelle Abgrenzung der Gefahrenzone |
- Setzen Sie voraus, dass jeder, der aus der Gefahrenzone kommt, schadstoffbelastet ist und nach Untersuchung notfalls zu reinigen ist.
- Holen Sie keine Unfallopfer aus der Gefahrenzone, bevor ausgebildete Rettungskräfte mit der geeigneten PSA bereitstehen und die Reinigung vorbereitet ist.
Triage der Unfallopfer (Zuordnung und Vorrang) |
Ein bewusstloses Unfallopfer
- Behandeln Sie nur das bewusstlose Unfallopfer und
- Fordern Sie Hilfe an.
Mehrere bewusstlose Unfallopfer
Bei mehr als einem bewusstlosen Unfallopfer:
- Fordern Sie Hilfe an und
- Behandeln Sie die Unfallopfer mit folgendem Vorrang:
- Unfallopfer ohne Atmung oder ohne Puls (siehe Tafel 2)
- Bewusstlose Unfallopfer (siehe Tafel 4).
Unfallopfer ist bewusstlos, atmet aber
Ist das Unfallopfer bewusstlos oder zyanotisch (bläuliche Hautfarbe), atmet aber, schließen Sie es an das tragbare Sauerstoffgerät an.
Verletzung im Hals- oder Rückenbereich
Bei Verdacht auf Verletzung im Hals- oder Rückenbereich stabilisieren Sie die Lage des Unfallopfers bevor es weiter bewegt wird.
Vorrang:
Atemwege, Beatmung, Kreislauf- Circulation (A-B-C)
Die Erstbehandlung nach dem Grundsatz Atemwege, Beatmung, Kreislauf - Circulation (A-B-C, siehe Tafel 2) ist alles, was unternommen werden sollte, solange die Möglichkeit besteht, dass weitere Schäden für das Unfallopfer oder die Helfer eintreten könnten.
Grobreinigung
Hatte das Unfallopfer mit Chemikalien Kontakt, sollte eine Grobreinigung vorgenommen werden.
- Ziehen Sie alle kontaktverdächtigen Kleidungsstücke - auch Schmuck, Armbanduhren und dgl. - ab. Schneiden Sie Kleidungsstücke notfalls weg
- Bürsten oder wischen Sie alle offensichtlichen Verunreinigungen ab.
- Achten Sie auf den Schutz offener Wunden vor Verunreinigungen.
- Rettungskräfte sollten jeglichen direkten Kontakt mit schadstoffbelasteten Unfallopfern vermeiden und nach Möglichkeit Schutzkleidung tragen.
- Bedecken oder umhüllen Sie Unfallopfer, um eine Verbreitung der Verunreinigung zu unterbinden.
Entfernung von Unfallopfern aus der Gefahrenzone
Nach der Grobreinigung sollten Unfallopfer aus der Gefahrenzone gebracht werden.
- Wenn betroffene Personen laufen können, führen Sie sie aus der Gefahrenzone heraus in einen Bereich, in dem eine Reinigung und weitere Feststellungen stattfinden können.
- Wenn betroffene Personen nicht laufen können, holen Sie sie auf Tragbahren heraus.
Wenn keine Tragbahren verfügbar sind, tragen oder ziehen sie Unfallopfer in einen Bereich, in dem eine Reinigung und weitere Feststellungen stattfinden können.
Reinigung (Dekontaminierung) |
Reinigung vom Kopf abwärts.
- Achten Sie darauf, Verunreinigungen nicht in offene Wunden zu übertragen.
- Reinigen Sie verunreinigte Wunden und die Augen vorrangig vor intakten Hautflächen.
- Schützen Sie Wunden nach Reinigung mit wasserdichter Abdeckung.
Beginnen Sie bei äußerlicher Verschmutzung mit der schonendsten Methode
- Halten Sie eine mechanische oder chemische Hautreizung in Grenzen.
- Waschen Sie verunreinigte Partien zunächst vorsichtig mindestens zehn Minuten unter fließendem Wasser.
Waschen Sie dann mit Seife und warmem (niemals heißem) Wasser unter Verwendung einer weichen Bürste oder eines weichen Schwammes.
Verringern Sie das Ausmaß der Verunreinigung
- Vermindern Sie Verunreinigung auf ein Maß, das für Unfallopfer oder Helfer keine Bedrohung mehr darstellt.
- Isolieren Sie betroffene Personen von der Umgebung, damit keine Reste der Verunreinigung verbreitet werden.
Fangen Sie Waschwasser auf und sammeln Sie verunreinigte Bekleidung ein
- Fangen Sie nach Möglichkeit das Waschwasser der Reinigungsvorgänge für eine korrekte Entsorgung auf.
- Stellen Sie sicher, dass alle eventuell verunreinigten Kleidungsstücke und getragenen Gegenstände betroffener Personen abgelegt und in eindeutig gekennzeichnete Beutel verpackt wurden.
Behandlung von Unfallopfern, zusammengefasst |
- Legen Sie die Prioritäten in folgender Rangfolge fest:
Atemwege, Beatmung, Kreislauf (A-B-C), Reinigung
- Vervollständigen Sie die erste und zweite Lageeinschätzung, sobald die Umstände es zulassen.
- Informieren Sie sich aus Schiffspapieren, Packungsaufklebern oder anderen Dokumenten über die Chemikalien, denen die Unfallopfer ausgesetzt waren.
- Wenden Sie sich zuerst den am stärksten geschädigten Personen zu, wenn es mehrere Unfallopfer gibt.
- Nehmen Sie die Behandlung entsprechend den Vergiftungsanzeichen und Symptomen auf, sobald die Umstände es zulassen.
- Holen Sie funkärztlichen Rat ein, sobald die Umstände es zulassen.
- Führen Sie eine direkt auf den Körper einwirkende Behandlung nur in einer reinen Umgebung aus.
- Untersuchen Sie Unfallopfer wiederholt, da viele Chemikalien zunächst verborgen wirken.
- Schieben Sie Vorbeugemaßnahmen bis nach Reinigung der betroffenen Person
Verlagerung auf die Krankenstation des Schiffes |
- Stabilisierte Unfallopfer (Atemwege, Beatmung und Kreislauf) können nach Reinigung zur weiteren Untersuchung auf die Krankenstation des Schiffes gebracht werden.
Weitere Anweisungen:
Anhang 1
Tafel 2
Wiederbelebung
CPR (CARDIO-PULMONARE REANIMATION)
Lebensrettende Basismaßnahmen sind die "A-B-C" Schritte, die auf Atemwege, die Beatmung und den Kreislauf (Circulation) gerichtet sind.
Die Basismaßnahmen sind erforderlich bei:
Verlegten Atemwegen
Atemstillstand
Kreislaufversagen oder Herzstillstand
Jegliches Versagen von Atmung oder Kreislauf muss sofort erkannt werden.
Beurteilung der Atmung
- Zur Öffnung der Atemwege beugen Sie den Kopf mit der einen Hand fest zurück, und unterstützen Sie gleichzeitig den Nacken mit der anderen Hand.
- Ziehen Sie die Zunge nach vorne.
- Saugen Sie übermäßiges Sekret ab oder wischen Sie es aus.
- Entfernen Sie Erbrochenes aus Mund und Rachen.
- Entfernen Sie lose sitzenden Zahnersatz.
- Beobachten Sie jegliche Luftbewegung durch Hören und Fühlen, da sich bei verlegten Atemwegen Brust und Bauch auch ohne Luftstrom bewegen können.
Der Helfer sollte sein Gesicht dicht an Nase und Mund des Unfallopfers halten, damit er ausgeatmete Luft an seiner Wange spüren kann.
So kann er auch das Heben und Senken des Brustkorbs beobachten und ausgeatmete Luft hören.
- Sehen, hören und fühlen Sie fünf Sekunden lang, bevor Sie Atemstillstand festzustellen glauben.

Beurteilung der Herzfunktion
- Prüfen Sie den Puls. Im Notfall ist er am besten an der Halsschlagader zu fühlen.
Fühlen Sie fünf Sekunden lang, bevor Sie Pulslosigkeit festzustellen glauben.
Bei fehlendem oder schwachem Puls ist der Kreislauf unzureichend.

Ausführliche Anweisung zur CPR:
Anhang 2
Anzeichen & Symptome | Maßnahmen |
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Tafel 3
Sauerstoff-Zufuhr & Gesteuerte Beatmung
Sauerstoff ist lebensnotwendig.
Manche Vergiftungen können die normale Sauerstoffanreicherung des Blutes und der Gewebe behindern.
Sauerstoff kann insbesondere lebensrettend sein bei Unfallopfern, die Rauch und andere giftige Gase eingeatmet haben, aber er muss schnellstmöglich gegeben werden.
Sauerstoffverabreichung muss geübt sein.
Diagnose
- Es bestehen Atemschwierigkeiten mit einer anfangs erhöhten Frequenz (über 30 pro Minute). Diese Rate kann später abfallen bis zum Stillstand.
- Der Puls ist schnell, gewöhnlich über 100 pro Minute.
- Die Haut ist bläulich, Lippen und Zunge purpurfarben.
- Der Notfallpatient kann nach anfänglicher Unruhe apathisch und schlaff werden.
Dann kann Bewusstlosigkeit eintreten.
- Die Pupillen reagieren zunächst noch auf Licht.
Wenn sie sich weiten und nicht mehr auf Licht reagieren, besteht Lebensgefahr.
Sauerstoffmangel ist ein Notfall |
Behandlung
- Geben Sie Sauerstoff über eine Atemmaske.
Das ermöglicht die unterstützende oder gesteuerte Beatmung.
Eine gesteuerte künstlichen Beatmung hilft dem Notfallopfer hinsichtlich der Sauerstoffversorgung mehr als eine unzureichende Spontanatmung.
- Legen Sie die Maske über Nase und Mund. Es ist wichtig, die Maske zur Vermeidung von Nebenluft fest in der Position zu halten.

- Prüfen Sie, ob die Ausrüstung nach Anweisung des Herstellers richtig zusammengesetzt ist, und ob die Zylinder genügend Sauerstoff enthalten (ein Zylinder von 2,5 Liter Inhalt, gefüllt bei einem Druck von 200 bar, liefert 500 Liter Sauerstoff).
Vollständige Hinweise zur Sauerstoffverabreichung: | Anhang 3 |
An Bord ist die Inhalation giftiger Brandgase oder bestimmter giftiger Gase der üblichste Notfall, der medizinische Hilfe erfordert.
Ein Brand an Bord kann sehr wohl eine erhebliche Menge Kohlenmonoxid und Cyanwasserstoff freisetzen.
In diesen Fällen sollte Sauerstoff mit einer Durchflussrate von acht Litern pro Minute verabreicht werden.
Auch in lebensbedrohenden Situationen, wie bei Lungenödem oder Kreislaufversagen, sollte Sauerstoff mit einer Durchflussrate von acht Litern pro Minute verabreicht werden.
Warnung:
Rauchen, offene Flammen oder Feuerzeuge sind in dem Raum, in dem Sauerstoff verabreicht wird, wegen der Brandgefahr nicht erlaubt.
Anzeichen & Symptome | Maßnahmen |
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Keine Atmung, aber Herz schlägt | Vergewissern Sie sich, dass der Atemweg des Unfallopfers frei ist. |
 | Ein Guedel-Tubus sollte eingeführt werden.
Falls das nicht zu erreichen ist, sollte das Kinn während der Verabreichung von Sauerstoff ständig nach vorne gezogen werden.
Wenn das Unfallopfer wegen des Sauerstoffmangels Krämpfe hat, kann die Gabe von Sauerstoff schwierig sein; dennoch ist sie notwendig. |
 | Setzen Sie ein druckerzeugendes Sauerstoffbeatmungsgerät für den Handbetrieb nach Anweisung des Herstellers ein.
Geben Sie Sauerstoff mit einer Durchflussrate von 8 Litern pro Minute.
Der Beutel sollte 12 mal pro Minute gleichmäßig und fest zusammengedrückt und entspannt werden.
Kontrollieren Sie regelmäßig den Puls am Hals. Sein Fehlen signalisiert den Bedarf von 15 Herzkompressionen nach 2 Lungenblähungen.
Entfernen Sie den Tubus bei Auftreten von Würgereiz.
Bringen Sie das Unfallopfer in die stabile Seitenlage, sobald es spontan atmet. |
Erschwerte Atmung | Vergewissern Sie sich, dass die Atemschwierigkeit nicht auf eine Verlegung der Atemwege zurückzuführen ist. |
| Tafel 2 |
| Das Unfallopfer sollte über eine einfache Einweg-Atemmaske (kein Trägerstrom-Typ), die sicher auf dem Gesicht gehalten wird, an die Sauerstoffversorgung angeschlossen werden.
Geben Sie Sauerstoff mit einer Durchflussrate von 6 bis 8 Litern pro Minute.
Der Sauerstoff sollte solange verabreicht werden, bis das Unfallopfer keine Atemschwierigkeiten mehr hat und die Hautfarbe normal ist. |
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